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Der Euro fällt – jetzt erreicht er den tiefsten Stand seit dem September 2010

Der Euro fällt – und eigentlich weiß keiner so genau, warum das so ist. Im heutigen Handelsverlauf ist es dazu gekommen, dass der Kurs der Gemeinschaftswährung Euro unter einen Stand von 1,29 Dollar gefallen ist. Dennoch stehen hier einige Händler vor einem echten Rätsel. 1,2860 Dollar erreichte der Euro am heutigen Vormittag, und somit auch den tiefsten Stand, der seit dem September 2010 zu verzeichnen ist.

Als Begründung dafür kann man von Seiten des Handels erfahren, dass dies wohl an den neuen Sorgen liege, die es bezüglich des europäischen Bankensektors gebe. Richtungsweisend für die gesamte Branche sei hier wohl die recht massive Kapitalerhöhung, die die italienische Großbank Unicredit durchführt, und zwar mit einem Abschlag von mehr als vierzig Prozent. Auch bei anderen Kreditinstituten sei es wohl so, dass sie in Zukunft nicht darum herumkommen, zusätzliches Kapital aufzunehmen.

Andere Händler sehen das wieder anders, einer zeigte sich hier weitaus gelassener und ist der Meinung, dass dies rein technisch sei, seiner Meinung nach habe es keine Nachrichten gegeben, die dies hätten auslösen können. Ein Börsianer in Paris mutmaßte dagegen, dass ein Grund für diese Euro-Verkäufe auch durchaus verschiedene Gerüchte sein könnten, die sich um eine Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank drehen. Hier waren die Aktien der Deutschen Bank bereits wegen dieser ganzen Spekulationen ins Minus gerutscht, und das sogar um über vier Prozent.

Ulrich Wortberg, Helaba-Analyst, erklärte, dass die Stimmung eigentlich gar nicht einmal so schlecht sei, denn es gebe momentan keinerlei neue Negativ-Meldungen. Steigende Kurse werden von ihm erwartet, denn die anstehenden Konjunkturdaten dürften wohl den positiven Trend bei der Wirtschaft der USA untermauern. Dadurch würde dann die Risikoversion der Anleger gesenkt, und das macht den Euro dann wiederum wieder um einiges attraktiver. Auch er konnte keinen unmittelbaren Auslöser festmachen, der an dem Kursrutsch des Euro Schuld sei.

Aber nicht nur zum Dollar ist der Euro auf eine Talfahrt gegangen, auch beim Yen sieht es nicht anders aus. Zum Yen rutschte der Euro bis auf 98,70 Yen ab, im Gegensatz zu 99,27 Yen am Abend zuvor. Hier notierte er damit auch einem Elf-Jahres-Tief.

Die Händler in London suchten die Gründe für diese Kursverluste bei der hohen Nervosität, die die Anleger an den Tag legen wenn es um die Auktionen langlaufender französischer Anleihen geht. Der Euro sackte auch zum Pfund Sterling ab, und zwar von 82,89 Pence am Abend zuvor auf 82,56 Pence. Auch hier war dies der niedrigste Kurs, den es seit dem September 2010 gegeben habe.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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