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Dax wieder unter 6.000 Punkten – fehlende Impulse positiver Art bei den Anlegern

Wie sollte es auch anders sein, wieder einmal ist es die Finanzkrise, die im Fokus der gesamten Anleger liegt. Auch nicht gerade für eine Besserung der Situation sorgen die schlechten Wirtschaftsdaten, die aus der EU gemeldet werden und auch aus Deutschland. Dagegen werden seitens der Investoren Hoffnungen gesetzt auf das G7-Treffen am morgigen Mittwoch.

Der Aktienmarkt in Deutschland konnte heute zunächst recht freundlich eröffnen, und der Dax kam hier sogar über die Marke von 6.000 Punkten, die psychologisch so wichtig ist. Danach rutschte er aber auch sehr schnell wieder ins Minus. Momentan liegt der Dax bei 5.932 Punkten, das sind 0,8 Prozent weniger. Der MDax gibt 0,3 Prozent ab, er liegt bei 9.681 Punkten, und auch beim TecDax sind es 0,3 Prozent weniger, so dass dieser bei 711 Punkten landete.

Dieses rauf und runter wird von einem Händler damit begründet, dass der Handel in England wegen der Thronjubiläum-Feiern die Börse geschlossen blieb. Daher richtet sich jetzt der Fokus der Anleger viel eher auf den Dax, denn dieser kommt der englischen Variante, dem FTSE-100-Index näher in Bezug auf die Branchenstruktur als zum Beispiel der europäische Leitindex, der EuroStoxx 50.

Die Börsen in Asien hatten sich dagegen zuvor bereits etwas erholt. Eine positive Wirkung bringen auch die Hoffnungen von den Anlegern, dass es zu Maßnahmen kommen könnte zur Unterstützung der Konjunktur seitens der Politik und auch der Zentralbanken. Cameron Peacock, Marktanalyst von IG Markets, sprach in diesem Zusammenhang von einem „hoffnungsvollen Optimismus“, der vor der Telefonkonferenz von den Finanzministern der G7 aufkomme. Es sei zwar so, dass man von diesen Konferenzen immer viel erwartet habe, aber nur wenig sei erfüllt worden, dennoch blieben sowohl die Augen als auch die Ohren der Teilnehmer immer offen für jedes noch so kleine Signal bezüglich eines gemeinsamen Lösungsansatzes,um die Finanzkrise zu bekämpfen.

Heute wollen die Notenbank-Chefs und die Finanzminister von den sieben Industrienationen, die führend sind, im Rahmen einer Telefonkonferenz beraten. Im Fokus dieser Gespräche werden wohl, so ein Händler, vor allen Dingen die spanischen Banken stehen, die mit faulen Immobilienkrediten zu kämpfen haben. Der spanische Bankensektor rutscht nach dem Kollaps des gesamten Immobilienmarktes immer tiefer in eine Krise hinein. Der Rat der EZB wird am Mittwoch zusammentreffen. Schon seit einigen Tagen spekulieren hier die Börsianer auf weitere Hilfen, beispielsweise erneute langfristige, billige Kredite für die Finanzbranche.

Wiederum wurde heute der Euro wieder unter die Marke von 1,25 Dollar gedrückt durch die Sorgen bezüglich einer Verschärfung der spanischen Finanzprobleme. Teilweise fiel die Gemeinschaftswährung heute auf ein absolutes Tagestief von 1,2415 Dollar. Erst kurz zuvor hatte Cristobal Montoro, der Finanzminister Spaniens, erklärt, dass zu den momentanen Finanzierungskosten die Märkte für Spanien wohl nicht mehr zugänglich seien. Er sagte, dass der Risikoaufschlag zeige, dass sie als Staat ein Problem damit hätten, den Markt überhaupt anzuzapfen, wenn die eigenen Schulden refinanziert werden müssen. Am Donnerstag wird das Land versuchen, neue Anleihen zu begeben, und das wird wohl der nächste Härtetest sein für das verschuldete Land.

Also wird die Stimmung an der Börse auch weiterhin geprägt durch die Krise in Europa. Okönomen schließen daher auch eine weitere Abkühlung der gesamten Weltwirtschaft nicht aus, vor allen Dingen auch mit Hinweis auf die zuletzt sehr enttäuschenden Wirtschaftsdaten, die aus China gekommen sind, und auch den recht schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Pessimisten sagen hierzu, dass es mit der Rezession hier erst jetzt richtig losgehen würde.

Auch die dieses Mal sehr enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus Deutschland sind nicht in der Lage, hier Impulse zu geben. Im April sind die Auftragseingänge in der Industrie zurückgegangen, und zwar um 1,9 Prozent. Hier war lediglich ein Rückgang geschätzt worden von einem Prozent, nachdem es im Monat zuvor einen Anstieg gegeben hatte von 3,2 Prozent. Es wird heute weitere Einblicke geben in die Stimmung, die an den Märkten herrscht, wenn der Einkaufsmanagerindizes der USA veröffentlicht wird.

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