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Der Dax ist wieder auf Kurs Richtung Jahreshoch

Allein in dieser Woche hat der Dax noch mehr als 100 Punkte zulegen können, und der Aufwärtstrend ist noch nicht vorbei. Im Fokus der Investoren befindet sich momentan die Abstimmung im deutschen Bundestag bezüglich der weiteren Hilfen für das verschuldete Griechenland. Es gibt aber auch wieder enttäuschende Nachrichten, und die kommen dieses Mal von den Konsumdaten.

Die Anleger in Deutschland haben den Handelstag auf jeden Fall recht optimistisch begonnen, schon im frühen Vormittagshandel konnte der Dax zulegen auf 7.419 Punkte, das sind 0,25 Prozent mehr. Damit ist der Dax noch immer auf Kurs in Richtung des Jahreshochs, das er zuletzt im September erreicht hatte, dieses Hoch liegt bei 7.478 Punkten.

Von den Börsianern ist zu hören, dass der Markt momentan recht anfällig sei für Stimmungsumschwünge. Sie sagten, dass sich die Anleger momentan von einem Tag zum nächsten hangelten. Noch am Mittwoch hatten die Politiker aus den USA recht positive Signale ausgesendet, aber am Donnerstag sah dies schon wieder ganz anders aus. Demokraten und Republikaner warfen sich gegenseitig vor, keine für eine Einigung wichtige ernsthafte Vorschläge vorzulegen.

Wenn dies so weiter geht und sich wirklich keine Einigung erreichen lässt zwischen den zwei Parteien, könnten die USA zum Ende des Jahres wieder in eine Rezession rutschen. Dann stehen nämlich ganz automatische Ausgabenkürzungen an.

Die Investoren werden aber auch wieder in Atem gehalten durch die Debatte rund um Griechenland und dazu die gesamte Zukunft von der Euro-Zone. Am heutigen Freitag wird der Bundestag abstimmen über die Zugeständnisse finanzieller Art, die die Länder des Euro gegenüber Griechenland machen wollen. Allerdings scheinen wohl nur die Linken quer zu schlagen, denn alle anderen Fraktionen hatten bereits im Vorfeld der Abstimmung signalisiert, dass sie zustimmen werden.

Somit sieht es so aus, als ob eine große Parlamentsmehrheit gesichert sei für die Änderungen, die an dem bereits laufenden Hilfspaket für die Griechen vorgenommen werden sollen. Im Gegenzug für die Hilfe in Milliardenhöhe hatte sich Griechenland verpflichtet gegenüber dem IWF und den anderen Euro-Partnern, ein umfangreiches Spar- und Reformprogramm durchzuführen. Allerdings ist es unmöglich geworden wegen der schweren Rezession, die im Land herrscht, diese Zielvereinbarungen einzuhalten.

Allgemein lässt momentan aber die Nervosität doch gut nach. Dies liegt zum einen an den Fortschritten, die zu verzeichnen sind bei der Bewältigung der Schuldenkrise in Europa, und zum anderen wieder an der Hoffnung darauf, dass der US-Haushaltsstreit doch bald beigelegt werden kann. So fiel der VStoxx, der europäische Volatilitätsindex, auf 16,32 Punkte, das ist bis ein Prozent weniger. Somit erreicht dieser Index den niedrigsten Stand, den er seit dem Beginn der Finanzkrise gehabt hat im Sommer des Jahres 2007. Das deutsche Gegenstück dazu, der VDax, fiel ebenfalls, er verlor bis zu 1,5 Prozent und erreichte 14,91 Punkte. Dies ist zumindest einmal ein Zwei-Jahres-Tief.

Auch aus Brüssel konnten beruhigende Aussagen vernommen werden, der Einschätzung von Michel Barnier nach, dem Binnenmarktkommissar der EU, haben die Länder des Euro in der Staatsschuldenkrise wohl „das Schlimmste hinter sich“. Barnier sagte am gestrigen Donnerstag vor dem CDU-Wirtschaftsrat, dass er überzeugt sei, dass man den Höhepunkt von dieser Krise bereits überwunden habe.

Dennoch bedeute dies nicht, dass bereits die gesamte Krise gelöst sei. Barnier mahnte, dass man lediglich am Anfang stünde der zweiten Halbzeit. Aber ganz Europa und auch die Länder des Euro hätten mittlerweile richtige Entscheidungen getroffen für Regulierungen und Reformen, und diese gelte es nun umzusetzen. Europa sei auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, und eine Beruhigung habe auch bereits stattgefunden an den Finanzmärkten.

Im Oktober hatten die Einzelhändler hierzulande den stärksten Einbruch hinnehmen müssen beim Umsatz, den es seit beinahe vier Jahren gegeben hat. Insgesamt nahmen sie im Oktober 2,5 Prozent weniger ein als den Monat zuvor. Diese Zahlen gab das Statistische Bundesamt bekannt. Noch etwas größer fiel das preisbereinigte Ergebnis aus, welches ein Minus in Höhe von 2,8 Prozent anzeigt. Ein Statistiker sagte, dass es einen stärkeren Rückgang nur gegeben habe im Januar des Jahres 2009.

Seitens der Ökonomen war lediglich gerechnet worden mit einem Rückgang, der bei 0,2 Prozent liegen sollte. Christian Schulz, Berenberg Bank, sagte in einem Kommentar, dass dies eine große Enttäuschung sei. Das Verbrauchervertrauen sei hoch, und auch die Finanzkrise habe sich beruhigt. Zudem liefen auch die Aktienmärkte gut. Dennoch schwankten die Daten des Einzelhandels recht stark und würden zudem auch oft noch nachträglich revidiert, und das sehr deutlich.

Momentan hoffe man, dass das Weihnachtsgeschäft dafür umso besser laufen werde. Da die Arbeitslosigkeit weiterhin niedrig bleibe, ebenso wie die Inflation, und dazu noch die Realeinkommen ansteigen, könne man davon ausgehen, dass dies gute Zeichen sind für einen ansteigenden Konsum.

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