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Die Börsen in Europa werden belastet durch die Syrien-Krise

Syrien steht ganz kurz vor einem Militärschlag. Dementsprechend besorgt sind natürlich auch die Börsianer. Die Kurse geben heute auf der ganzen Welt nach. Bis zum Vormittag musste der Dax einen Verlust hinnehmen von noch mehr als 100 Punkten.

Niemand weiß, wie es weitergehen wird in Syrien. Als Reaktion auf diese Unsicherheit haben sich viele der Anleger zunächst einmal zurückgezogen vom Aktienmarkt in Deutschland. 1,5 Prozent musste der Dax daraufhin abgeben, er steht lediglich noch bei 8.310 Punkten. Jonathan Sudaria, Aktienhändler beim Brokerhaus Capital Spreads, schrieb in seinem Kommentar, dass im Moment alles darauf hinzudeuten scheine, dass es zu einem Militärschlag kommen werde gegen Syrien. Seiner Meinung nach seien die Anleger sehr unsicher über die Auswirkungen, die dies haben könnte in der Region, die recht instabil sei.

Unter diesem drohenden Szenario leidet auch die Währung der Türkei. Die Lira wurde auf ein absolutes Rekordtief gedrückt von 2,0095 Lira. Viele Investoren waren nun auf der Suche nach dem sicheren Hafen, und so bewegten sie sich wieder in Richtung Gold. Gleich legte der Goldpreis zu um 0,6 Prozent und erreicht 1412,20 Dollar für die Feinunze. So viel musste zuletzt Anfang des Junis bezahlt werden für das Edelmetall.

Dass der Ifo-Geschäftsklimaindex wieder gestiegen ist, das war heute für die Anleger eher nicht interessant am Aktienmarkt in Deutschland. Im August konnte die Stimmung recht deutlich zulegen in den Chefetagen der Firmen hierzulande, er stieg an von 106,2 Punkten auf 107,5 Punkte. Somit ist hier bereits der vierte Anstieg zu verzeichnen in Folge.

Die Anleger in Europa zeigten sich heute aber auch enttäuscht bezüglich der schlechten Industriedaten, die aus den USA kamen. Im Juli musste die Industrie der USA den stärksten Einbruch hinnehmen bei den Aufträgen seit rund einem Jahr. Als Reaktion darauf musste die Wall Street am gestrigen Montag schließen mit Verlusten. Die schlechten Zahlen sorgten zwar wieder für neue Spekulationen rund um die Drosselung des Anleihekäufe der Fed, dennoch konnte die Aussicht, dass aufgrund der Daten die Fed wohl nicht bereits im September damit beginnen wird, auch die Stimmung nicht anheben. Die Furcht davor, dass sich die Lage in Syrien weiterhin zuspitzen könnte, kam noch dazu.

Verunsicherung macht sich auch in Asien breit. Der Nikkei-Index in Japan schloss um 0,7 Prozent schlechter und erreicht noch 13.542 Punkte. Ein gutes Prozent weniger muss auch der MSCI-Index verbuchen, der zuständig ist für die asiatischen Aktien außerhalb von Japan. Seitens der Analysten wird auch verwiesen auf die schlechten Vorgaben aus den USA, die Verunsicherung bezüglich Syrien, und auch weiterhin die Unsicherheit bezüglich der weiteren Geldpolitik der Fed.

Dennoch könnte es heute doch noch etwas Schwung geben an den Märkten, denn am Nachmittag stehen Konjunkturdaten an. Dazu gehören die Daten bezüglich der Entwicklung der Konjunktur in den USA, und auch das US-Verbrauchervertrauen steht an, obwohl man bereits damit rechnet, dass dies zurückbleiben wird hinter den Erwartungen.

An Boden verloren hat auch der Euro am heutigen Vormittag, er fiel ab auf 1,3330 Dollar. Der Bund-Future konnte dagegen am Rentenmarkt acht Ticks zulegen, er erreicht 140,13 Punkte. Der Bund-Future gilt als sogenannter sicherer Hafen. Nachgeben mussten allerdings Anleihen aus Spanien, Italien und auch Portugal. In den Blickpunkt der Anleger werden heute wohl Jörg Asmussen und Benoit Coeure rücken, die Direktoriumsmitglieder der EZB, die Anleger erwarten sich wieder einmal neue Hinweise bezüglich der weiteren Strategie der Europäischen Zentralbank.

K+S war in der Lage, als einer der wenigen Werte des Dax, sich dieses allgemeinen Trends nach unten zu entziehen. Bereits gestern konnten die Aktien des Herstellers von Düngemitteln ein Plus von gut vier Prozent erzielen, und heute ging es auch gleich so weiter, die Papiere des Unternehmens legten zu um 2,2 Prozent, so dass sie 19,68 Euro erreichen. Geht man nach den Börsianern ist es wohl so, dass die Anleger hoffen, dass es zu einer Lösung kommt im Kali-Streit.

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