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Die Anleger halten sich noch etwas zurück

Anleger warten erst einmal abDas Ziel von 10.000 Punkten hat der Dax noch immer fest im Blick, dennoch gelingt die Annäherung zur Zeit nicht so, wie viele sich das wünschen. Die EZB und ihre Geldpolitik spielt dabei erneut eine wichtige Rolle.

Wieder nimmt der Dax heute einen Anlauf, die Marke von 10.000 Punkten zu überspringen. Erst gestern war er lediglich noch acht Punkte entfernt gewesen. Heute wurden die Inflationsdaten veröffentlicht aus der Euro-Zone, daraufhin gab der Dax 0,2 Prozent ab und notierte bei 9.933 Punkten.

Einen besseren Stand hatte der MDax, er konnte bereits gestern eine wichtige Marke überspringen. Zum ersten Mal überhaupt gelang es dem Index, die Marke von 17.000 Punkten zu knacken. Er verließ den gestrigen Handel mit 17.015 Punkten. Heute muss der MDax diese Marke aber wieder abgeben, er verliert 0,7 Prozent und notierte bei 16.889 Punkten. Ebenfalls 0,7 Prozent gab auch der TecDax ab, er erreichte 1.288 Punkte.

Mit einem Zuwachs von einem Prozent sicherten sich die Aktien von RWE die Spitze des Dax, gefolgt von den E.on-Titeln, die 0,9 Prozent zulegten. Größter Verlierer im Dax sind die Aktien der Commerzbank, diese verbuchten ein Minus von 2,9 Prozent. Auch die Infineon-Aktien gaben nach, mit einem Minus von 1,5 Prozent nahmen sie den zweitletzten Platz im Dax ein.

Im MDax sind keine großen Gewinner zu verzeichnen, aber einige Verlierer. Oben im Index befinden sich die Titel von Fuchs Petrolub, die ein Prozent zulegten. Am unteren Ende des MDax sind die Titel von ProSiebenSat.1 zu finden, sie gaben 3,2 Prozent ab. Knapp davon platzierten sich die Titel von Fielmann mit einem Minus von 3,1 Prozent und Klöckner, diese Papiere gaben 2,9 Prozent ab. Mit einem Minus von 2,6 Prozent sind auch die Titel von Osram heute am unteren Ende des MDax zu finden. Grund dafür ist die Abberufung von Peter Laier, dem Technikvorstand. Dies ist für die Anleger eine weitere negative Meldung des sowieso bereits angeschlagenen Unternehmens.

Die Verteilung von Gewinnern und Verlierern ist im TecDax nicht viel anders, hier gelang es den Titeln von Drägerwerk mit einem Plus von 1,3 Prozent, die Spitze des Technologieindex zu übernehmen, gefolgt von den Aktien von Jenoptik, diese legten 0,9 Prozent zu. Einen Abschlag von 4,6 Prozent mussten hier die Titel von SMA Solar hinnehmen, dies schob sie an das Ende des Index. Auch Dialog Semiconductor und Morphosys mussten Verluste hinnehmen, sie gaben 3,3 beziehungsweise 2,5 Prozent ab.

Viele Anleger hoffen und setzen darauf, dass die Europäische Zentralbank am Dienstag eine Senkung des Leitzinses beschließen wird. Den Andeutungen von Mario Draghi, dem Chef der EZB, ist dies auch durchaus zu entnehmen. Viele sind sich aber unsicher, ob es wirklich dazu kommen wird und warten daher erst einmal ab. Sollte es keine Änderung der Geldpolitik der EZB geben, könnte der Dax sehr schnell wieder in den Keller rauschen.

Erwartet wird sowohl von den Experten als auch von den Anlegern, dass der Leitzins bei der Ratssitzung am Donnerstag gesenkt wird von 0,25 Prozent auf 0,1 Prozent. Zudem geht man davon aus, dass es vielleicht noch weitere Maßnahmen geben wird, um die drohende Deflation im Euro-Raum zu bekämpfen. Grund dafür gibt es auf jeden Fall, denn die Inflation in der Euro-Zone ist auf 0,5 Prozent im Mai gesunken. Dies bedeutet einen Rückgang um 0,2 Prozent gegenüber dem April. Diese Zahl gab das Statistikamt Eurostat am heutigen Dienstag bekannt, sie berief sich dabei auf erste Schätzungen.

Dennoch gehen Experten davon aus, dass selbst eine Zinssenkung und dazu ein Maßnahmenpaket nicht ausreichen werden, dass es zu einer Euphorie komme an der Börse, da dies laut den Börsianern schon jetzt eingepreist sein soll. Somit geht man nicht von einem Kaufrausch aus. Sollten die erwarteten Maßnahmen aber ausbleiben, steht wahrscheinlich ein Absturz des Dax an.

Für Enttäuschung sorgte der Einkaufsmanagerindex aus China für den Monat Mai. Dieser konnte zwar um 1,3 Punkte auf 49,4 Punkte im Mai ansteigen, allerdings hatten die Experten mit einem stärkeren Anstieg gerechnet.

Für den heutigen Tag stehen einige Zahlen an, unter anderem werden Arbeitsmarkt-Daten für den April aus der Euro-Zone veröffentlicht, und auch auf die Verbraucherpreise für den Monat Mai wird gewartet.

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