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Die Anleger warten heute auf die EZB

Am heutigen Vormittag wird der Dax gestützt durch die guten Vorgaben, die aus Japan kamen. Allerdings hat der Dax heute nicht den nötigen Schwung. Dennoch ist es gut möglich, dass gegen Mittag wieder etwas frischer Wind aufkommt, dafür könnten die Notenbanken verantwortlich sein. Die Anleger warten heute mit Spannung auf den Zinsentscheid der EZB.

Aus Japan kamen heute recht gute Vorgaben, die den Dax erst einmal gestützt haben am heutigen Vormittag. So konnte der Dax 0,2 Prozent gewinnen und steht bei 7.890 Punkten. Kursgewinne gab es in Tokio vor allen Dingen deshalb, weil die Notenbank des Landes angekündigt hatte, die lockere Geldpolitik erneut ausweiten zu wollen, und das recht deutlich. Somit konnte der Nikkei-Index auch gleich um 2,2 Prozent steigen.

Aber nicht nur in Japan stand die Notenbank im Fokus, auch in Europa ist es nicht anders, hier wird heute auf die EZB gewartet. Seitens der Analysten geht man davon aus, dass die EZB den Leitzins, der für die 17 Länder des Euro gilt, weiterhin belassen wird auf 0,75 Prozent. Mario Draghi, Chef der EZB, könnte aber auch durchaus für eine erneute Zinssenkung sorgen, zumindest gehen davon so manche Ökonomen aus.

Fresenius Medical Care gehört heute zu den wohl größten Gewinnern im Leitindex. Diese Aktien verteuerten sich gleich um 1,5 Prozent, nachdem ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt worden war. Zu den Verlierern zählen heute sowohl die Deutsche Bank mit einem Abschlag in Höhe von 0,8 Prozent als auch Volkswagen, diese Aktien mussten einen Abschlag hinnehmen von 0,3 Prozent.

In Japan hat die Bank of Japan beschlossen, die Geldschleusen noch weiter aufzudrehen. Die Sitzung dafür, die stattfand unter der Leitung von Haruhiko Kuroda, dem neuen Gouverneur, dauerte zwei Tage. Seitens der BoJ wird nun der Staatsanleihen-Ankauf noch weiter ausgeweitet, und es hieß, dass man zukünftig auch Staatspapiere erwerben werde mit längerer Laufzeit. Man werde diese lockere Geldpolitik so lange fortsetzen, bis man das Inflationsziel erreicht habe von zwei Prozent.

Viele der Anleger hoffen darauf, dass Mario Draghi, Chef der EZB, heute Mittag klare Worte finden wird, vor allen Dingen zum wichtigen Thema der Bankeinlagen. Bei der Rettung von Zypern war der Plan geschmiedet worden, private Sparguthaben der Bürger des Landes zu belegen mit einer Zwangsabgabe, und dieser Plan hatte innerhalb der gesamten Zone des Euro für entsprechende Unruhe gesorgt.

Andreas Lipkow, Händler bei Kliegel & Hafner, sagte, dass bei den Marktteilnehmern momentan die ersten Anzeichen erkennbar seien von Höhenangst. Die Neigung, die Gewinne mitnehmen zu wollen, steige bei 8.000 Punkten. Seiner Meinung nach dürfte noch bis zum Ende des Mai das Kurspotenzial weiterhin stark begrenzt sein, und somit werde es auch in den nächsten Wochen recht wenig Spielraum geben oberhalb dieser psychologisch wichtigen Marke.

Am Abend zuvor beendeten auch die wichtigsten Aktienbörsen der USA die Rekordjagd. Dabei sank der Dow Jones Industrial ab um 0,76 Prozent, so dass er 14.550,35 Punkte erreicht. Noch am Tag zuvor hatte er geschlossen auf dem höchsten Stand, den er in seiner Geschichte je gehabt hatte. Einen höheren Abschlag musste der S&P500 hinnehmen, er verlor 1,05 Prozent und erreicht 1.553,69 Punkte. Diesen Rückgang führen die Börsianer auf die recht schwachen Konjunkturdaten zurück.

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