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Der Dax wieder auf Talfahrt durch schwache Wachstumsaussichten

Auch heute will es dem Dax einfach nicht gelingen, einen festen Halt zu finden. Die Stimmung an der Börse in Frankfurt wird weiterhin gedrückt, dieses Mal sind es die schwachen Wachstumsaussichten, die es für den Euroraum gibt, die dafür verantwortlich sind. Der Fokus der Anleger liegt heute Vormittag auf einer Anleiheauktion italienischer Staatsanleihen.

Es kommt heute keine Kauflaune bei den Anlegern auf, zum einen sorgen dafür die recht schwachen Wachstumsaussichten, die für den Euroraum vorausgesagt werden, aber auch die Herabstufung von Spanien trägt dazu bei, dass sich die Anleger zurückhalten. Der Dax konnte sich zwar erholen, nachdem er recht schwach in den Handel gestartet war, dennoch brach er wieder ein, als der EZB-Monatsbericht veröffentlicht wurde. Zuletzt stand der Dax bei 6124 Punkten, also 0,45 Prozent im Minus. Bereits am gestrigen Mittwoch hatte der Dax verloren, da waren es 0,1 Prozent, so dass er bei 6152 Punkten stand.

Ebenfalls ein Minus verbuchten der MDax, hier waren es 0,27 Prozent, er lag bei 9955 Punkten, und auch der TecDax, er fiel auf 731 Punkte, das ist ein Minus von 0,46 Prozent.

Am Abend zuvor hatte auch die Ratingagentur Moody´s die Bonität von Spanien abgesenkt, und das gleich um drei Stufen. Somit liegt das Land gerade einmal noch eine einzige Stufe über dem sogenannten Ramsch-Status. Der Blick geht am heutigen Vormittag eindeutig in die Richtung der Auktion von italienischen Anleihen, die dann ansteht. Am Nachmittag sind es dann die US-Konjunkturdaten, die im Mittelpunkt des Interesses stehen werden.

Am Wochenende steht die entscheidende Wahl in Griechenland an, und bis dahin wird sich dieses recht nervöse Geschäft wahrscheinlich auch noch fortsetzen, dies sagte Cameron Peacock, Analyst bei IG Markets. Den Händlern nach kommt dazu noch der große Verfall am morgigen Freitag an den Terminmärkten, dieser werfe seine Schatten bereits voraus.

Ebenfalls nicht für eine Entspannung konnte die EZB sorgen an den Aktienmärkten in Europa. Die EZB weist in ihrem Monatsbericht darauf hin, dass sich die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum im Raum des Euro seitens der Wirtschafts- und Finanzmarktakteure deutlich verringert habe in den letzten Jahren, dies sei dem Einfluss der Finanzkrise und der Rezession zuzuschreiben. Laut der Aussage der Europäischen Zentralbank ist es so, dass die Konjunkturindikatoren darauf hindeuten, dass die gesamte Investitionsdynamik wohl recht schwach bleiben wird gesehen auf eine kurze Zeit.

Der Euro hat sich am heutigen Morgen nur geringfügig bewegt, die liegt vielleicht an der anstehenden Auktion von Staatsanleihen Italiens. Am Tag zuvor hatte der Euro bei 1,2564 Dollar gelegen, heute notierte er ein klein wenig höher bei 1,2570 Dollar. Italien plant, am heutigen Vormittag in einem Volumen von 4,5 Milliarden Euro länger laufende Papiere an die Anleger zu bringen. Bei den Investoren ist man der Meinung, dass hierfür die Zinsen wohl recht deutlich ansteigen werden. Auch Italien ist mittlerweile wieder etwas mehr in den Fokus gerückt der Finanzmärkte seitdem Spanien sich entschlossen hat, für seinen Bankensektor Finanzhilfen zu beantragen. Spekulanten sehen Italien schon als nächsten Kandidaten für den Rettungsschirm.

Bei den zehnjährigen Anleihen Italiens zogen heute die Renditen bereits an auf bis zu 6,321 Prozent. Bei den Pendants aus Spanien kratzte diese Rendite bereits an der als kritisch geltenden Marke von sieben Prozent. Das sind Niveaus an Zinsen, die für diese verschuldeten Länder auf Dauer als untragbar gelten.

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