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Der Dax wird geschwächt durch den Ifo-Index

Wieder muss der Dax am heutigen Tag Verluste hinnehmen, die Zahlen sind nicht so, wie sie sein sollen. Weitere Enttäuschung kommt auf durch den recht schlechten Einkaufsmanagerindex, und auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der gesunken ist, trägt nicht gerade zu einer Verbesserung der Laune bei.

Das Ifo-Institut aus München hat heute verlautbaren lassen, dass der Geschäftsklimaindex gesunken ist, und zwar von 101,4 hinunter auf genau 100,0 Punkte. Das ist auch genau die Schwelle, aber der man von einem Wachstum ausgeht. Ganz ähnlich sah die Entwicklung auch aus beim Einkaufsmanagerindex, der für den Euroraum erstellt wird. Hier sank der Index für den Monat September ab auf 45,8 Punkte, vorher waren es noch 46,1 Punkte gewesen. Erwartet worden war seitens der Ökonomen allerdings ein Anstieg, 46,5 Punkte hätten es ihrer Meinung nach werden können.

Der leitende Anlagestratege von der UBS AG, Alex Friedman, hatte heute in einem Interview gesagt mit Bloomberg TV, dass Europa ein negatives Wachstum habe und zudem auch einen starken Gegenwind spüre. Dieser werde auch im nächsten halben Jahr nicht verschwinden.

Es sind nicht nur die recht schlechten Konjunkturzahlen, die seit Wochen Sorgen machen, auch die Quartalsberichte, die teilweise recht schwach ausfielen, drückten die Stimmung. Gerade einmal haben die Anleger die Berichtssaison der USA verdaut, die doch recht enttäuschend war, und schon sind die deutschen Unternehmen an der Reihe, die nun ebenfalls ihre Berichte abliefern werden. Es ist zu erwarten, dass diese, wenn man sich die gesamte Weltwirtschaft anschaut, auch nicht viel besser ausfallen werden. Momentan ist die Nachfrage für Produkte aus Deutschland zu gering, sowohl aus Asien als auch aus Übersee.

Dementsprechend war der Dax heute eher schwach angesiedelt. Noch am Morgen hatte es allerdings ausgesehen nach einer Gegenbewegung, zwar recht klein, aber dennoch vorhanden, nachdem es gestern zu diesem Kurssturz gekommen war. Allerdings war die Luft im Laufe des Vormittags dann auch gleich wieder raus. Zuletzt stand der Dax unverändert bei 7.154 Punkten. Die Verkäufe mehren sich momentan auch in der sogenannten zweiten Reihe. Der MDax musste 0,6 Prozent abgeben, so dass er bei 11.206 Punkten stand, beim TecDax sind es 0,3 Prozent weniger, er erreicht 791 Punkte.

Eine Talfahrt legt momentan auch der Euro hin. Zum Dollar erreichte die Gemeinschaftswährung eine Bewertung von 1,2925 Dollar. Dies bedeutet ebenfalls ein Minus, und zwar in Höhe von 0,5 Prozent.

Der Zustand der gesamten Weltwirtschaft ist wirklich marode, aber die Wirtschaft Deutschlands plant dennoch, im nächsten Jahr in Massen neue Arbeitsplätze auszubauen. Insgesamt dürften so etwa 180.000 neue Arbeitsplätze entstehen, dies wurde von der „Bild“-Zeitung berichtet, und zwar unter Berufung auf eine Umfrage, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, kurz DIHK, durchgeführt hat.

Im Bereich Gastgewerbe, Gesundheit, und auch Tourismus planen die Unternehmen den wohl größten Aufbau von Stellen, allein in diesen Geschäftsbereichen sollen etwa 70.000 Menschen einen neuen Job finden, so das Blatt. Gleich danach würden dann die Unternehmen kommen aus den Bereichen Versicherungen und IT, hier sollen 55.000 neue Stellen geschaffen werden. Immerhin noch 20.000 neue Jobs soll es geben in den Bereichen Post und Verkehr.

Dennoch musste auch die DIHK die eigene Wachstumsprognose korrigieren nach unten. Für dieses Jahr wird dort nur noch mit einem Wachstum gerechnet von einem Prozent, vorher waren es noch 1,3 Prozent gewesen. Für das Jahr 2013 rechnet man jetzt auch nur noch mit einem Wachstum der Wirtschaft in Höhe von 0,7 Prozent. Hier stellt auch die vielleicht anstehende Rezession nicht das größte Problem dar, viel mehr wird seitens der Unternehmen eine Inflation gefürchtet, die ausgelöst werden könnte durch die Liquiditätsschwemme, die von der Notenbank kam. Das Problem ist, dass dem momentan recht vielen Geld, das sich zur Zeit im Markt befindet, kein Warenangebot gegenübersteht, das dem entspricht, wenn es zu einem zu geringen Wachstum kommt.

Im Blickpunkt steht heute das stattfindende Treffen zwischen Mario Draghi, dem Präsidenten der EZB, und einigen Bundestagsabgeordneten. In Berlin wird sich der EZB-Präsident den Fragen der Abgeordneten stellen, die diese haben zu dem Anleihekaufprogramm der EZB, das ja nicht gerade unumstritten ist. Schon Mitte September hatte Draghi angeboten, diese Strategie seiner Bank dem Bundestag zu erklären.

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