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Der Dax kämpft sich wieder etwas nach oben

Zwar ist die Enttäuschung vorhanden über den G8-Gipfel, aber dennoch sieht es so aus, als ob der Dax in der Lage wäre, sich wieder zu stabilisieren. Erst am Freitag war der Dax gefallen unter die Marke von 6.300 Punkten. Mit einem Blick auf die Schuldenkrise bleiben aber dennoch einige Zweifel offen.

In der letzten Woche hatte der Dax eine echte Talfahrt hingelegt, am heutigen Montag konnte er sich aber doch wieder stabilisieren, obwohl er einen recht schwachen Auftakt hingelegt hat. Er konnte am Morgen um rund 0,7 Prozent höher notieren und stand bei 6.317 Punkten. Auch im Plus liegt der MDax, hier waren es 0,8 Prozent, so dass er bei 10.122 Punkten landete. Auch der TecDax folgte diesem Beispiel, er verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent und fand sich bei 746 Punkten wieder. Noch am Freitag hatte der Dax bei 6.271 Punkten gelegen, das waren 0,6 Prozent weniger. Im Fokus bleiben allerdings weiterhin die mangelnden Fortschritte, die es bei der Bewältigung von der Schuldenkrise gibt.

Werner Bader, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, kurz LBBW sprach von einer überverkauften Lage nach fünf Tagen mit Verlust in Folge. Seiner Meinung nach sei es auch fraglich, ob es das G8-Treffen, das am Wochenende stattfand in Camp David, in der Lage ist, hier Rückenwind zu verleihen.

Nach dem Börsenschluss in Deutschland verloren die US-Indizes an der Wall Street. Am Freitag beendete der Dow Jones den Tag mit einem Minus von 0,6 Prozent, beim Nasdaq waren es 1,2 Prozent. 0,7 Prozent verlor der S&P500. Der Nikkei-Index in Tokio legte um 0,2 Prozent zu, er verzeichnete 8629 Punkte. Auch der Shanghai Composite legte zu, 0,4 Prozent waren es mehr, so dass er bei 2353 Punkten stand.

Die Regierungschefs aus den führenden Industriestaaten und auch Russland sprachen gerade erst in Camp David davon, und das recht optimistisch, dass man die eigene Politik ganz gezielt ausrichten wolle auf den nötigen Dreiklang, bestehend aus der Konsolidierung der Staatshaushalte, den Strukturreformen, und das vor allen Dingen innerhalb von Europa, und auch die globalen Wachstumsimpulse.

An den Märkten halten sich aber auch die Zweifel an einer Effizienz und auch der Durchschlagskraft der Maßnahmen, die bisher beschlossen worden waren. Hier ist man der Meinung, dass diese Aussagen von den Regierungschefs eher nur „leere Worthülsen“ sind. Hirokazu Yuihama, Anlagestratege bei Daiwa Securities sagte, dass es diesem Ausgang vom Gipfel an Durchschlagskraft fehle, um an den Märkten irgendwelche Impulse zu liefern. Savanth Sabastian, Volkswirt vom Brokerhaus CommSec sagte, dass es wohl eine Menge Gerede gebe, aber leider keinerlei Substanz. Die Kursschwankungen würden erhalten bleiben, so lange es hier keine Gewissheit gebe bezüglich Griechenland und auch die Furcht vor einer möglichen Ansteckung nicht doch nachlässt.

In einigen der angelsächsischen Finanzhäusern wird dies als „Mission Impossible“ bezeichnet, gesehen vor dem Hintergrund von den teils doch recht gigantischen Staatsverschuldungen, die es in vielen Ländern im Westen gebe. Den Blick auf die recht angespannte Situation Europas fasste Carsten Klude, M.M. Warburg, mit einem einfachen Satz zusammen: „Zu wenig Wachstum, zu viele Schulden“.

Die Experten an den Märkten sehen ein Warnzeichen darin, dass die wichtigen Aktienindizes wie der Dax, der Nikkei-Index und auch der S&P 500 in der letzten Woche gefallen sind durch sehr wichtige charttechnische Marken vor diesem Hintergrund. Es gibt eine recht alte Theorie die besagt, dass die Börse immer zukünftige Entwicklungen in der Realwirtschaft vorwegnimmt, und zwar rund ein halbes Jahr. Daher sind die Experten der Meinung, dass es in den Industrieländern schon recht bald zu einem heftigen Abschwung der Wirtschaft kommen könnte.

Dennoch gibt es trotz aller schwarzer Wolken auch weiterhin noch einige Hoffnungsträger, dies sind zum einen einige der recht großen Volkswirtschaften Asiens, die sich noch immer auf der Sonnenseite befinden. Zum anderen ist es auch so, dass die Industrieländer durchaus Hoffnungen ableiten können aus dem monetären Bereich. In Deutschland und den USA sind die Renditen für Anleihen gerade erst auf totale Rekordtiefs gefallen, dies sollte der Wirtschaft helfen bei eventuellen Expansionsplänen. Auch die Energiepreise sind momentan wieder auf dem Rückzug, dies kann durchaus auch Impulse liefern für die westlichen Industrieländer.

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