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Dax versucht die Marke von 7.700 Punkten zu erreichen

Der Schock nach der Italien-Wahl ist noch immer vorhanden, aber die Notenbanken rüsten sich momentan, um sich zu wehren. Dies bringt eine Aussicht mit sich auf eine Geldschwemme, die andauern wird, und das wiederum lockt sehr viele Anleger heute doch wieder aus der Deckung hervor.

Die Anleger wurden heute durch diese doch recht erfreuliche Aussicht wieder an die Aktienmärkte gelockt, und das in ganz Europa. So konnte der Dax heute morgen zunächst auf 7.705 Punkte steigen, das waren 0,4 Prozent mehr, dennoch musste er einen Teil von diesen Gewinnen im Laufe dieses Vormittags auch gleich wieder abgeben.

Ebenfalls anziehen konnten die Kurse auch in Mailand, und das ungeachtet der vielen politischen Probleme, die in Rom noch immer ungelöst sind. Die Börsen von Asien und die Börse in New York waren bereits vorher beflügelt worden von Ben Bernanke, dem Chef der Fed, der US-Notenbank. Dieser hatte die sehr lockere Geldpolitik seines Landes verteidigt. Auch von Mario Draghi, dem Chef der EZB, war zu hören, dass die Notenbank weiterhin festhalten werde an ihrer lockeren Geldpolitik.

Da aus Rom keine neuen Nachrichten kamen, konnten sich die Anleger heute im frühen Geschäft konzentrieren auf die vielen Unternehmensbilanzen. Viele Anleger reagierten dabei auf den Milliardenverlust, den die Deutsche Telekom zu vermelden hat, mit Verkäufen. Die Aktien der Telekom fielen daraufhin ab um 0,8 Prozent. Bessere Karten hatte dagegen Bayer, denn die Bilanz des Konzerns kam bei den Anlegern recht gut an. Vorbörslich waren die Kurse eher noch leichter gewesen, danach konnten die Titel aber anziehen um 1,5 Prozent im Xetra-Handel. An die Spitze des Dax setzten sich aber heute die Papiere von RWE, sie verzeichneten ein Plus von 2,7 Prozent, der Grund dafür war eine Analystenempfehlung.

Auch im TecDax gibt es heute einen Verlierer, und das sind die Papiere von Adva Optical, dem Netzwerkausrüster. Hier gab es einen Gewinneinbruch, die Aktien stürzten ab um ganze 14,5 Prozent, so dass sie jetzt noch 3,83 Euro wert sind. Bilanzen gab es heute auch reichlich im MDax. Hier sorgte Hochtief für Enttäuschung mit ihren Zahlen, diese blieben zurück hinter den Erwartungen. Dementsprechend brachen auch die Aktien ein, fünf Prozent sind es hier weniger, erreicht werden noch 52,67 Euro.

Direkt nach der Wahl in Italien waren alle Börsen auf der ganzen Welt gefallen wegen der Sorgen darum, wie es im Land nun weitergehen wird. Diese Sorgen scheinen die Anleger aber heute erfolgreich hinter sich gelassen zu haben. Grund für diese schnelle Verdrängung könnte sein, dass die erste Staatsanleihen-Auktion für Italien nach der Wahl recht glimpflich abgegangen war. Diese hatte am Mittwoch stattgefunden. Dadurch sind die Anleger doch ein klein wenig beruhigt. Zwar stiegen die Zinsen für die Staatsanleihen an, aber dennoch nicht in einem solchen Maße, wie dies von manchem Börsianer befürchtet worden war nach dem Wahlergebnis.

Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank, will weiterhin festhalten an der lockeren Geldpolitik seiner Bank. Er sagte, dass die Geldpolitik der Notenbank auch „weiter akkomodativ ausgerichtet“ sein werde. Man sein recht weit entfernt davon daran zu denken, davon abzukehren. Dies sagte er am gestrigen Mittwoch. Derzeit seien keinerlei Inflationsrisiken erkennbar. Draghi veranschlagte für das kommende Jahr eine Teuerungsrate, die deutlich unter der Marke von zwei Prozent liegt.

Ben Bernanke schaffte es in den USA auch am zweiten Tag von seiner Anhörung, die stattfand in Washington vor dem Kongress, noch einmal etwas nachzulegen. Damit sorgte er für eine recht gute Stimmung. Bernanke bekräftigte erneute den Kurs der US-Notenbank, um die Konjunktur des Landes zu stärken.

Dan Veru, Palisade Capital Management, sagte, dass die Äußerungen von Bernanke dem Markt erneute Liquidität bringen. Es werde jede Möglichkeit genutzt, investieren zu können. Schon am Dienstag hatte Bernanke im Kongress die Geldflut der US-Notenbank, die sehr umstritten ist, bekräftigt als Strategie, um die Wirtschaft zu stützen. Weitere gute Nachrichten gab es gestern auch von der Konjunktur, denn im Januar konnten mehr US-Hausverkäufe als bisher erwartet in die Wege geleitet werden.

Im Verlauf pendelte der Dow-Jones-Index zwischen 14.104 Punkten und 13.880 Punkten. Aus dem Handel ging er schließlich um 1,3 Prozent fester, er schloss bei 14.075 Punkten. Analyst Hikaru Sato von Daiwa Securities sagte, dass die Investoren nach der Wahl in Italien und auch wegen des Yen, der stieg, einfach überreagiert hätten.

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