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Der Dax wird heute wieder gedrückt durch die Konjunkturdaten aus Europa

Der Dax wollte zwar zu einem Erholungsversuch ansetzen, aber ihm wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht durch die schwachen Wirtschaftsdaten, die aus der Eurozone kamen. Für eine zusätzliche schlechte Stimmung sorgt auch noch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der heute veröffentlicht wurde.

Durch diese sehr enttäuschenden Konjunkturdaten wurden die Kurse am heutigen Donnerstag an den Aktienmärkten gedreht. Zunächst war der Dax zu Handelsstart in der Lage, seine Minusfahrt, die er am Mittwoch hingelegt hatte, zu stoppen, und so eröffnete er sogar mit leichten Gewinnen. Dann jedoch rutschte er wieder ins Minus, 0,4 Prozent verlor er und landete bei 6258 Punkten. Für Mai waren die Markit-Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und Frankreich viel schlechter ausgefallen, als man dies eigentlich erwartet hatte.

Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex sorgt noch zusätzlich für eine schlechte Stimmung. Dieser ist nun zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder gefallen. Dieser Index ist der wichtigste Gradmesser, den es für die deutsche Konjunktur gibt. Er fiel von 109,9 Punkten, die er im April erreicht hatte, auf 106,9 Punkte. Dies teilte das Ifo-Institut aus München am heutigen Donnerstag mit. Davor war dieser Index sechs Mal hintereinander angestiegen.

Dennoch gibt es auch in dieser Situation einen kleinen Trost, denn Deutschland steht auch weiterhin wirtschaftlich recht gut da. Die Investitionen sinken zwar in Gebäude und Maschinen, aber die Wirtschaft in Deutschland ist dennoch recht kräftig angestiegen. Durch boomende Exporte und dazu auch Verbraucher, die recht kauffreudig sind, stieg das Bruttoinlandsprodukt für die Zeit von Januar bis März an, hier sind 0,5 Prozent mehr zu verzeichnen als im Quartal zuvor.

Um diese Erhebung durchführen zu können, werden vom Ifo-Institut jeden Monat rund 7.000 Firmen befragt. Seitens der Beobachter war dieser Rückgang allerdings bereits erwartet worden. Sie hatten aber auch bereits für den April damit gerechnet, dass es zu einem Minus kommen wird, jedoch war dort der Index noch weiter angestiegen.

Die Anleger sind verunsichert, und das kann man eindeutig ablesen am Rentenmarkt. Die Rendite von den zehnjährigen Staatsanleihen Deutschlands fiel dort auf ein absolutes Rekordtief von 1,364 Prozent. Ins Plus drehte der Bund-Future, er stieg um 34 Tickets an und kletterte auf ein Allzeithoch in Höhe von 144,28 Punkten.

Der Markt könnte aber auch weiter belastet werden durch den noch immer schwächelnden Euro, so ein Händler. Erst am Mittwoch war der Dax gedrückt worden auf 6285 Punkte, das sind 2,3 Prozent weniger, hierfür waren Spekulationen der Grund, die angestellt wurden bezüglich eines Austritts von Griechenland aus der Zone des Euro.

Innerhalb der EU gibt es eine tiefe Spaltung wenn es um die Frage geht, wie Europa überhaupt aus der Schuldenkrise herauskommen soll. Das informelle Treffen in Brüssel wurde am Donnerstagmorgen beendet, und bei diesem Treffen hatten alle 27 Staats- und Regierungschefs ganz andere Konzepte vorgelegt. Es war ja bereits angekündigt worden, dass keinerlei Entscheidungen getroffen werden sollten, und genauso traf es auch ein. Vertagt wurde auch der Streit, der bezüglich der Euro-Bonds schwelt. Sowohl von Seiten der Bundeskanzlerin Merkel als auch von Präsident Hollande und Herman Van Rompuy, EU-Ratspräsident, wurde angekündigt nach diesem Treffen, dass man auf jeden Fall plane, auf dem Gipfel, der Ende Juni stattfinden wird, eine Einigung zu erreichen, und man werde dann auch ein Wachstumspaket schnüren.

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