Für gewöhnlich ist es unter den Börsianern so, dass sie den September ansehen als einen Monat, der von Verlusten geprägt wird. Allerdings scheint dies die Anleger nicht weiter zu stören, denn der Dax kann heute morgen zulegen um 1,5 Prozent.

Der Start in die neue Börsenwoche ist dem Dax sehr gut gelungen, er konnte gleich am Morgen zulegen um 1,5 Prozent und erreicht somit 8.226 Punkte. In der letzten Woche hatte der Dax einiges an Punkten abgeben müssen, er verlor 3,7 Prozent, ebenso viel wie auch der EuroStoxx50, der Index der Euro-Zone.

Zulegen konnten auch der MDax und der TecDax. Beim MDax sind 1,2 Prozent mehr zu verzeichnen, er steht somit bei 14.559 Punkten. Ebenfalls 1,2 Prozent konnte auch der TecDax zulegen, er steht somit bei 1.032 Punkten.

Gut waren heute morgen die Vorgaben, die aus China kamen. Die Industrie des Landes war im August in der Lage, gut zuzulegen. Im Juli hatte der offizielle Einkaufsmanagerindex gelegen bei 50,3 Punkten, im August konnte er zulegen auf 51 Punkte. Seit dem April des vergangenen Jahres ist dies der höchste Stand. Der Einkaufsmanagerindex, der von der Bank HSBC erhoben wird, konnte im August einen Zuwachs verbuchen in Höhe von 2,4 Punkten, so dass 50,1 Punkte erreicht werden.

Zum Schluss des Handelstages konnte der Nikkei-Index in Japan ein Plus verbuchen in Höhe von 1,37 Prozent, er schloss somit bei 13.572 Punkten. Am vergangenen Freitag musste der Dow Jones Index noch ein Minus hinnehmen in Höhe von 1,3 Prozent. Heute ist in den USA ein Feiertag, daher bleiben die Börsen im Land geschlossen.

Der Kurs ging heute nach oben, ob dies lange anhalten wird, zeigt sich in der Zukunft. Momentan ist es noch immer der Syrien-Konflikt, der die gesamte Finanzwelt in Atem hält. Ein Militärschlag zögert sich zwar momentan noch hin, dennoch ist man an den Märkten der Meinung, dass Präsident Obama doch noch reagieren wird. Seitens der Analysten von der Landesbank Berlin kommt man zu der Einschätzung, dass das Problem in Syrien eine erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten hervorrufen und dazu noch zu kurzfristigen Abschlägen führen könnte.

Weiterhin sagten die Banker, dass die Hauptgefahren für die gesamten Märkte zum einen ausgingen von einem Nahost-Flächenbrand, zum anderen aber auch von einem deutlichen Anstieg des Ölpreises, der dafür sorgen könnte, dass die Konjunktur, die sich langsam wieder erholt, erneut abgewürgt würde, und eine weitere Gefahr sehen die Banker in einem Konflikt mit Russland. Momentan ist es allerdings so, dass man davon ausgeht, dass eine Intervention lediglich kurz ausfallen werde, somit sollte das freundliche Bild, das sich mittelfristig bietet an den Märkten, wohl nicht gefährdet sein.

Sollte es allerdings so sein, dass sich ein Militäreinsatz länger hinzieht müsse damit gerechnet werden, dass es weiterhin zu einer Flucht in die sicheren Häfen komme, und sich die Anleger eher fernhielten vom Aktienmarkt. Dies war zu hören von den DZ-Bank-Strategen.

Viele Nachrichten stehen heute nicht an am Aktienmarkt. Am Morgen werden die Markit-Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht sowohl für die deutsche Industrie als auch für die Eurozone. Am Nachmittag wird Frankreich versuchen Staatsanleihen mit einer kurzen Laufzeit auf den Markt zu bringen im Rahmen einer Auktion.

Im Blickpunkt bei den Einzelwerten standen am heutigen Tage die Papiere von Evotec. Diese Aktien konnten im TecDax ein Plus verzeichnen in Höhe von elf Prozent. Der Grund für diesen guten Anstieg ist der Einstieg von BVF Partners, einem Finanzinvestor aus den USA. Im ersten halben Jahr hatte es einen Verlust gegeben für das Biotechunternehmen aus Hamburg. Durch diesen Einstieg ist es dem Unternehmen möglich, die eigene Kapitaldecke zu stärken um 30 Millionen Euro. Dadurch komme es zu einer Erhöhung des Grundkapitals um etwa zehn Prozent, so dass rund 130 Millionen Euro erreicht werden. BVF habe aber auch noch eine Kaufoption erworben von TVM, dem Evotec-Investor, für rund zwölf Millionen weitere Aktien zu einem Preis von vier Euro je Aktie für den Zeitraum der nächsten 30 Monate.

Die Spitze des Dax konnten heute die Aktien der Deutschen Post erklimmen. Profitieren konnte die Aktie der Post vom Aufstieg in den europäischen Index EuroStoxx50. Die Aktie wird den Platz einnehmen von Eon, diese Aktie wird aussteigen aus dem Index am 23. September.

Aufwärts ging es auch für Continental, Auslöser dafür war eine positive Analystenbewertung. Die Experten von der UBS hatten die eigene Bewertung angehoben auf „overweight“ von zuvor „neutral“.

Obwohl sie teilweise noch im Plus tendierten, zählten die Aktien von Fresenius und auch Fresenius Medical Care zu den Verlierern des heutigen Tages, sie konnten kaum hinauskommen über das Niveau des Vortages. Ein leichtes Plus verbuchten die Papiere von Henkel und Merck, und zwar um 0,5 Prozent und 0,3 Prozent.