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Der Dax kann die gemachten Kursgewinne nicht lange halten

Durch eine Reihe von recht positiven Quartalszahlen erhielt der Dax am heutigen Morgen zunächst einmal einen guten Auftrieb, dennoch konnte er diese Gewinne nicht halten, denn der Monatsbericht der EZB fiel einfach nur enttäuschend aus und sorgte auch gleich für eine gewisse Ernüchterung unter den ganzen Anlegern. Dadurch fiel der Dax wieder einmal unter die 6500-Punkte-Marke. Zuletzt war es so, dass der Dax mit 0,16 Prozent im Plus lag, also bei 6485 Punkten.

Der MDax fiel um 0,04 Prozent und erreichte 10 442 Punkte, der TecDax konnte dagegen steigen, er gewann 0,91 Prozent und landete so bei 775 Punkten.

Der Bericht der EZB fiel dieses Mal nicht sonderlich positiv aus, die Zentralbank sieht noch immer einige Risiken, die für eine Abwärtsbewegung in der Wirtschaftsentwicklung sorgen könnten. Dennoch erwartet sie aber auch, dass in den nächsten Monaten wieder etwas Fahrt kommt in die konjunkturelle Dynamik. Dies soll aber eher von einem recht niedrigen Niveau aus stattfinden. Im Monatsbericht für den Mai von der EZB wird mitgeteilt, dass die sogenannten „professional forecasters“ für das Jahr 2012 damit rechnen, dass die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt um rund 2,3 Prozent ansteigen werden. Gleichzeitig nahmen auch die Experten die Wachstumsprognosen etwas zurück für den gesamten Euroraum. Nun erwarten sie für 2012 einen Rückgang bei der Wirtschaftsleistung, die bei 0,2 Prozent liegen soll, noch im Februar war von ihnen ein Minus vorausgesagt worden von 0,1 Prozent.

Nach den chinesischen Konjunkturdaten tendierten die asiatischen Börsen mehrheitlich eher schwächer, aber dennoch habe sich die Stimmung insgesamt etwas aufgehellt. Der Grund dafür war die Zusage seitens des Krisenfonds EFSF, dass die Griechen die nächste Hilfszahlung trotz der Wahl am Sonntag erhalten werden. Dies sagte Stan Shamu, Stratege bei IG Markets. David Buik, Marktstratege bei BGC Partners sagte aber, dass seiner Ansicht nach die Volatilität an den gesamten Märkten wegen der anhaltend unsicheren Lage in Griechenland noch weiterhin anhalten werde.

Es werden heute aber auch eine ganze Menge an Konjunkturdaten erwartet. Unter anderem steht das Ifo-Wirtschaftsklima an für den Euro-Raum, das Sitzungsergebnis von der Bank of England, Einfuhrdaten und Ausfuhrdaten sowie auch die Arbeitsmarktdaten aus den USA und auch die Handelsbilanz. Weiterhin werden auch noch einige Unternehmen berichten über das erste Quartal diesen Jahres.

Die Sorgen um Griechenland und Spanien, die sich nun wieder verschärft haben, beherrschen auch den Euro. Am Donnerstag notierte die Gemeinschaftswährung noch immer unter der 1,30-Dollar-Marke, er notierte lediglich mit 1,2950 Dollar. Erst am gestrigen Mittwoch war der Euro auf den tiefsten Stand gefallen, den er seit Ende diesen Januars gehabt hatte, er stand gestern bei 1,2910 Dollar.

Lutz Karpowitz, Analyst der Commerzbank, schrieb in einem Kommentar, dass das Wahlergebnis in Griechenland und die daraus resultierenden Probleme bei der Bildung der Regierung wohl klarmachten, wie hilflos diese Strategie Europas wohl doch sei. Mit Hilfen wolle man Ansteckungseffekte vermeiden, andererseits sollen aber auch die Schuldenländer die Reformen, die notwendig sind, vorantreiben. Allerdings handele es sich um souveräne Staaten, und das werde bisher nicht thematisiert.

Als größten Gewinner konnte man heute an der Börse die Aktien der Deutschen Telekom ausmachen. Diese erreichten ein Plus von ganzen zwei Prozent, so dass die Papiere bei 8,72 Euro lagen. Einerseits waren es die Quartalszahlen, die bei den Anlegern recht gut ankamen, andererseits waren es auch Spekulationen, die für Käufe sorgten. Dabei ging es um eine mögliche Fusion von T-Mobile USA, die ja bekanntlich kriselt, mit MetroPCS, dem fünftgrößten Anbieter für Mobilfunk in den USA.

Verlierer im MDax waren heute die Papiere von Stada, diese verloren ganze 1,9 Prozent. Dieser Arzneimittelhersteller verpasste vor allen Dingen beim Umsatz und auch beim Überschuss die Erwartungen, die die Analysten hatten.

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