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Ergebnis des griechischen Schuldenschnitts treibt den Dax an

Bei den Händlern an der Börse macht sich Erleichterung breit, die unkoordinierte Pleite Griechenlands ist abgewendet. Zu den größten Gewinnern am letzten Handelstag der Woche gehören die Aktien der Commerzbank.

Der Dax erhielt heute Auftrieb durch die doch sehr hohe Beteiligung der privaten Gläubiger am griechischen Schuldenschnitt. Dadurch konnte er um 0,2 Prozent nach oben klettern, er stand somit bei 6846 Punkten. Ein Händler sagte, dass das Thema einer unkoordinierten griechischen Staatspleite nun endlich vom Tisch sei.

Nach den Angaben der Regierung stimmten bis zum gestrigen Ende der Frist 85,8 Prozent der Privatgläubiger dem geplanten Anleihetausch zu. Damit verzichten die Versicherungen, Banken und Fonds auf Forderungen in einer Höhe von rund 100 Milliarden Euro, die sie an den griechischen Staat hatten.

Allerdings wurde die Quote an Zustimmung, die auf 90 Prozent festgesetzt worden war, verfehlt, so dass der Schuldenschnitt nicht auf einer freiwilligen Basis durchgeführt werden kann. Daher hatte die griechische Regierung bereits angekündigt, dass sie die sogenannten Umschuldungsklauseln aktivieren will, mit denen sie die Zustimmung von allen Gläubigern zu dem Anleihetausch erzwingen will.

Am heutigen Freitag konnten die Aktien der Commerzbank ein Plus verzeichnen von 1,2 Prozent. Nach Vorlage der Geschäftszahlen legten auch die Papiere von Linde zu, hier waren es 2,9 Prozent. Durch ein sehr starkes Asiengeschäft und auch einige Sparanstrengungen hat es der Konzern geschafft, im letzten Jahr mehr zu verdienen.

Durch die hohe Bereitschaft der Privatgläubiger, sich am Schuldenschnitt zu beteiligen, konnten auch die asiatischen Märkte sehr deutliche Gewinne einfahren. Durch diesen Erfolg wurde der Nikkei-Index sogar zum ersten Mal seit sieben Monaten wieder über die Schwelle von 10.000 Punkten geschoben, der als psychologisch sehr wichtig gilt. Allerdings konnte er sich dort nicht sehr lange halten. Zu diesem Trend nach oben trug auch ein recht schwacher Yen bei, hierdurch bekamen die Exportwerte einen weiteren Auftrieb.

Der Euro musste allerdings Federn lassen, er fiel sehr deutlich, und einige Aktienmärkte mussten ihre Gewinne auch gleich wieder teilweise ab, als von der griechischen Regierung weitere Details genannt wurden zum Schuldentausch. Die Börse in Tokio war allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen. Dieser Reaktion wollte Yuji Saito, Devisenanalyst, jedoch keinerlei große Bedeutung zuschreiben.

Der Nikkei-Index konnte konnte 1,7 Prozent höher schließen und lag bei 9929 Punkten. Beim Topix-Index waren es 1,5 Prozent mehr, er lag bei 848 Punkten. Alle übrigen Börsen in der gesamten Region konnten höchstens einen Kursgewinn von maximal einem Prozent erreichen. In Shanghai waren es nur 0,5 Prozent.

Die Händler in Tokio sagten, dass auch einige Gewinnmitnahmen die Fahrt aufwärts gebremst haben, denn diese fanden bereits im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts statt, der mit großer Spannung erwartet wurde.

 

Bildquelle: S. Hofschlaeger  / pixelio.de

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