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Dax hängt weiterhin an den Notenbanken

Zu Beginn des Tages hatte der Dax wieder leichte Schwierigkeiten, aber nun ist er wieder auf dem Weg nach oben. Grund dafür ist unter anderem eine Ankündigung von der Notenbank Chinas, die demnach doch weiterhin eine expansive Geldpolitik betreiben will. Dazu kommen noch die Konjunkturdaten aus den USA, die eine positive Wirkung haben.

Die letzten Tage war es an der Börse immer wieder nach oben und unten gegangen, und das sorgte zum Start des heutigen Handels dafür, dass die Entscheidungen für Anlagen eher verhalten ausfielen. Zum Glück hielt dies aber nicht lange an, schon eine Stunde später ging es für den Dax wieder vorwärts. Zuletzt stand der Dax bei 0,9 Prozent mehr, er erreicht somit 7.878 Punkte. Ein Plus konnten auch der MDax und der TecDax verzeichnen, beim MDax waren es 0,6 Prozent mehr, er erreicht somit 13.564 Punkte, beim TecDax 0,7 Prozent, somit erreicht er 916 Punkte.

Schon am gestrigen Tag ist es dem Dax gelungen, 1,6 Prozent zuzulegen. Die Notenbank Chinas hatte angekündigt, die Geldpolitik doch nicht so stark straffen zu wollen, wie es vorher befürchtet worden war. Somit machte sich hierzulande an der Börse ein guter Optimismus breit, der allerdings nicht in der Lage war, die Börsen in Asien anzustecken. Der Nikkei-Index in Japan erreichte lediglich ein Plus in Höhe von 0,3 Prozent, der Shanghai-Composite verlor sogar 1,1 Prozent.

Seitens vieler Investoren wird befürchtet, dass sich die Konjunktur in China noch weiter abkühlen könnte wegen der Bankenkrise im Land. Die Zusicherung von der Zentralbank, wonach die Zinsen am Geldmarkt durch die Notenbank auf ein „vernünftiges Niveau“ gebracht werden sollen, habe kaum Ruhe hineingebracht, so Alex Wong, Finanzmarkt-Experte bei Ample Finance Group.

Sowohl die Konjunktur, die nicht richtig in Fahrt kommt, als auch die Bankenkrise in China sorgen dafür, dass die Kurse dort recht tief hineingedrückt werden ins Minus, allerdings nur kurzfristig. Mittelfristig gesehen wird es aber eine wichtige Erkenntnis geben, denn nun wird sich wohl zeigen, ob die USA in der Lage sind, China den Posten als sogenannte „Konjunkturlokomotive“ streitig machen zu können. Eine Verschärfung der chinesischen Krise wird unweigerlich dazu führen, dass es negative Auswirkungen geben wird auf die Aktienmärkte. Bleibt die Entwicklung der Konjunktur in den USA weiterhin so wie bisher, dann könnte dies wieder dazu beitragen, dass die schlechten Impulse abgeschwächt werden, die aus Asien kommen.

Aber es gibt ja auch noch die Notenbanken. Bereits in den letzten Wochen wurde deutlich, dass die Börsen offensichtlich abhängig sind von der expansiven Geldpolitik, den die Notenbanken an den Tag legen. Die Börsen entfernen sich dabei immer weiter von dem wirklichen Marktgeschehen. Dies kann man bestens daran erkennen, dass bereits eine kleine Äußerung ausreicht bezüglich dessen, dass die Geldhähne zugedreht werden könnten, um die Börsen ins Minus zu drücken und die Anleger zum Verkauf zu animieren. Gleich zu Beginn dieser Woche konnte dies wieder beobachtet werden, als die chinesische Notenbank die lockere Geldpolitik nicht fortführen wollte.

Auch den Chefs der Notenbanken ist dies natürlich nicht entgangen, ihnen ist vollkommen klar, dass ein Rückzug aus der expansiven Geldpolitik nur sehr langsam und sanft von statten gehen darf.

Am gestrigen Dienstag hat der Dow-Jones-Index in New York mit einem Plus von 0,7 Prozent geschlossen. Ein Prozent dazu gewann der S&P-500, beim Nasdaq-Composite war ein Plus von 0,8 Prozent zu verzeichnen. Peter Cardillo, Analyst bei Rockwell Global Capital, sagte, dass die Bemühungen der Fed und der Zentralbank Chinas zur Beruhigung der Märkte wohl funktionierten, zumindest vorerst.

Um einheitliche Regeln für die Abwicklung von Banken, die marode sind, geht es heute bei einem Sondertreffen von den Finanzministern der EU. In Zukunft sollen die Steuerzahler entlastet werden bei der Rettung von Banken, bei denen es kriselt, und das in allen 27 Staaten der EU. Dazu passt wohl die Nachricht, dass auch heute, bereits den sechsten Tag nacheinander, die Aktien der Commerzbank fielen, mit einem Minus in Höhe von 4,3 Prozent erreichten sie einen absoluten Tiefststand.

RWE zählt heute zu den Dax-Gewinnern. Der Grund dafür war eine Hochstufung, die vorgenommen worden war seitens Credit Suisse. Somit konnten die Aktien zulegen um 2,7 Prozent. Durch die Analysten wurden die Titel des Unternehmens auf „Neutral“ gesetzt von zuvor „Underperform“. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass die Aktien des Unternehmens ein Aufholpotential hätten. Im Kommentar dazu hieß es weiter, dass RWE bisher insgesamt schlechter abgeschnitten habe als der gesamte Sektor. Seit Beginn diesen Jahres hat die RWE-Aktie insgesamt etwa 23 Prozent verloren an Wert, beim Branchenindex Europas waren es nur etwa sechs Prozent gewesen.

Zulegen konnte auch die Aktie von SAP, drei Prozent waren hier mehr zu verzeichnen am Mittwoch. Grund dafür waren recht optimistische Aussagen gewesen, die Bill McDermott, der Co-Chef des Unternehmens, getätigt hatte bezüglich dem Cloud Computing.

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