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Die Anleger hoffen weiterhin auf die baldige Freigabe der Hilfen für Griechenland

So wie es aussieht, ist den Anlegern die stockende Freigabe der Hilfen für Griechenland anscheinend egal, oder alternativ klammern sie sich an jeden einzelnen Strohhalm, der sich ihnen bietet. Sie erwarten auf jeden Fall, dass das Drama rund um Griechenland sich recht bald auflöst. Und somit steigt der Dax heute weiter an. Insgesamt ist wohl eine steigende Risikobereitschaft zu erkennen.

Um gut ein Prozent konnte der Dax zulegen, er stand dann bei 6794 Zählern. Am Morgen konnte auch der MDax klettern, und zwar um 1,05 Prozent, so dass er dann bei 10.361 Punkten lag. Auch der TecDax legte zu, hier waren es 0,70 Prozent, so dass er dann bei 779 Punkten lag.

Ganz überraschend sagte der Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker ein Treffen ab der Finanzminister, das eigentlich für den Mittwoch geplant gewesen war. Er erklärte, dass er nicht von den griechischen Parteien die Zusicherungen, die gefordert worden waren, erhalten habe bezüglich der Umsetzung des Sparprogramms. Statt dessen berief er nun eine Telefonkonferenz ein.

Dagegen hört man aus griechischen Regierungskreisen, dass Antonis Samaras, der Chef der Neuen Demokratie, wohl noch am heutigen Mittwoch seine Unterschrift setzen wolle unter das entsprechende Dokument. Ein Händler sagte, dass sich die Anleger wohl an jeden Strohhalm klammern würden. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum der Dax einen solchen Auftrieb erhielt, auch die Bereitschaft seitens der chinesischen Zentralbank, sich doch etwas stärker einzusetzen im Kampf gegen die Krise in Euroland trug seinen Teil dazu bei.

Einer der wohl größten Gewinner im Dax war in den ersten Minuten des Handels Adidas. Diese Aktien konnten ein Plus verzeichnen von 2,6 Prozent. Im MDax war TUI der große Gewinner, die Aktien legten hier um 4,7 Prozent zu, und zwar nachdem es das Unternehmen geschafft hatte, noch einmal weitere Anteile zu verkaufen an der Reederei Hapag-Lloyd.

Allerdings fallen die Vorgaben der US-Börsen dann doch viel weniger inspirierend aus. Nach einer Rallye schloss der Dow Jones dann doch in der letzten Stunde des Handels fast unverändert bei einer Zahl von 12.878 Punkten. Damit lag er dann auf dem gleichen Niveau wie beim Xetra-Schluss in Frankfurt.

Auch der Nasdaq Composite, der recht technologielastig ist, beendete dann den Handel recht unverändert bei 2932 Punkten. Ganz anders sieht dagegen allerdings die Lage in Asien aus, denn hier haussierte der Nikkei um 2,3 Prozent, so dass er dann bei 9260 Punkten zu finden war. Hier verwiesen die Händler vor allen Dingen auf die eigentlich recht überraschende Lockerung der Geldpolitik der Notenbank von Japan, die am Vortag stattgefunden hatte. Der Analyst Yasuo Sakuma war sogar der Meinung, dass der Nikkei sogar in der Lage wäre, die 10.000 Punkte Marke zu knacken.

Eine gesteigerte Risikobereitschaft ist auch an den Devisen- und Rohstoffmärkten zu sehen. Der Euro legte hier um 0,4 Prozent zu, so dass er bei 1,317 Dollar landete.

In Frankfurt war es wohl auch so, dass sich die Investoren an der recht guten Stimmung im asiatischen Bereich orientierten. Die 6800er-Marke scheint nicht mehr weit entfernt zu sein, das bisherige Jahreshoch lag schon einmal bei 6838 Punkten.

Anlegern wird hier auch geraten, sich an den Aktien von Infineon zu orientieren, und diese sollte man auf jeden Fall im Blick behalten. Der Insolvenzverwalter von Qimonda, Michael Jaffé, fordert von Infineon noch mehr als 1,7 Milliarden Euro. Der Chipkonzern habe teure Fehler gemacht, als er seine Tochter ausgelagert hat. Im späten Geschäft gab diese Aktie am Dienstag um fast vier Prozent nach, aber vorbörslich konnte sie sich bereits wieder von diesem Kursrutsch erholen.

 

Bildquelle: S. Hofschlaeger  / pixelio.de

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