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Die Dax-Anleger befinden sich in abwartender Haltung

An den gesamten Aktienmärkten wird heute spekuliert auf neue Impulse, die von den Notenbanken kommen sollen. Allerdings müssen die Anleger dafür noch warten bis zum heutigen Abend. So ist es kein Wunder, dass sie sich am heutigen Morgen recht zurückhaltend verhalten.

Es sind wieder einmal die Zentralbanken, die es diesmal richten sollen. Erst gestern sorgten entsprechende Spekulationen, die sich um eventuelle neue Hilfen drehten seitens der Notenbanken, dafür, dass die Kurse stiegen. Der Dax erreichte ein Plus von gar 1,8 Prozent. Von diesen Gerüchten konnte auch die New Yorker Wall Street profitieren. Und schon heute sah es mit der Stimmung wieder einmal ganz anders aus. Am heutigen Vormittag konnte der Dax lediglich ein klein wenig hin und her pendeln, zuletzt war es so, dass er mit 0,1 Prozent im Plus notierte, er lag somit bei 6.371 Punkten. Auch beim MDax und beim TecDax gab es nichts Spektakuläres zu vermelden, der MDax erreichte ein Plus von 0,1 Prozent, er stand bei 10.311 Punkten, und der TecDax verlor leicht, 0,1 Prozent waren es hier weniger, so dass er bei 739 Punkten landete.

Der Grund für diese Zurückhaltung der Anleger ist eindeutig, dass eigentlich niemand so genau sagen kann, was die gesamten Zentralbanken machen werden, und ob sie überhaupt erst etwas machen. Seitens der Anleger wird es durchaus für möglich gehalten, dass der Einbruch des ZEW-Konjunkturbarometers, der sehr unerwartet kam, auch eine Rolle spielen werde bei den geldpolitischen Beratungen von der Fed, der US-Notenbank, die zwei Tage andauern sollen. Keith Bliss, Cuttone & Co, sagte in New York, dass er glaubt, dass die gesamten Zentralbanken wohl ihr eigenes Vorgehen abstimmen werden und auch darüber reden werden, was denn für die gesamte Welt am besten ist. Seiner Meinung nach seien die Notenbanken sicherlich bereit, hier etwas zu machen, die entscheidende Frage sei lediglich, ob sie es denn dann auch tun werden.

Am Dienstag konnte der Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent im Plus schließen, er lag bei 12.837 Zählern. Auch der S&P-500 konnte eine Steigerung verzeichnen um ein Prozent, er kam auf 1357 Punkte. Ebenso gewinnen konnte der Nasdaq-Index, hier waren es 1,2 Prozent mehr, so dass er bei 2929 Punkten lag.

Amer Kahn, Fondsmanager bei Shuaa Asset Management, sagte, dass die Konjunkturdaten der USA schwach seien, und die Notenbank Fed hätte zugesagt, das Wachstum ankurbeln zu wollen. Die Leute würden von der US-Notenbank den sogenannten „Twist“ erwarten, und wenn die Notenbank nichts machen würde, dann wäre das recht negativ, und dann würde der Fokus wieder auf Europa liegen.

Die „Operation Twist“ ist eine Umschichtung vom Anleihebestand, dadurch soll erreicht werden, dass sukzessive kurzfristige Vermögenswerte ersetzt werden durch langfristige. So wäre die Fed in der Lage, die Zinsen noch einmal zu drücken, um so die Wirtschaft anzuschieben. Christian Schmidt, Analyst bei der Helaba, sagte, dass es allerdings zu früh sei für eine nochmalige Lockerung von der Geldpolitik, auf die ja einige von den Investoren setzen.

Einem britischen Zeitungsbericht ist derweil die deutsche Regierung entgegengetreten. Hierbei ging es um einen angeblich geplanten Multimilliarden-Hilfsplan für die angeschlagenen Euro-Länder, der mit Hilfe von Käufen von Anleihen durch die Krisenrettungsfonds Europas umgesetzt werden solle. Von einem Regierungsvertreter Deutschlands war zu hören, dass man über solche Initiativen beim G20-Gipfel gar nicht gesprochen habe.

Dennoch ist es so, dass die Regeln des EFSF und des ESM eine Option beinhalten, die Staatsanleihen-Käufe am sogenannten Sekundärmarkt vorsehen, aber dies kann nur unter ganz bestimmten Bedingungen passieren. Beispielsweise darf sich der vorläufige Rettungsschirm, der EFSF, nur betätigen am Sekundärmarkt, wenn die EZB vorher sogenannte außergewöhnliche Marktbedingungen feststellen konnte.

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