Heute kann der Dax erneut Gewinne verbuchen, aber noch ein klein wenig stärker ist heute der MDax unterwegs. Diesem ist es heute gelungen, die Marke von 12.000 Punkten zu knacken, und damit erreicht er nun den höchsten Stand, den er seit der ersten Notierung erreichen konnte.

Auch der Dax geht weiter nach oben, am heutigen Morgen konnte er um 0,3 Prozent zulegen, so dass er 7.608 Punkte erreichte. Dies ist der höchste Stand seit der Mitte des Januars des Jahres 2008. Getoppt wird dies lediglich vom MDax, der sein absolutes Rekordallzeithoch erreicht. Aber auch der TecDax kann etwas zulegen und erhält 0,4 Prozent mehr, somit steht er bei 836 Punkten.

Ralph Herre, LBBW, schrieb in einem Kommentar, dass sich die Jahresendrally fortsetze. Von den Börsianern hört man, dass die Investoren momentan wohl jede mögliche Gelegenheit nutzen, um noch schnell hineinzukommen in den Markt. Vor allen Dingen die Werte, die bisher sowieso schon gut gelaufen seien, würden gut nachgekauft. Auf das ganze Jahr gesehen konnte der Dax bisher insgesamt 29 Prozent dazugewinnen, dies ist das höchste Jahresplus, das es seit dem Jahr 2003 gegeben hat. Beim MDax ist sogar gegenüber dem Jahr 2012 ein Plus zu verzeichnen, das bei ganzen 35 Prozent liegt.

Als Hauptgrund für diesen großen Kursanstieg am heutigen Mittwoch werden vor allen Dingen die Aussichten der Wirtschaft genannt. Beispielsweise sind die Konjunkturerwartungen des ZEW im Dezember recht deutlich angestiegen für Deutschland. Dieser Indikator befindet sich nun zum ersten Mal seit dem Mai diesen Jahres wieder im positiven Bereich. Die etwa 350 Finanzmarktexperten, die man dieses Mal befragt hat, gehen wohl davon aus, dass sich die deutsche Konjunktur bis zum Frühsommer des nächsten Jahres hin wieder stabilisieren wird.

Der Blick der Anleger wird sich heute aber vor allen Dingen in Richtung Amerika wenden. Dort steht für heute die Entscheidung der Fed, der US-Notenbank an bezüglich ihres Leitzinses. Man erwartet zwar nicht, dass der Leitzins gesenkt wird, aber dennoch sind einige Anleger dabei, die darauf spekulieren, dass es weitere Geldspritzen von der Fed geben könnte. Zudem setzen wohl die Investoren auch auf Fortschritte bei den Etatverhandlungen des Landes. Dies sagte Zahid Mahmood, Aktienhändler beim Brokerhaus Capital Spreads. Es ist dringend erforderlich, dass sich die Politik hier einigt auf einen neuen Haushalt, denn sonst drohen zum Wechsel des Jahres hin automatische Kürzungen der Ausgaben, während gleichzeitig auch noch Steuererleichterungen auslaufen. Diese sogenannte Fiskalklippe könnte dafür sorgen, dass die USA in eine Rezession hineinstürzen.

Christian Schmidt, Analyst bei der Helaba, bezweifelte, dass die US-Notenbank das Anleihe-Ankaufprogramm überhaupt ausweiten werde. Seiner Meinung nach würde die Fed damit den Druck lindern auf die Parteien, doch noch eine Einigung zu finden im Haushaltsstreit. Die Einzelwerte wurden heute von den Analystenstimmen bestimmt. So konnten die Aktien von Thyssen-Krupp ein Plus verzeichnen von 3,4 Prozent und nahmen damit die Spitze des Dax in Anspruch. Seitens der JP Morgan Experten wurde das Kursziel von dieser Aktie erhöht auf 22 Euro von vorher 17 Euro. Das Kursziel wurde auch korrigiert von den Experten der Société Générale, natürlich ebenfalls nach oben. Diese Experten wurden von der Hoffnung darauf, dass jetzt doch bessere Zeiten anbrechen beim Konzern Thyssen-Krupp, der ja bisher eher krisengeschüttelt war, dazu bewogen, ihre Bewertungen heraufzusetzen. In einem Kommentar der JP Morgan Bank hieß es, dass man dem Management nun den Rücken zukehren sollte, die geplante Restrukturierung könne dann für „ein neues Wachstum sorgen“.

Nun spekulieren aber auch gleich die Anleger darauf, dass sich Thyssen-Krupp endlich aus der Krise herauskämpfen werde, so ein Börsianer. Im gerade vergangenen Geschäftsjahr 2011/2012 musste der Konzern einen Verlust verbuchen von gut fünf Milliarden Euro. Jetzt soll ein Neuanfang gelingen mit Hilfe eines neuen Vorstands und eines neuen Führungsstils.