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Dax steigt weiter an – die Investoren warten auf die EZB

Er steigt und steigt – den Dax scheint momentan nichts aufhalten zu können. Der Fokus der Anleger richtet sich heute zum einen auf die EADS-Aktien, heute Nachmittag wird aber dann die EZB im Blickpunkt des Interesses stehen.

Gleich zum Start der Handelstages kann der Dax leichte Gewinne einfahren. Am heutigen Vormittag liegt der Dax im Plus mit 1,2 Prozent. Somit erreicht er 7.542 Punkte. Am gestrigen Mittwoch hatte der Dax um 0,3 Prozent fester schließen können. Der MDax konnte ein absolutes Rekordhoch verbuchen, er stand bei 11.787 Punkten. Dieses stützte sich auf die Kursgewinne von EADS, bekanntlich ein echtes Schwergewicht dieses Indexes. Dies bedeutet ein Plus, das bei knapp einem Prozent lag. Seitens der Börsianer rechnet man für diesen Vormittag mit einem recht ruhigen Handelsverlauf. Das könnte sich ändern, wenn die EZB am heutigen Nachmittag die eigene Zinsentscheidung bekannt gibt. Anschließend wird es auch in einer Pressekonferenz eine Begründung geben zu der Entscheidung, wie immer sie ausfallen wird.

Im Leitindex Dax waren heute die Beiersdorf-Aktien sehr gefragt. Sie konnten ein Plus erreichen von 2,6 Prozent und erreichten somit ein Rekordhoch, das bei 62,20 Euro liegt. Der Grund dafür war, dass der Konzern kurz zuvor noch seine Umsatzprognose angehoben hatte für dieses laufende Jahr. Die Aktien von EADS dagegen profitierten ganz eindeutig davon, dass man sich auf eine neue Aktionärsstruktur geeinigt hatte. Am Morgen wurde auch bekanntgegeben, dass Deutschland nun als dritter Staat ein Großaktionär wird bei diesem Luft- und Raumfahrtkonzern. Am Morgen hatte Daimler bekanntgegeben, dass man 7,5 Prozent der eigenen Anteile an EADS veräußert habe, das sind 61,1 Millionen Aktien, pro Stück kam ein Preis zustande von 27,23 Euro. EADS selbst plant dazu auch eine umfassenden Rückkauf von Aktien. Diese Aktionen kamen sehr gut an bei den Analysten, daher stuften sie auch gleich die Aktien hoch, und die Kursziele wurden erhöht.

Belastet wurden heute allerdings sowohl Eon als auch RWE. Der Grund ist der Rekord-Kurssturz, der bei GdF Suez aufgetreten ist. Die Aktien von beiden Versorgern aus Deutschland fielen dadurch um jeweils 1,5 Prozent. Eon liegt somit bei 13,87 Euro, und RWE bei 31,76 Euro. Die Aktien von GdF brachen an der Börse in Paris ein, und zwar um satte 15,6 Prozent, und erreichten somit ein absolutes Rekord-Tief, das bei 14,55 Euro liegt.

Arnaud Joan, Analyst bei der Bank of America/Merrill Lynch, schrieb, dass die neuen Ziele für das Ergebnis der GdF einen Gewinn implizieren würden für das Jahr 2013, der bei 1,23 Euro bis hin zu 1,40 Euro pro Aktie liegen soll. Das sei ein Wert, der zwischen zehn und zwanzig Prozent liegt unterhalb der Markterwartungen. Er selbst stufte GdF herunter auf „Neutral“, und gleichzeitig senkte er auch das Kursziel von bisher 20 Euro auf 18.

Das ist aber noch nicht alles, weiterhin hat der Versorger aus Frankreich auch am Abend zuvor noch ein Sparprogramm angekündigt, das 3,5 Milliarden Euro schwer sein soll. Dies gab er unter dem Hinweis bekannt, dass es ein schwieriges Marktumfeld in Europa gebe. Gleichzeitig ist auch geplant, die Investitionen zurückzufahren für das nächste Jahr und auch für 2014, und zwar um 20 Prozent.

Den Börsianern nach hat die Hoffnung darauf, dass es zu steigenden Gewinnen kommen wird, den Pharmawerten und den Chemiewerten einen echten Auftrieb gegeben. Auch der europäische Branchenindex konnte ein neues Rekordhoch erklimmen, dies liegt bei 661,28 Punkten. Hier war Bayer der eindeutige Spitzenreiter, die Aktien dieses Konzerns setzten auch eine Bestmarke, die bei 72,99 Euro liegt. Für einen Zusatzschub in Deutschland sorgte gleichzeitig auch noch ein Zulassungsantrag für ein neues Augenmittel, so ein Händler. Bis zu drei Prozent konnte Lanxess zulegen, und somit nahmen diese Aktien Platz zwei ein hinter Bayer.

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