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Die Stimmung an der Börse ist heute sehr getrübt

Wieder einmal wird heute die Stimmung an der Börse getrübt, dieses Mal sind die enttäuschenden Zahlen daran Schuld, die zum Wirtschaftswachstum hereinkamen aus ganz Europa. Ganz besonders belastend für den Dax wirken sich die Zahlen aus, die aus der Euro-Zone kommen. Somit ziehen sich auch gleich wieder die Anleger zurück.

Das Wirtschaftswachstum ist zurückgegangen, sowohl innerhalb von Deutschland als auch innerhalb der Euro-Zone, und das sogar noch einiges deutlicher, als man es bisher erwartet hatte. Durch die schwachen Zahlen des BIP wurde der Dax im heutigen Vormittagshandel nach unten gedrückt, 0,25 Prozent musste er abgeben, er erreicht somit noch 7.691 Punkte.

Die Wirtschaft in Deutschland war im letzten Quartal des vergangenen Jahres so stark geschrumpft, wie dies schon nicht mehr der Fall war seit dem Höhepunkt von der großen Finanzkrise. Durch sinkende Investitionen und Exporte verlor das BIP hierzulande 0,6 Prozent. Seitens der Analysten, die wieder von Reuters befragt worden waren, hatte man zwar mit einem Minus gerechnet, aber dieses sollte lediglich bei 0,5 Prozent liegen. Dennoch erwarten viele der Experten, dass sich diese Talfahrt schnell wieder legen wird zu Beginn dieses neuen Jahres. Dadurch wurden sehr deutliche Verluste beim Dax verhindert. Das BIP von Italien sank sogar um 0,9 Prozent, das von der Euro-Zone auch um 0,6 Prozent.

Am gestrigen Mittwoch hatte der Dax noch mit 0,7 Prozent im Plus schließen können, er erreichte 7.712 Punkte. Die Aufmerksamkeit zogen vor allen Dingen die Aktien auf sich, die aus der sogenannten zweiten Reihe kommen. So konnte der MDax beispielsweise gestern ganze 1,7 Prozent zulegen, er erreichte 13.003 Punkte. Das war das erste Mal in der gesamten Geschichte des MDax, dass dieser die Marke von 13.000 Punkten überschreiten konnte. Auf lange Sicht gesehen gibt es keinen Index in Deutschland, der auch nur annähernd an den MDax herankommt. Allein in den vergangenen drei Jahren war es dem MDax möglich, ganze 75 Prozent zuzulegen.

Seitens einiger Experten erwartet man sich aber auch vom Dax noch so einiges. Es ist gut möglich, dass der deutsche Leitindex in diesem Jahr die Marke durchbrechen könnte von 9.000 Punkten. Diese Auffassung vertritt beispielsweise Asoka Wöhrmann, der Chef der DWS, der Deutsche-Bank-Fondstochter. Er ist gleichzeitig auch der Chef-Anlagestratege von diesem Haus. Seiner Meinung nach sei es möglich, dass der Index auf diese Marke klettert, wenn bei den dreißig Unternehmen des Dax die erwarteten Gewinne eintreten, und wenn gleichzeitig auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis bleibt bei 13. Dies sagte Wöhrmann in einem Interview, das er dem „Handelsblatt“ gab.

Er gab als Grund dafür an, dass es wieder eine rationale Bewertung gebe von Aktien, denn die „systemischen Risiken“ seien aus Europa raus. Weiterhin sagte Wöhrmann, dass der Anpassungsprozess innerhalb von Europa weiterhin vorankomme, dieser aber viel zu wenig wahrgenommen werde. Trotz der Kurserholung hält er auch die europäischen Aktien noch für recht attraktiv bewertet.

Dennoch rät er dazu, kurzfristig Aktienpositionen einfach abzusichern, um gewappnet zu sein für eine eventuelle Kurskorrektur. Momentan seien die Kosten für diese Instrumente niedrig. Allerdings ist er der Meinung, dass auch die europäischen Aktienindizes, so wie beispielsweise der Stoxx 600, noch in diesem Jahr zulegen sollten um etwa fünf Prozent.

Heute wird die EZB ihren Monatsbericht vorstellen, und auch Firmendaten werden veröffentlicht, unter anderem von Puma, Nestlé, Renault und Zurich Versicherungen.

Wieder einmal ist die EZB nun den Sorgen entgegengetreten, die entstehen bezüglich eines Abwertungswettlaufs von den Wirtschaftsräumen, die führend sind. Es gebe keinerlei Grund dafür, von einem Währungskrieg zu reden, so Ewald Nowotny, österreichisches Ratsmitglied der EZB, gegenüber den „Salzburger Nachrichten“ auf die Frage bezüglich des Kursanstieg vom Euro.

Er sagte, dass sich die Wechselkurse bewegten in den historischen Spannen, und daher sehe er selbst auch keinerlei Bedarf zur Handlung. Wenn sich diese Entwicklung allerdings weiterhin verschärfen sollte, dass müsse das angesprochen werden. Schon am Dienstag hatte Mario Draghi, der Präsident der EZB, gesagt, dass es aus seiner Sicht übertrieben sei, hier zu sprechen von einem Währungskrieg.

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