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Der Dax steigt ins Plus durch die guten Ergebnisse von Daimler

Heute überraschte der Chef von Daimler mit Märkte mit einem absoluten Rekordergebnis. Allerdings waren die Anleger heute auf eventuelle Zinsentscheidungen von den Notenbanken.

Im frühen Handel dieses Donnerstags konnten die Kurse am Aktienmarkt in Deutschland ganz leicht zulegen. Bis gegen zehn Uhr stieg der Dax auf 6.814 Punkte, das ist ein Prozent mehr. Ebenfalls in der Gewinnzone lagen der MDax mit 0,4 Prozent, und der TecDax mit 0,2 Prozent.

Nach der absoluten Rekordfahrt drosselt Daimler nun das Tempo, am heutigen Donnerstag kündigte der Autokonzern aus Stuttgart nur einen Betriebsgewinn an, der sich in der Größenordnung bewegt des Vorjahres. Dabei stellte Daimler aber auch in Aussicht, dass der Umsatz und auch der Absatz dabei weiterhin zulegen sollen.

Der Konzern konnte im letzten Jahr profitieren von der boomenden Nachfrage bei Pkw und Lkw, und dadurch konnte der operative Gewinn gesteigert werden und zwar um fast ein Viertel, so dass ein absoluter Spitzenwert erreicht werden konnte von neun Milliarden Euro. Das ist sogar noch etwas mehr, als die Analysten erwartet haben. An diesem Rekordgewinn sollen nun auch die Aktionäre beteiligt werden. Hierzu schlug der Vorstand vor, dass die Dividende angehoben werden soll, und zwar um 35 Cent, so dass sie bei 2,20 Euro liegt.

Diese Zahlen kamen an der Börse zunächst einmal gut an, denn die Papiere kletterten gleich zu Handelsbeginn auf 46,33 Euro, das sind 3,7 Prozent mehr. Ein Händler sagte, dass dieser recht deutliche Anstieg seit Beginn des Jahres „durchaus gerechtfertigt“ sei. Seit Januar hatte der Kurs der Daimler-Aktien um mehr als dreißig Prozent zugelegt.

Auch eine Lösung in Griechenland scheint nun in eine greifbare Nähe zu rücken. Die Politiker scheinen sich auf Sparmaßnahmen einigen zu können. Außerdem berichteten die Händler, dass die Anleger heute wohl weiterhin auf recht viel Liquidität sitzen. Diese soll investiert werden. Diese zunehmende Risikoneigung wird auch durch den Euro ausgedrückt, dieser stieg im Vergleich zum US-Dollar das erste Mal seit rund zwei Monaten im frühen Handel auf über 1,33 Dollar. Später fiel er allerdings auch wieder ganz leicht unter diese Marke.

Lutz Karpowitz von der Commerzbank sagte, dass der Markt wohl eindeutig darauf setze, dass Athen wirklich am Ende Geld bekomme. Die drei Parteispitzen konnten sich bei den meisten Reformen, die von den Hilfsgebern gefordert worden waren, wohl einigen. Es gab allerdings noch einige Unstimmigkeiten bezüglich der Rentenkürzungen, die ein Volumen haben sollen von 300 Millionen Euro. Laut einem Vertreter der Regierung sei es wohl so, dass dem Land noch eine Frist eingeräumt worden sei von 15 Tagen, damit auch dieser eine Stolperstein noch aus dem Weg geräumt werden könne.

Am Abend trifft sich in Brüssel gleich nach Börsenschluss die Euro-Gruppe. Finanzminister Venizelos hatte angekündigt, dorthin reisen zu wollen, um sich ein positives Urteil von den Finanzministern der Eurozone einzuholen bezüglich der griechischen Sparpläne.

Neben dem ganzen Hin und Her in Griechenland könnten am Mittag weitere Impulse gesetzt werden von den Notenbankern. Die anhaltende Konjunkturschwäche, die es in Großbritannien gibt, dürfte dafür sorgen, dass die Bank of England wohl noch einmal das Volumen aufstocken muss für das Kaufprogramm für Staatsanleihen. Erwartet wird hier von den meisten Ökonomen ein Aufschlag, der sich bei 50 Milliarden Pfund ansiedeln könnte. Einige der Volkswirte rechnen hier sogar mit 75 Milliarden Pfund, die zusätzlich nötig werden. Das wäre durchaus ein weiterer Antrieb für die Börsen.

Am Mittag wird dann auch die EZB über die zukünftige Geldpolitik eine Entscheidung treffen. Allerdings wird es hier wohl so sein, dass die Euro-Notenbank im Gegensatz zur Bank of England zunächst einmal den Kurs halten wird. Der zweite Dreijahrestender, der die Banken mit Liquidität versorgen soll, steht schließlich erst Ende des Monats Februar an. Der Präsident der EZB, Mario Draghi, werde wohl erst einmal dessen Auswirkungen abwarten. Bereits das erste von diesen langfristigen Refinanzierungsgeschäften hatte sich positiv ausgewirkt auf die Refinanzierungsbedingungen für die Kreditinstitute in Europa. Dadurch wurden die Aktienkurse so richtig angetrieben.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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