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Es hat nicht lange gehalten – der Dax in der Minuszone

Gestern gab es an der Börse jede Menge Optimismus, davon ist heute allerdings so rein gar nichts mehr zu spüren, denn der Dax befindet sich nun wieder in der Minuszone. Die Börsen sind momentan sehr kurzlebig, und die Anleger passen sich dieser Kurzlebigkeit an, und nehmen ganz einfach die am Vortag gemachten Gewinne wieder mit.

Es ist nun ein Jahr her, dass an der Börse eine neue Stimmung aufkam. In Hinsicht auf die Schuldenkrise in Europa ändert sich seitdem die Stimmung der Anleger immer innerhalb einer recht kurzen Zeit, es ist fast so, als ob man einen Schalter immer an und ausschalten würde. An dem einen Tag werden Risiken eingegangen, an dem anderen Tag zieht man sich wieder aus diesem Risiko zurück.

Für diese Aktionen muss es nicht einmal bestimmte Anlässe geben, man ist dazu übergegangen, gemachte Aussagen ganz einfach entweder optimistischer oder auch pessimistischer zu bewerten. Genau dasselbe Szenario spielte sich auch gestern ab, als die Aktienmärkte wieder um einiges zulegen konnten. Wieder einmal waren es die Hoffnungen auf ein baldiges Eingreifen der EZB, die der Grund dafür waren. Erwartet wird, dass die Europäische Zentralbank in naher Zukunft wieder einmal Staatsanleihen kaufen wird von den Euro-Ländern, in denen es zur Zeit heftig kriselt.

Allerdings gab es keinerlei Nachrichten, die diese Hoffnung schürten, und am Montag hatte sogar noch die Runde gemacht, dass sich die Anleger wohl verabschieden von dieser Hoffnung auf den Eingriff der Notenbank. Dennoch haben die Anleger gestern wieder einmal den Schalter angestellt, und gerade die Investoren, die kurzfristig orientiert sind, machten dabei mit. Nun wird heute wohl wieder am Schalter gedreht, die Aus-Position scheint heute aktuell zu sein. Der Dax fiel am heutigen Mittwochmorgen um 0,7 Prozent. Er hält sich allerdings noch immer über der Marke von 7000 Punkten, der Leitindex steht bei 7.041 Punkten. Auch der MDax musste ein Prozent abgeben, er liegt bei 11.140 Punkten. Beim TecDax waren es 0,8 Prozent weniger, er notiert bei 790 Punkten.

Es waren heute aber nicht nur die Unklarheiten rund um den Einsatz der EZB, die den Aktienmarkt belasten, auch die recht schwachen Vorgaben, die aus Asien und den USA kamen, sorgten mit für diese Belastung. In den USA litt der Dow-Jones unter einigen Gewinnmitnahmen, und somit schloss er auch gleich tiefer, und zwar um 0,5 Prozent. 0,4 Prozent weniger waren es beim S&P-500. Die recht schwachen Konjunkturdaten enttäuschten die Anleger in Japan. Der Außenhandel des Landes wurde im Juli stark gebremst durch sinkende Ausfuhren sowohl nach Europa als auch nach China. Dies dürfte auch die Investoren in Deutschland beunruhigen, und dazu kommen dann auch noch die wiederauflebenden Sorgen davor, dass die Unternehmensgewinne Chinas wieder stark fallen könnten.

Schon seit einigen Wochen ist es so, dass sich die Aktienmärkte relativ kurzlebig zeigen. Mittlerweile ist es so, dass der Kursverlauf des Leitindexes nicht mehr wie früher von reinen Fakten beeinflusst wird, sondern eher von Spekulationen und Hoffnungen. Allerdings konnte der Dax davon profitieren, denn er legte nur in den letzten vier Wochen um etwa elf Prozent zu. Allerdings herrscht die allgemeine Meinung, dass dieser Gewinn nur sehr kurzzeitig sein könnte. Sollte es wirklich so sein, dass die Hoffnung auf die Anleihekäufe durch die EZB sich nicht erfüllen sollte, dann kann es an den Börsen auch ganz schnell wieder nach unten gehen.

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