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Die erwartete Rallye zum Jahresende bleibt an der Börse wohl aus

Viele Anleger hatten dieses Jahr wohl nur einen großen Weihnachtswunsch, und zwar dass die Börsen sich deutlich erholen würden. So wie es jetzt aussieht, erwartet allerdings wohl kein Anleger mehr eine Aufwärtsbewegung im deutlichen Bereich. Das Hauptthema ist und bleibt an den Märkten die Schuldenkrise in Europa. Auch die Analysten erwarten bis zum Ende des Jahres keine großartige Entspannung bei der Lage an den Aktienmärkten in Europa.

Börsianer sind der Meinung, dass in den letzten beiden Wochen bis zum Ende dieses Jahres wohl eher die Zurückhaltung an erster Stelle stehen wird. Auch viele der Investoren hätten dieses Jahr wohl bereits innerlich abgeschlossen und sind schon fast im Urlaub, denn sie sind überhaupt nicht mehr bereit, sich noch irgendwie am Markt zu engagieren. Nur in der letzten Woche hat der Dax um 4,8 Prozent verloren.

Jörg Rahn, der beim Vermögensverwalter Marcard, Stein & Co. tätig ist, meint, dass wohl die „politische Weihnachtszeit“ längst begonnen hat. Daher ist es wohl nicht zu erwarten, dass es zum Thema der Schuldenkrise, die in Europa unterwegs ist, noch sehr viele neue Nachrichten geben wird. Allerdings sei dies dazu gut, um die Märkte wieder etwas zu stützen. Seiner Meinung nach sei alles zu stark nach unten gegangen, und dafür habe es eigentlich keinerlei logische und rationale Gründe gegeben. Eigentlich seien die gesamten Konjunkturdaten nicht so schlecht wie dies vermuten lässt.

Wer jetzt auf das neue Jahr hofft, wird wohl auch enttäuscht werden, denn auch im nächsten Jahr wird es wohl kein Thema geben, das die Märkte so beherrschen wird, wie die Schuldenkrise. Dies sagen die Analysten der Commerzbank voraus. Sie sind der Meinung, dass die Kurse der europäischen Aktien wieder einmal sehr kräftig schwanken werden, aber nicht steigen werden im Angesicht der ungelösten Schuldenkrise. Als größtes Risiko sehen sie an, dass dieses Misstrauen eventuell auch auf die EZB übergreifen könnte.

Bereits in diesem Jahr war es die Schuldenkrise, die allen Anlegern das Leben wirklich mehr als schwer machte in Europa. Das Vertrauen, das die Investoren in die Fähigkeiten der Politiker setzten, diese Schuldenkrise zu lösen, verschwand nach und nach immer mehr. Kein Wunder, dass die Bilanz an den europäischen Märkten gar nicht so gut aussieht. Bisher ist es so, dass der Dax rund 17 Prozent eingebüßt hat, beim EuroStoxx50 sind es zwanzig Prozent. Dieser enthält die wichtigsten Unternehmen der gesamten Eurozone.

Zum Jahresende könnte es dennoch etwas Bewegung geben in den Kursen, diese Bewegung könnte durch die Konjunkturdaten aus den USA und Europa kommen.

Sehr gespannt sind die Anleger auch darauf, dass in der kommenden Woche einige EZB-Termine anstehen. Hier wird abgewartet, ob es wohl eine Andeutung gibt darauf, dass die Notenbank einen Hinweis geben könnte auf eine eventuelle Kreditklemme in der Zone von Europa. Am Montag wird der EZB-Präsident Draghi sprechen, und zwar beim Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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