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Dax wird von den Notenbanken ins Plus getrieben

Zuerst hatten die EZB und die amerikanische Fed den Geldhahn geöffnet, und nun folgt die nächste Notenbank diesem Beispiel, diesmal handelt es sich um die Notenbank Japans. Kein Wunder, dass an den Finanzmärkten gefeiert wird. Dennoch stellt sich die Frage, wie lange das Feiern noch anhalten wird.

Die Fed und die EZB waren anscheinend der Vorreiter, und andere Notenbanken folgen nun, so wie die japanische Notenbank. Dadurch, dass sie ebenfalls ihren Geldhahn öffnet, werden die Börsen natürlich beflügelt. So peilt der Dax auch gleich wieder die Marke von 7.400 Punkten an. Am heutigen Mittwochmorgen lag der Dax mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 7.388 Punkten. Auch auf den MDax und den TecDax hat dies eine Wirkung gehabt, der eine notierte 0,4 Prozent höher und lag bei 11.131 Punkten, der andere konnte einen Anstieg verzeichnen von 0,2 Prozent, so dass er bei 813 Punkten liegt.

Am Mittwoch hatte die Bank of Japan verlauten lassen, dass sie ihr eigenes Programm für den Staatsanleihenankauf ausweiten will um ganze zehn Billionen Yen, das sind rund 97 Milliarden Euro umgerechnet. Insgesamt stehen dann achtzig Billionen Yen zur Verfügung. Auch der Schlüsselzins wurde bei fast Null belassen, aber das war auch bereits erwartet worden. Innerhalb von einer sehr kurzen Zeit wurde so der japanische Nikkei-Index mehr als beflügelt, und die Kurse wurden nach oben getrieben um etwa 1,6 Prozent. Die japanische Notenbank griff wohl zu diesen Maßnahmen, weil sowohl die nachlassende Nachfrage weltweit als auch die Spannungen mit China, die momentan zunehmen, wohl eine rasche Erholung der Wirtschaft Japans verhindern werden. Diese Wirtschaft ist sehr stark exportabhängig.

Andrew Taylor, Marktstratege beim Brokerhaus GFT, sagte, dass eine Hälfte der Anleger offensichtlich total überrascht worden sei durch diesen Schritt der Notenbank. Alle anderen seien wohl „auf dem falschen Fuß erwischt“ worden, denn sie hatte zwar mit einem solchen Programm gerechnet, allerdings nur in einem Volumen von etwas fünf Billionen anstatt zehn Billionen Yen.

Zudem werde wohl auch immer mehr Investoren bewusst, dass diese Öffnungen der Geldhähne seitens der drei Notenbanken auch als ein Signal gewertet werden kann für eine generelle globale Konjunkturschwäche. Es hieß, dass die Gefahr, dass es zu einer Rezession weltweit komme, längst noch nicht eskomptiert sei an den Aktienmärkten. Solcherlei Überlegungen sorgten dafür, dass die Anleger eher etwas vorsichtiger seien gegenüber den Aktien.

Daraufhin nahm die Verkaufsbereitschaft zu, diese war auch wohl eine Folge der geopolitischen Umfelds, das sich weiter zuspitze, und das mit den Spannungsherden Japan und China, Iran und Israel und auch die Unruhen, die religiös bedingt sind in vielen islamischen Staaten. Diese waren ja gerade erst eskaliert mit den Angriffen auf die Botschaften von westlichen Ländern.

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