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Der Dax wird belastet durch recht schwache Daten aus China

Heute morgen kann der Dax seine Verluste wieder etwas eingrenzen. Ein klein wenig Entspannung an den Aktienmärkten trat ein durch die positiven Konjunkturdaten, die aus Deutschland kamen. Dennoch halten sich die Anleger weiter zurück, der Grund sind die Daten aus China, die sehr schwach ausfallen.

Die Stimmung der Anleger wurde heute aber schon sehr getrübt durch die Konjunkturdaten sowohl aus China als auch aus Europa, die sehr enttäuschend waren. Gegen Mittag verzeichnete der Dax einen Verlust von 0,4 Prozent, so dass er 7.359 Punkte erreichte. Noch am Vortag war es ihm gelungen, 0,6 Prozent zuzulegen.

Ein Händler sagte, dass die Wirtschaftstätigkeit im Lande China noch immer recht schlecht sei, und das wiederum erschrecke die Europäer. Leicht angestiegen war der HSBC-Einkaufsmanagerindex, dennoch blieb dieser wieder unter der Marke von fünfzig Punkten. Bereits elf Mal hintereinander ist dies nun der Fall gewesen. Dies ist genau die Marke, ab der ein Wachstum angezeigt wird.

Auch die Konjunkturdaten, die aus Europa kamen, brachten keinen Grund zur Freude. Ganz überraschend war der Einkaufsmanagerindex gefallen für die Privatwirtschaft, und das sogar auf den tiefsten Stand, den er seit dem Juni des Jahres 2009 hatte. Ben May, Volkswirt bei Capital Economics, sagte, dass dieser Rückgang alle daran erinnere, dass das erneute Aufkaufen von Anleihen seitens der EZB nicht die Antwort ist auf alle Fragen, die es in der Region gibt. Schon Anfang diesen Monats hat ja die EZB bekanntgegeben, ein erneutes Anleihekaufprogramm zu starten bei dem Anleihen gekauft werden sollen von verschuldeten Ländern der Euro-Zone.

Dennoch gibt es auch einen kleinen Hoffnungsschimmer, und der kommt aus Deutschland. Der Einkaufsmanagerindex hierzulande stieg an, und das zum ersten Mal seit dem Januar, er erreichte 49,7 Punkte. Somit befindet er sich nur ganz knapp unter der Marke von 50 Punkte, die sehr wichtig ist. Peter Dixon, Commerzbank, sagte, dass er Anzeichen in Deutschland gebe dafür, dass die hiesige Wirtschaft wieder auf die Beine komme.

Pimco, der größte Anleihenhändler der Welt, geht davon aus, dass wohl die weltweit wichtigsten Notenbanken noch viel kräftiger nachlegen werden, um die Volkswirtschaften, die schwächeln, anzukurbeln. Die Zentralbanken seien momentan nicht lediglich hyperaktiv, sondern sie würden auch noch überaktiv bleiben bis es zu einer Erholung käme, so der Chef von Pimco, Mohamed El-Erian. Dies sagte er bereits am gestrigen Mittwoch im Rahmen einer Bankenkonferenz, die in Frankfurt stattfand. Die Fed, die EZB und die Bank of Japan seien bereits dazu gezwungen worden, größere Geldmengen in die Wirtschaft zu stecken, um die Herausforderungen bewältigen zu können, die vor ihnen liegen. Diese Notenbanken würden sich aber auch noch weiter vorarbeiten in bisher unbekanntes Gebiet.

Eine negative Auswirkung hatten die China-Daten auch auf den Euro, denn die Anleger trennten sich heute morgen von ihm. So notiert der Dax auch wieder auf dem tiefsten Stand seit einer Woche bei 1,2939 Dollar. Gestern waren es im Schlussgeschäft in New York noch 1,3044 Dollar gewesen. Einer Umfrage zufolge habe sich die Industrie Chinas zwar stabilisiert zuletzt, dennoch steht der Einkaufsmanagerindex noch weiter unter der Marke von 50 Punkten, er erreichte lediglich 47,8 Punkte. Somit signalisiere er eine Abschwächung im Bereich Verarbeitendes Gewerbe, die weiterhin anhalte, so Lutz Karpowitz, Analyst bei der Commerzbank, in einem Kommentar. Dies habe wiederum dazu geführt, dass die Risikoaversion bei den Investoren generell ansteigt.

Sicherer Hafen waren heute wieder die Staatspapiere Deutschlands. Die Zinsen gingen bei den zehnjährigen Papieren zurück auf 1,535 Prozent, noch am Tag zuvor waren es 1,587 Prozent gewesen.

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