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Die Anleger warten wieder auf Impulse

Die Märkte werden heute belastet durch die schlechten Konjunkturaussichten. Anleger nutzen die Gelegenheit, um die Gewinne vom Vortag einzustreichen. Durch die recht geringen Umsätze im Handel der vergangenen Tage kann man darauf schließen, dass die Investoren verunsichert sind.

Gestern hatte es noch ein paar Kursgewinne gegeben, und heute machen einige der Investoren Kasse. Der Dax notiert heute momentan ein klein wenig tiefer, 0,3 Prozent sind es weniger, somit steht er bei 7.024 Punkten. Ein Händler erklärte mit einem Blick auf die vergangenen Wochen und die in der Zeit verbuchten Kursgewinne, die bei mehr als neun Prozent liegen, dass der Markt, allein von der technischen Sicht her, reif sei für eine Konsolidierung. Er fügte auch noch hinzu, dass die Entwicklung, die in den letzten Wochen gemacht worden sei, auf „tönernen Füßen“ stehe. Dieses Plus sei letztendlich nur darauf zurückzuführen, dass die Anleger darauf hoffen, dass die EZB noch im kommenden Herbst den Retter in der Not spielen könnte, und mit massiven Maßnahmen zur Stützung den Krisenländern in der Euro-Zone helfen wird.

Laut den Händlern zeigten die sehr geringen Umsätze, die in den letzten Wochen gemacht worden sind, in welchem Maß die Investoren verunsichert seien. Innerhalb der letzten dreißig Tage schrumpfte der Umsatz mit den Aktien des Dax durchschnittlich auf lediglich noch 2,7 Milliarden Euro. Vor Jahresfrist waren es hier 4,7 Milliarden Euro gewesen. Am Montag waren die Umsätze gesunken auf den absolut niedrigsten Stand, den sie im ganzen Jahr gehabt haben, dies lag am Feiertag in Großbritannien. Es gab hier 87 Millionen Aktien, und zwar für 1,42 Milliarden Euro. So wenig war es nicht einmal am Pfingstmontag gewesen, hier waren es immerhin noch 89 Millionen Aktien, dann aber für 1,47 Milliarden Euro. Die meisten der Anleger warten hier noch immer auf neue Impulse.

Die einzigsten, die sich ihre Laune nicht verderben lassen durch die Schuldenkrise in Euroland, das sind die Verbraucher in Deutschland. Dies ist ersichtlich aus dem GfK-Konsumklima, das unverändert ist. Markus Huber, Aktienhändler von ETX Capital, verweist hier auf die recht gute Lage, die momentan am Arbeitsmarkt herrscht.

Heute kann sich der Euro einpendeln um die Marke von 1,25 Dollar. Seit fünf Tagen ist es nun so, dass der Euro komplett auf der Stelle tritt. Den Händlern nach ist es so, dass sich die Anleger gar nicht erst aus der Deckung trauen werden, bevor Ben Bernanke seine Rede gehalten hat auf dem Notenbankertreffen, das am Freitag in Jackson Hole stattfinden wird. Mit großer Spannung wird auch das weitere Vorgehen erwartet, welches die EZB an den Tag legen wird.

Der Chef der Bundesbank, Jens Weidmann, hatte sich gerade erst am Wochenende ausgesprochen gegen ein neues Kaufprogramm für Anleihen, wie dies bereits in Aussicht gestellt worden war durch Mario Draghi, den Chef der EZB. Weidmann sagte, dass ihm dies zu nahe dran sei an einer Staatsfinanzierung, die mittels der Notenpresse durchgeführt wird. Die EZB ist bemüht, die Zweifel, die bezüglich ihrer Unabhängigkeit aufkommen in Verbindung mit den geplanten Käufen von Staatsanleihen um die Krisenländer zu retten, zu zerstreuen. Jörg Asmussen, das deutsche Mitglied des Direktoriums, sagte, dass man nur operieren werden innerhalb des eigenen vertraglichen Mandats. Die Notenbank könne nicht und dürfe auch nicht aufkommen für die Fehler, die in der Fiskalpolitik und der Finanzmarktpolitik gemacht werden. Durch einen entschlossen durchgeführten Reformkurs müssten die Regierungen ihre eigene Glaubwürdigkeit wiederherstellen. Die EZB werde ihre Unabhängigkeit auch dann behalten, wenn es zu einer weiteren Integration käme der Eurostaaten in Richtung einer politischen Union.

Im Fokus der Anleger wird heute der GfK-Konsumklimaindex stehen, genauso wie das Bruttoinlandsprodukt von Spanien und das Verbrauchervertrauen aus den USA.

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