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Die Anleger sind wieder risikofreudiger

Momentan scheinen die Investoren eindeutig eine Richtung zu suchen. Laut einem Experten sei zwar die Risikobereitschaft gestiegen, aber es sind wohl nicht alle Anleger auch bereit, diese Risikobereitschaft einzugehen.

Momentan scheint der Dax sich nicht entscheiden zu können für eine klare Richtung, nachdem er zunächst recht positiv gestartet war, drehte er dann doch wieder hinein ins Minus, so dass er um 0,2 Prozent tiefer notierte und bei 7.719 Punkten zur Zeit liegt. Evan Lucas, Broker IG, sagte, dass auch in Europa insgesamt wieder die Risikobereitschaft zunehme von den Anlegern.

Aus Asien und den USA kamen diesmal recht gute Vorgabe, der Dow Jones konnte 0,6 Prozent höher schließen, und der Nikkei machte einen Sprung von beinahe drei Prozent in die Höhe. Der Nikkei wurde eindeutig beflügelt durch die Hoffnung, die die Anleger auf eine lockere Geldpolitik haben. Nach dem Börsenschluss verkündete Intel in New York einen Rückgang sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn.

Die Analysten sind zur Zeit beschäftigt mit den Wachstumsdaten aus China. Die Zahlen sind wohl gut ausgefallen, dies war eine Überraschung. Im letzten Quartal des Jahres 2012 legte das Bruttoinlandsprodukt des Landes zu um 7,9 Prozent. Dies teilte am heutigen Freitag das Statistikamt mit. Gerechnet hatten die Analysten mit einem Plus, das bei 7,8 Prozent liegen sollte durchschnittlich.

Auf der Agenda steht heute auch das US-Verbrauchervertrauen, und Geschäftszahlen kommen heute von General Electric.

Es ist gut möglich, dass die sogenannte Politik des billigen Geldes auch in Europa noch weitergehen könnte. Jedenfalls wird dies seitens des IWF gefordert. Christine Lagarde, Chefin des IWF, sagte am gestrigen Donnerstag in Washington, dass auch eine weitere Lockerung durchaus angemessen sein könnte, damit die Nachfrage gestützt wird. Durch geringere Kreditkosten sei es möglich, dass die Wirtschaftsentwicklung innerhalb der Zone des Euro verbessert wird.

Solch eine weitere Lockerung ist durchaus umstritten, und es ist der Einschätzung von einigen Kritikern nach durchaus möglich, dass dadurch die Inflation in Deutschland recht deutlich ansteigen könnte. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt in Deutschland bei Goldman Sachs, warnte gestern davor, dass es zu einer Teuerungsrate kommen könne, die bei vier bis fünf Prozent liegen könnte.

Wegen der anhaltenden Rezession in einigen Ländern des Euro hatte die EZB ihren Leitzins gesenkt auf ein absolutes Rekordtief, das bei 0,75 Prozent liegt. Gleichzeitig wurden noch einige Hunderte Milliarden an Euro in die Wirtschaft geschossen durch den Staatsanleihen-Kauf.

Olli Rehn, EU-Währungskommissar, warnte auch davor, die Bedeutung von Zypern, das stark verschuldet ist, zu unterschätzen. Rehn sagte gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, dass dieses Land stabilisiert werden müsse, damit die gesamte Euro-Zone gesichert werden könne.

Seiner Meinung nach dürfe die Größe von einem Land absolut kein Maßstab sein dafür, welche Relevanz es hätte in der gesamten Gemeinschaft. Diese Währungsunion ist seiner Aussage nach nur dann stabil, wenn auch jedes Mitglied Finanzen der soliden Art habe und auch Unternehmen. Rehn sagte, dass Zypern ein Mitglied sei der Euro-Zone und dies auch bliebe.

Momentan verhandeln einige Vertreter von der Euro-Zone und auch der IWF mit Zypern über ein Hilfspaket, das ein Volumen haben soll von 17,5 Milliarden Euro. Benötigt wird dieses Geld hauptsächlich für den Bankensektor des Landes, der marode und auch aufgebläht ist. Hier muss eine Sanierung stattfinden. Seitens von einigen EU-Partnern wird Zypern vorgeworfen, dass es mit laschen Geldwäschekontrollen dafür gesorgt habe, dass hohe Summen angezogen wurden auch Russland.

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