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Die Anleger scheuen das Risiko – der Dax steht unter 7000 Punkten

Die Sitzungen der EZB und der amerikanischen Fed stehen an, und die Anleger halten sich angesichts dessen zunächst bedeckt. Zudem wird der Dax unter die Marke von 7.000 Punkten gezogen durch Gewinnmitnahmen.

Heute ist es dem Dax nicht gelungen, die gestern wieder überschrittene Marke von 7.000 Punkten zu halten. Der Start des deutschen Leitindex war eher verhalten, und danach bewegte er sich sogar noch ins Minus. Zuletzt konnte er 0,3 Prozent weniger aufweisen, so dass er bei 6.985 Punkten liegt. Recht unterschiedlich sind die Ergebnisse bei MDax und TecDax, der MDax verzeichnet ein Plus von 0,3 Prozent, er liegt bei 11.034 Punkten, beim TecDax ist allerdings ein Minus festzustellen, er verlor 0,1 Prozent und liegt somit bei 791 Punkten.

Stephan Schneider betrachtet Anleihen, Aktien und Devisen bei der WGZ Bank aus der Sicht der Charttechnik heraus. Er sagte, dass sich das mittelfristige Bild umso mehr eintrübe, je länger diese Konsolidierung anhalte. Seiner Meinung nach sei der Bereich rund um die 6.875 Punkte herum weitaus wichtiger als die Marke von 7.000 Punkten. Der Grund ist einfach, bei 6.875 Punkten liegt eine sehr wichtige Unterstützung im momentanen Aufwärtskanal. Wenn diese halten würde, dann stünden die Chancen sehr gut auf einen erneuten Ausbruch in die obere Richtung, so Schneider.

Die Investoren warten unterdessen ganz gespannt auf die Rede von Ben Bernanke, dem Chef der Fed. Weltweit wird man am kommenden Freitag nach Jackson Hole schauen, wo die Konferenz der Notenbank stattfinden wird. Mit großer Spannung wird aber auch das weitere Vorgehen erwartet von der EZB. Die EZB ist dabei, Zweifel zu zerstreuen an der eigenen Unabhängigkeit, und zwar in Zusammenhang mit den Staatsanleihekäufen, die geplant sein sollen, um die Krisenstaaten zu retten.

Heute kommen aus Deutschland die Verbraucherpreise, und die USA werden endgültige Angaben machen bezüglich ihres Wirtschaftswachstums, das im zweiten Quartal des Jahres erreicht worden ist. Auch die Hausverkäufe kommen dazu, sowie der Konjunkturbericht von der Notenbank der USA. Von CTS Eventim, HJ Heinz Company und Eurokai kommen auch Quartalszahlen auf den Tisch.

Vor der Rede des Fed-Chefs Bernanke konnten auch die US-Börsen keine wirklich klare Richtung finden. Die Konjunkturdaten vom Dienstag waren recht durchwachsen, und keiner der Händler war in der Lage, daraus Schlüsse eindeutiger Art zu ziehen, ob es dazu kommen wird, dass die Fed wieder die Wirtschaft stützt, und wenn ja, wann das soweit sein wird. So kam es dazu, dass zum einen die Stimmung von den Konsumenten in den USA im August sehr stark eingebrochen ist, damit hatte niemand gerechnet. Die Stimmung trübte sich ein auf den niedrigsten Stand, den es seit neun Monaten gegeben hat. Andererseits ist es aber auch so, dass der S&P/Chase-Shiller-Index, der zuständig ist für zwanzig Metropolregionen, schon zum fünften Mal hintereinander einen Anstieg signalisierte bei den Immobilienpreisen.

Zum Handelsende notierte der Dow-Jones-Index mit einem Minus, das bei 0,2 Prozent gelegen hat, somit schloss er bei 13.102 Punkten. Der S&P-500-Index musste einen Abschlag hinnehmen von 0,1 Prozent, so dass er bei 1.409 Punkten schloss. 0,1 Prozent gewann dagegen der Index der Technologiebörse Nasdaq, somit ging er aus dem Handel mit 3.077 Punkten.

Ganz stark im Mittelpunkt steht momentan der Ölpreis. Die G7, also die führenden Industrienationen, haben gefordert, dass angesichts der steigenden Preise für Energie die weltweite Ölproduktion erhöht werden soll. Gleichzeitig erklärten sich bereits am Dienstag die Finanzminister der G7 bereit, die strategischen Öl-Reserven anzapfen zu wollen um zu verhindern, dass diese hohen Preise negative Auswirkungen haben auf die weltweite Konjunktur. In der Erklärung dazu von den G7-Staaten heißt es, dass die Internationale Energieagentur die notwendigen Schritte unternehmen solle, um sicherzustellen, dass eine vollständige Versorgung gegeben ist.

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