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Die Jagd auf neue Rekorde ist erst einmal vorbei

Heute scheint der Dax erst einmal seine Rekordjagd unterbrochen zu haben. Momentan liegt er unter der Marke von 8.300 Punkten.

Chinas Konjunkturdaten enttäuschen, und somit ist die Jagd auf Rekorde der Börsen Europas zunächst einmal wohl beendet. Sowohl der Dax als auch der EuroStoxx50 mussten heute je 0,4 Prozent abgeben. Somit steht der Dax bei 8.245 Punkten und der EuroStoxx50 bei 2.775 Punkten.

Ishaq Siddig, Anlage-Stratege beim Brokerhaus ETX Capital, sagte, dass die Aktienmärkte zu schnell gestiegen seien und dabei zu stark. Darum sei nun die Verlockung recht groß für Gewinnmitnahmen. Dies sei vor allen Dingen so, weil es mangele an frischen Impulsen. Seitens eines Aktienhändlers wurde allerdings betont, dass nicht zu befürchten sei, dass es zu einem größeren Kursrutsch kommen werde. Viele der Anleger warteten lediglich auf eine passende Gelegenheit, um einzusteigen in den Markt.

Die Industrieproduktion in China ist dieses Mal schwächer ausgefallen, als man dies erwartet hatte, und somit war die Stimmung eher gedrückt. Zwar konnte die Industrieproduktion des Landes im April wachsen um 9,3 Prozent, allerdings war von den Analysten durchschnittlich 9,5 Prozent prognostiziert worden. Somit gab auch der Leitindex in Shanghai nach um 0,2 Prozent.

Aufgrund von erneuten Spekulationen bezüglich einer Zinssenkung fiel auch der Euro ab, er liegt noch bei 1,2964 Dollar. Am Freitagschluss in New York waren es noch 1,2991 Dollar gewesen. Gleichzeitig konnte auch der Bund-Future zulegen, er bekam 16 Ticks dazu und steht bei 144,82 Punkten. Ignazio Visco, Chef der italienischen Notenbank und Mitglied des Rats der EZB hatte sich ausgesprochen in einem TV-Interview für den sogenannten negativen Einlagenzins. Dies bedeutet einen Strafzins für all die Banken, die das Geld bevorzugt bei der EZB parken anstatt es den Firmen in Form von Krediten weiterzugeben. Schon Mario Draghi, der Chef der EZB, hatte dies angedeutet, als er die Zinssenkung der Notenbank bekanntgab.

Weiter in den Keller ging es für den Yen, die japanische Währung. Zulegen konnte der Dollar, und zwar um 0,3 Prozent, so dass er 102,14 Yen erreicht. So teuer war er zuletzt gewesen im Oktober des Jahres 2008. Die Investoren sehen sich in der Annahme bestätigt nach dem Treffen der G7 am Wochenende, dass die japanische Notenbank ihre sehr lockere Geldpolitik weiterhin beibehalten wird, so die Händler.

Die G7, also sie sieben führenden Industrieländer aus dem Westen, hatte es vermieden, die japanische Politik mit dem Ziel der Schwächung der japanischen Währung deutlich zu kritisieren. Durch diese Politik verschafft sich Japan Vorteile gegenüber seiner Konkurrenz aus den USA, Deutschland und einigen anderen Staaten. Durch diese Geldschwemme konnte der Nikkei-Index am Montag teilweise ansteigen auf ein Fünfeinhalb-Jahres-Hoch, das bei 14.849,01 Punkten lag.

Einen deutlichen Verlust mussten heute erneut die Aktien der Commerzbank hinnehmen, dieser lag bei fünf Prozent. Die Papiere rutschten damit unter die Marke von zehn Euro und lagen nur noch bei 9,93 Euro. Im „Handelsblatt“ war berichtet worden über Details bezüglich der Kapitalerhöhung, die erwartet wird, mit einem Volumen von 2,5 Milliarden Euro. Angeblich soll die Commerzbank damit am Dienstag oder am Mittwoch beginnen.

Die Zeitung berichtet weiter, dass es den Angaben aus den Finanzkreisen nach so sein soll, dass der Abschlag etwa bei rund 35 Prozent liegen soll bei der Ausgabe von neuen Aktien. Überrascht zeigten sich die Börsianer weder von dem Zeitpunkt noch von der Abschlagshöhe. Sie sehen es so, dass der Discount aus ihrer Sicht eher gering ist wenn man den Umfang bedenke dieser Kapitalmaßnahme. Dennoch werde die Aktie weiterhin schwankend sein.

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