Zur Zeit sieht es so aus, als ob die Marke von 10.000 Punkten vom Dax recht bald übersprungen werden könnte. Viele Punkte sind es nicht mehr, die er verbuchen muss, dann ist es geschafft. Weiterhin ist es die Erwartung einer Zinssenkung seitens der EZB die dafür sorgt, dass die Stimmung gut ist, aber auch aus China kommen erfreuliche Nachrichten.

Am Morgen des ersten Handelstages dieser Woche kann der Dax 0,3 Prozent zulegen und erreicht 9.970 Punkte. Gleich zum Start des Handels waren es sogar 9.992 Punkte gewesen. Einen großen Sprung nach vorn machte heute bereits der MDax, gleich nach Beginn des Handels konnte er zum ersten Mal überhaupt die Marke von 17.000 Punkten überspringen, er legte 0,5 Prozent zu und erreichte 17.031 Punkte. Auch der TecDax konnte 0,5 Prozent zulegen und notierte bei 1.297 Punkten.

Am Wochenende wurden die Daten der chinesischen Wirtschaft veröffentlicht, demnach ist es so, dass die Wirtschaft des Landes so gut zulegen konnte, wie dies bereits seit fünf Monaten nicht mehr der Fall gewesen war. Die Stimmung der Einkaufsmanager Chinas stieg an, das dafür zuständige amtliche Barometer ergab ein Plus von 0,3 Punkten, der Index stieg auf 50,8 von 50,5 Punkten an. Seitens der Experten, die zuvor von Reuters befragt worden waren, war man von einem Plus auf 50,6 Punkte ausgegangen. Die Richtung des Dax ist gut, aber ob die magische Marke bereits heute übersprungen werden kann, das bleibt fraglich, denn der Index ist trotz des Anstiegs noch immer recht schwach. Zudem warten die Anleger noch immer gespannt auf die anstehende Ratssitzung am kommenden Donnerstag von der EZB.

Es ist durchaus möglich, dass sich erst am Donnerstag ein Durchbruch ergibt. Aufgrund der recht niedrigen Inflationsrate im Euro-Raum, der schlechten Kreditvergabe und einem schwachen Wachstum gehen die Anleger davon aus, dass die EZB die Märkte erneut mit billigem Geld überfluten wird. Die Bereitschaft dazu hatte Mario Draghi, Chef der EZB, bereits Anfang Mai bekräftigt. Sollten die recht hohen Erwartungen der Anleger aber nicht erfüllt werden, rückt nicht nur die Marke von 10.000 Punkten in weite Ferne, es droht sogar ein richtiger Absturz.

Die Spitze des Dax nahmen die Titel der Lufthansa ein, sie legten 1,2 Prozent zu. Gleich dahinter befinden sich die Titel von Henkel und ThyssenKrupp, beide Aktien legten jeweils 0,8 Prozent zu. Die Anleger von Henkel zeigten sich erfreut über eine geplante Übernahme in den USA seitens Henkel und schoben die Aktie an. Am unteren Ende des Dax liegen zur Zeit die Titel von RWE und BMW, beide gaben jeweils 0,7 Prozent ab. Die Aktien von BMW mussten eine Herabstufung auf „neutral“ von „buy“ hinnehmen, diese wurde durch Goldman Sachs vorgenommen.

Im MDax konnten die Titel von ElringKlinger die Spitze übernehmen mit einem Plus von 4,3 Prozent. Der Auslöser dafür war eine Hochstufung seitens Goldman Sachs. Die Experten hoben die Aktie des Zulieferers an auf „neutral“ von zuvor „sell“. Den zweiten Platz sicherten sich die Titel von Fielmann mit einem Plus von 2,3 Prozent. Wacker Chemie und Fraport gehörten heute zu den Verlierern im MDax, sie gaben 1,1 Prozent beziehungsweise ein Prozent ab.

Im TecDax setzten sich die Titel von Nordex durch, sie gewannen 1,7 Prozent dazu, gefolgt von den Papieren von LPKF Laser, hier gab es ein Plus von 1,3 Prozent. Verlierer im Technologieindex sind die Titel von Compugroup Medical, diese verbuchten ein Minus von 1,9 Prozent.

Bereits veröffentlicht wurde heute seitens des Markit-Instituts der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe innerhalb des Euro-Raums. Verglichen mit dem April ging der Index um 1,2 Punkte zurück und erreicht noch 52,2 Punkte. Seitens der Experten hatte man mit 52,5 Punkten gerechnet. Ganz besonders schlimm erwischte es Frankreich mit 49,6 Punkten. Der Einkaufsmanagerindex für Deutschland liegt weiterhin über der wichtigen Marke von 50 Punkten, er erreicht 52,3 Punkte. Dennoch ging auch hier der Index um 1,8 Punkte zurück.

Am Nachmittag werden noch Zahlen erwartet aus den USA.