kredit.MS | Money & Service

Der Dax zeigt sich heute ein klein wenig schwächer

Am morgigen Mittwoch wird das Urteil fallen vom Verfassungsgericht bezüglich des Rettungsschirms ESM. Daher ist es klar, dass die Anleger heute lediglich verhalten reagieren. Für diesen Donnerstag wird erwartet, dass seitens der US-Notenbank Fed eine weitere Lockerung bekanntgegeben wird in der Geldpolitik.

Morgen wird man wissen, ob der Rettungsfonds ESM rechtmäßig ist oder nicht, denn das Bundesverfassungsgericht wird dann darüber entscheiden. Die Anleger gehen aber zunächst einmal auf Nummer sicher. Gleich in den ersten Minuten des Handels nahmen sie Gewinne mit, und somit geriet der Dax ins Minus. So gibt der Dax ein klein wenig nach, und notiert momentan bei 7.202 Punkten, das bedeutet ein Minus von 0,2 Prozent.

Das Verfassungsgericht hatte gerade erst den Eilantrag von Peter Gauweiler bezüglich der geplanten Anleihe-Käufe der EZB abgelehnt, Heino Ruland, Marktanalyst, ist allerdings der Meinung, dass man daraus keinerlei Rückschlüsse ziehen kann auf die Entscheidung, die am Mittwoch fallen wird. Er selbst rechne noch immer damit, dass man den ESM durchwinken werde. Bisher habe das Bundesverfassungsgericht recht stark für Europa entschieden. Am Donnerstag steht dann noch die Zinssitzung an der Fed. Die Investoren versprechen sich davon eine erneute Lockerung von der Geldpolitik. Wegen dieser anstehenden Entscheidungen in den nächsten Tagen, die richtungsweisend sind, dürften sich wohl die Anleger auch noch weiter zurückhalten wenn es um Neuengagements geht. Dies schrieb Antje Laschewski, Investmentanalystin bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Der Euro konnte zulegen, nachdem das Bundesverfassungsgericht angekündigt hatte, seine Entscheidung bezüglich des ESM am Mittwoch verkünden zu wollen wie geplant. Er pendelt momentan um die 1,2800 Dollar. Erst am Freitag hatte der Euro ein Vier-Monats-Hoch erreicht, und das könnte auch durchaus noch geknackt werden, allerdings ist es unwahrscheinlich, dass er vor der Entscheidung morgen noch viel weiter steigen wird.

Währenddessen zogen die Renditen an von den italienischen und den spanischen Anleihen, und das über alle möglichen Laufzeiten. Seitens der Händler sprach man hier von Gewinnmitnahmen, denn die Anleihen hätten in der letzten Woche recht gut zugelegt, seitdem die EZB ihre Entscheidung bekanntgegeben hatte bezüglich der unbegrenzten Anleihekäufe. So waren die Renditen recht stark gefallen.

Seitens der Bundesregierung rechnet man nicht damit, dass es zu einer Rezession kommen werde in Deutschland, auch wenn es große Risiken gibt für die Wirtschaft hierzulande. In einem Bericht des Wirtschaftsministeriums, der heute vorgelegt worden ist in Berlin heißt es, dass die Entwicklung innerhalb der zweiten Hälfte des Jahres wohl weiterhin recht stabil verlaufen werde, wenn man den aktuellen Konjunkturindikatoren nach geht. Mit diesem Bericht widerspricht die Regierung den Ökonomen, die davor gewarnt haben, dass es zu einer Rezession kommen könnte wegen der noch immer anhaltenden Eurokrise. Dennoch bleiben auch die Experten sehr vorsichtig vom Wirtschaftsministerium, denn sie schrieben auch, dass es wohl keine Entwarnung gebe. Weiterhin würden die Abwärtsrisiken überwiegen für die Konjunktur und sie blieben auch weiterhin beachtlich. Dennoch sei es auch so, dass sich einige Stimmungsindikatoren leicht erholen konnten, nachdem sie sich in den letzten Monaten eher eingetrübt hatten.

Den Angaben von Mario Monti nach wird wohl die Wirtschaft in Italien im nächsten Jahr wieder ein Wachstum verzeichnen können. Allerdings gab der Ministerpräsident keine genaue Prognose ab. Er sagte in einem Interview, das er mit dem TV-Sender CNBC geführt hat, dass dies zurückzuführen sei auf sinkende Zinsen. Das Interview war gestern ausgestrahlt worden. Momentan befindet sich das Land noch in einer Rezession.

GD Star Rating
loading...