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Der Dax legt gleich zu Beginn des Jahres zu

Das Börsenjahr 2011 war ganz eindeutig enttäuschend, da gibt es wohl nichts dran zu rütteln. Dennoch ist es so, dass es einige Anleger gibt, die eine Rückkehr gewagt haben in die Aktienmärkte Europas. Gleich am ersten Handelstag des Jahres 2012 konnten der Dax und auch EuroStoxx50 zulegen, und zwar jeweils um ein Prozent, womit sie bei 5960 bzw. 2332 Prozent liegen. Allerdings ist es so, dass heute so einige asiatische und auch angloamerikanische Investoren fehlen wegen eines Feiertages, und daher ist es insgesamt trotzdem so, dass die Umsätze hier ähnlich gering sind, wie dies in der letzten Woche der Fall war.

Mark Pries, ein Aktienhändler bei ETX Capital sagte, dass vor allen wohl ein recht schwieriges Jahr liege, schließlich sei es so, dass Italien in diesem Jahr einige Hundert Milliarden Euro refinanzieren müsste an auslaufenden Staatsanleihen. Wenn es so kommt, dass die Emissionen von neuen Papieren recht schlecht laufen sollten, dann sei es durchaus möglich, dass dadurch an den Finanzmärkten in Europa recht negative Reaktionen ausgelöst werden könnten.

Ähnlich sieht dies auch der Analyst Roger Peeters, tätig beim Bankhaus Brothers Seydler. Er betonte, dass auf jeden Fall eine Furcht auf der Stimmung laste, und zwar die vor einer Ausweitung dieser Schuldenkrise, und auch vor einem Konjunkturabschwung. Dennoch sei es für die Anleger wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass eine solch zurückhaltende Stimmung auf jeden Fall besser als Basis geeignet ist als eine zu große Euphorie für steigende Aktienkurse.

Keinen sehr nachhaltigen Einfluss hatte die Veröffentlichung des Konjunkturindexes der deutschen Einkaufsmanager auf die Kurse. Hier lag der finale Wert für den Monat Dezember über der Erstschätzung, die sich auf 48,1 Zählern belief, und zwar bei 48,4 Punkten. Dennoch ist es so, dass er sich bereits zum dritten Mal in Folge unter der so wichtigen Marke von 50 Stellen bewegt. Es ist so, dass erst ein Stand, der über dieser Marke liegt, ein Wachstum signalisiert.

Eindeutige Gewinner sind diesmal im Dax die Commerzbank, deren Aktien sich um 2,1 verteuerten auf 1,33 Euro, und gerade auch ThyssenKrupp, die eine Verteuerung von 3,8 Prozent auf 18,40 Euro verbuchen konnten. Im letzten Jahr sah dies etwas anders aus, denn da hatte die Commerzbank fast 71 Prozent verloren, und ThyssenKrupp lag im letzten Jahr bei minus 43 Prozent. Der einzige Verlierer war der Pharma- und Chemiekonzern Merck. Dieser gab nach seinem Plus vom Vorjahr von rund 29 Prozent jetzt um 0,3 Prozent nach. Ein Auslöser könnte vielleicht sein, dass sich das Unternehmen gerade erst am Wochenende sehr zurückhaltend geäußert hatte bezüglich der Aussichten im Bereich des Flüssigkristallgeschäfts.

Es gab aber auch ein Unternehmen, das für große Furore sorgte, und das ist die Solarfirma Sunways, die allerdings in keinem der größeren deutschen Indizes überhaupt vertreten ist. Die Aktien dieser Firma schossen um fast schon 27 Prozent nach oben, was aber daran liegt, dass eine Übernahme durch den Konkurrenten aus China, LDK Solar, geplant ist. Dieser Deal nährt dann wohl doch so einige Hoffnungen, und das gerade auch, obwohl die Aussichten im Bereich der deutsche Solarbranche momentan recht trüb sind, gerade nach den eben stattgefundenen Insolvenzen von Solar Millennium und auch Solon. Diese Meinung vertritt der Analyst Sebastian Zenk, Silvia Quandt Research.

Die chinesischen Hersteller seien momentan sehr interessiert an einem Zugang für den deutschen Markt. Für sie sei es auf jeden Fall vorteilhaft, allein schon wegen der recht hohen Transportkosten, direkt vor Ort in Europa Fertigungsanlagen zu haben. Dennoch rechnet Zenk nicht mit einer richtigen Shopping-Tour der chinesischen Firmen. Viel wahrscheinlicher sei es, dass einige kleinere, aber gezielte Zukäufe stattfinden würden. Vor dem Hintergrund dieses Deals konnten auch andere Solarwerte wie Q-Cells und auch Solarworld zulegen, und zwar mehrheitlich.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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