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Deutsche Sparer haben Angst – Milliardenabzug von der Börse

Bei den Deutschen scheint nun endgültig Schluss zu sein, offensichtlich haben sie keine Lust mehr, ihr Geld an der Börse anzulegen. Das ist zumindest bei den langfristigen Anlagen so, also wie Investmentfonds und auch ähnlichem. Der Glauben an eine einigermaßen planbare Rendite ist bei den meisten Deutschen verloren gegangen. Heute ist es die Sicherheit, die über alles andere geht.

In dieser Zeit jetzt Milliarden Euro ganz einfach umgeschichtet, und zwar ganz schnell und weit weg von allem, was irgendwie nach der Euro-Krise oder der Schuldenkrise aussieht oder auch nur nach schnuppert. Aus Aktienfonds, Renten- und auch Mischfonds haben die Deutschen allein im September rund 2,8 Milliarden Euro abgezogen. Bei den Fondsgesellschaften ist es wohl so, dass dieses Jahr seit der Lehman-Brothers-Pleite das schlimmste Jahr werden wird. Wenn man bedenkt, dass die Deutschen gerade erst ein Rekordhoch erreicht haben was das Geldvermögen betrifft, ist das für die Gesellschaften auf jeden Fall ärgerlich. Auch die Zertifikat-Branche hat es getroffen, diese wetteifert sowieso mit der Fondsindustrie um die Anleger, auch hier gibt es einen Rückgang der Volumina, die angelegt wurden.

Alle Produkte, die in irgendeiner Art und Weise das Wort „Europa“ oder auch „Euro“ im Namen haben, sind hier ganz besonders stark betroffen. Aus den Aktienfonds Europas zogen die Deutschen allein im September rund 644 Millionen Euro ab. Anders sieht es aus bei allen Produkten, die ihren Schwerpunkt in Deutschland haben. Hier gibt es Zuflüsse von rund 355 Millionen an Euro. So setzte sich der Trend, der sich schon im Vormonat angekündigt hatte, weiter fort.

Dies ist wohl ein recht alter Reflex bei den Deutschen, dass sie in Zeiten der Krise lieber in die eigene Heimat investieren. Früher galten auch die Rentenfonds als sicher, und seit der Achterbahnfahrt der Rentenmärkte werden auch diese abgestoßen.

Alles Geld, was aus den Fonds und anderen langfristigen Produkten von den privaten Anlegern abgezogen wurde, ist zum großen Teil auf Tagesgeld-Konten gelegt worden. Beträge, die aus Versicherungen oder auch getilgten Investments frei geworden sind, werden gar nicht erst wieder reinvestiert.

Auch der Markt für die Mittelstandsanleihen bekommt den scharfen Wind ins Gesicht. Heute werden gerade einmal ein Fünftel der Bonds von privaten Leuten gezeichnet, vor wenigen Monaten noch war dies rund die Hälfte. Jetzt ist es wohl so, dass auch die Investoren, die sonst immer recht risikofreudig waren, vorsichtig geworden sind.

Der einzige Markt, der einen echten Aufschwung erlebt, ist der Markt für Silber und Gold. Gold steuert mittlerweile auf sein elftes Jahr hin, wo Kursgewinne zu verzeichnen sind. Aber auch Silber ist stark im Kommen. Sogar junge Leute und Familien investieren momentan in Silber und Gold. Wenn die Krise weiter anhält, wird sich auch sicherlich daran nichts ändern.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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