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Der Dax steht weiterhin unter der Marke von 7000 Punkten

Auch heute Vormittag halten sich die Anleger erneut zurück mit neuen Käufen. Heute wurde für eine gute Ernüchterung gesorgt unter den Anlegern, dafür hat der Monatsbericht der EZB gesorgt. Nun ist es der Ifo-Index, der im Fokus aller Anleger steht.

Statt der bisher vorherrschenden Euphorie am Markt machte sich heute eher Frust breit. Der Dax steigt zwar schon seit ein paar Tagen, dennoch ist die Stimmung recht verhalten unter den Börsianern. Aus ihrer Sicht ist das Plus, das der Dax innerhalb einer Woche erhalten hat von fünf Prozent, nicht fundamental gerechtfertigt. Daher halten sich auch heute wieder viele von ihnen zurück, und das führte natürlich dann zu sinkenden Umsätzen am heutigen Vormittag und auch zu kleineren Verkäufen. Diese Vorsicht beeinflusste dann auch den Dax, der 0,3 Prozent verlor und somit bei 6946 Punkten lag. Auch bei den meisten anderen Indizes in Europa sah es nicht anders aus, sie notierten auch fast kaum verändert.

Insgesamt hat der Dax bis zum gestrigen Mittwochabend ganze 5,4 Prozent gewonnen, seit die EZB eine Woche zuvor angekündigt hatte, dass sie im Notfall bereit sei, den Regierungen in Italien und Spanien zu helfen. Gianni Hirschmüller, Marktanalyst bei Cognitrend, sagte, dass diese Kursentwicklung in der momentanen Krisenlage aus der Sicht von institutionellen Kunden nur sehr wenig Sinn ergebe. Am Vorabend wurde auch eine Umfrage veröffentlicht, die in Zusammenarbeit entstand mit der Deutschen Börse, demnach ist die Zahl der Pessimisten offensichtlich gewachsen in den letzten sechs Tagen des Handels, und zwar von 44 auf 46 Prozent. Dementsprechend erhielten auch die Optimisten weniger an Zulauf, die Anzahl fiel auf 35 von vorher 36 Prozent.

Unterdessen warnen auch die Händler, sie sind der Meinung, dass sich diese Rally schon fast von alleine nährt. Ein Händler sagte dazu, dass jeder, der bisher noch nichts investiert habe im Dax, nun entweder die Nerven haben muss darauf zu warten, dass es zu einem Rückfall kommt, oder doch noch ebenfalls aufspringen muss auf den fahrenden Zug. Sollte der Dax doch die Marke knacken von 7000 Punkten, die er zuletzt Anfang April übersprungen hatte, dann könnte es möglich sein, dass viele gezwungen werden, doch noch einzusteigen, obwohl dies wider dem fundamentalen Wissen stehe, so der Händler.

Es ist gut möglich, dass es heute neue Impulse gibt an den Märkten, die durch Konjunkturdaten hervorgerufen werden. Veröffentlicht werden heute sowohl der Ifo-Index für den gesamten Euro-Raum, als auch der Handelsbilanzsaldo aus den USA sowie die amerikanischen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.

Auch der Euro verharrt momentan auf der Stelle, schon seit Beginn dieser Woche bewegt sich der Euro um die Marke von 1,24 Dollar herum. Am heutigen Donnerstag notiert er bei 1,2366 Dollar.

Erst in der letzten Woche hatte Mario Draghi, Chef der EZB, Hilfen in Aussicht gestellt. Eventuelle Bondkäufe von den Schuldenländern hatte er jedoch gekoppelt daran, dass diese hilfsbedürftigen Staaten sich zunächst einmal wenden müssen an den Rettungsfonds, das hat er mit Nachdruck betont. Der Rettungsfonds soll dann die Hilfsaktion leiten. Händler erklären, dass die Investoren seitdem vor allen Dingen darauf warten, das Spanien einen weiteren Schritt macht. Am Freitag hatte der Regierungschef von Spanien, Mariano Rajoy, zum ersten Mal ein Signal gegeben dafür, dass in seinem Land erwogen werde, einen Antrag zu stellen auf Hilfen von der EU. Allerdings betonte er, dass momentan kein unmittelbarer Handlungsbedarf bestehe.

Die Anleger sind aber auch wieder ein klein wenig risikoreicher geworden, demnach fiel der Volatilitätsindex VStoxx, dieser misst die Nervosität der Anleger in Europa, um 1,4 Prozent in der Spitze, er fiel auf 23,36 Punkte. Seit rund drei Wochen ist dies der tiefste Stand überhaupt.

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