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Dax wird gedrückt durch erneute Sorgen um die Konjunktur

Die Stimmung an den Aktienmärkten war sehr gut, allerdings ist sie mittlerweile auch schon wieder komplett verflogen. Große Sorgenfalten stehen den Anlegern auf der Stirn wegen der schwachen Konjunkturdaten, die aus der Eurozone kommen. Weitere Impulse erhofft man sich von den Konjunkturdaten aus den USA, die im Laufe des Tages eintreffen werden.

Einen Dämpfer gab es heute an den Märkten, der durch die Konjunkturdaten hervorgerufen worden war aus der Zone des Euro. Der Dax musste daraufhin seine Gewinne eingrenzen, und am Vormittag lag er somit nur noch im Plus mit 0,2 Punkten bei einem Stand von 7022 Punkten. Vorher waren es wieder einmal die Spekulationen gewesen auf eine erneute Geldspritze seitens der US-Notenbank Fed, die für einen Auftrieb gesorgt hatten.

Momentan sieht es so aus, als wenn die Euro-Zone innerhalb von drei Jahren nun zum zweiten Mal direkt auf eine Rezession zusteuert. Im August war es so, dass die komplette Privatwirtschaft nun schon zum siebten Mal in Folge schrumpfte. Am Donnerstag teilte das Markit-Institut mit, dass das Barometer zwar gestiegen sei, allerdings nur ganz minimal, und zwar um 0,1 Punkte, so dass es bei 46,6 Punkten steht. Die Umfrage dazu wurde wieder unter einigen Tausend Unternehmen durchgeführt. Und so bleibt das Barometer erneut unter der wichtigen Marke von 50 Punkten stehen, ab dieser Marke wird generell ein Wachstum signalisiert. Seitens des Markit-Instituts wird befürchtet, dass die Wirtschaft in allen 17 Ländern des Euro im momentan laufenden Quartal, also dem dritten, wieder schrumpfen wird, etwa 0,5 oder 0,6 Prozent könnten es sein. Rob Dobson, ein Volkswirt von Markit, sagte, dass die Hoffnungen darauf, dass die momentane Stärke der Wirtschaft Deutschlands für eine Erholung in der Euro-Zone beitragen könnte, einen „herben Rückschlag“ bekommen hätten.

An den Märkten hatte noch am Morgen die Fed, die Notenbank der USA, für gute Stimmung gesorgt. Aus dem Protokoll der letzten Sitzung der Fed kann man ersehen, dass wohl die meisten der anwesenden Notenbanker entsprechende Stüzungsmaßnahmen auf jeden Fall für nötig halten, zumindest dann, wenn sich die Wirtschaftslage nicht schnell verbessert. Ein Börsianer sagte, dass dies natürlich den Spekulationen wieder neue Nahrung gibt, die auf ein rasches Eingreifen der Fed ausgerichtet sind.

Die Notenbanker redeten hier von einer langen Reihe an Gefahren, der die Wirtschaft ausgesetzt sei, die zudem sowieso bereits lahmt, so wie beispielsweise die Schuldenkrise in Europa. Daher sprechen sich viele Mitglieder des Ausschusses dafür aus, den Finanzmärkten eine Zusage zu geben bezüglich der Fortsetzung der sogenannten Nullzinspolitik, und zwar noch über 2014 hinaus, dem Zeitpunkt, der bisher genannt worden war. Die Volkswirte sehen in diesem Protokoll eine Bestätigung ihrer Ansicht, dass seitens der Fed wohl schon bald erneut ein Programm gestartet werden wird für den Anleihekauf. So wird die Notenbank dann viele Milliarden hineinpumpen in den Wirtschaftskreislauf. Volkswirt Ayako Sera von der Sumitomo Mitsui Trust Bank sagte, dass es wohl schon im nächsten Monat möglich sei, dass eine geldpolitische Lockerung kommt, zumindest dann, wenn der kommende Arbeitsmarktbericht nicht so überraschend gut ausfalle, dass man diese Maßnahme als nicht für nötig erachtet.

Allerdings gab es auch wieder eine Ernüchterung bei den Händlern, und diese wurde ausgelöst durch die recht schlechten Exportdaten, die aus Japan kommen. Negative Nachrichten kommen auch aus China, denn hier hat sich einer Umfrage nach die Industrie des Landes in diesem Monat sehr schlecht geschlagen, dies kam allerdings recht überraschend. Somit ist klar, dass China sehr leidet unter der schlechten Nachfrage aus den Ländern Europas, die mit Schulden zu kämpfen haben. Für die Volksrepublik China ist Europa der wichtigste Markt für den Export.

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