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Dax fällt unter die Marke von 8.000 Punkten

Heute werden die internationalen Börsen beherrscht von einem massiven Kurssturz. Nachdem es in Japan zu einem heftigen Abverkauf gekommen ist, gibt es in Frankfurt an der Börse kein Halten mehr. Gleich am Morgen des heutigen Donnerstags muss der Dax ganze 150 Punkte abgeben. Wieder ist es die Angst davor, dass die Notenbanken ihre lockere Geldpolitik beenden könnten, die die Märkte beherrscht.

Der Dax ist heute unter die Marke von 8.000 Punkten gerutscht, die als psychologisch wichtig angesehen wird. Der Auslöser dafür war der Kursrutsch, den es an der Börse in Japan gegeben hat. Ganze 1,8 Prozent musste der Dax abgeben und steht nur noch bei 7.995 Punkten. Der Nikkei-Index in Japan ist heute richtig abgestürzt, er büßte 6,4 Prozent ein. In Japan geht die Angst um, dass die Fed, die US-Notenbank, ihre Geldpolitik straffen könnte. Auch der chinesische Shanghai-Composite musste Federn lassen, knapp drei Prozent verzeichnet er weniger. Es ist schon seit einigen Wochen so, dass die internationalen Märkte beherrscht werden von der großen Ungewissheit darüber, wie der weitere Kurs der Fed aussehen wird.

Yasuo Sakuma, Portfoliomanager bei Bayview Asset Management, sagte, dass der Markt wohl fallen werde, wenn die Fed erst einmal die Drosselung ihrer Geldpolitik beschlossen und auch angekündigt habe, dann werde der Markt aber auch seinen Boden finden, und anschließend gleich wieder zulegen. Zu der Furcht bezüglich der Geldpolitik kamen noch einige Hedgefonds dazu, die Kasse machten und kurz vor dem Ende des Halbjahres ihre Portfoliowerte wieder verkauften. Dies beschleunigte den Börsenrutsch noch in Fernost.

Auch die Wall Street musste gestern diesem Trend folgen, denn sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 gaben je 0,8 Prozent ab. Beim Nasdaq-Composite waren es 1,1 Prozent weniger. Im Laufe dieses Tages stehen in den USA Konjunkturdaten an, hier erhoffen sich die Anleger natürlich wieder neue Hinweise darauf, wie der Kurs der Fed weitergehen wird. Am heutigen Nachmittag stehen ebenfalls die Einzelhandelsumsätze an, und auch die Erstanträge auf die Arbeitslosenhilfe werden veröffentlicht werden. Diese Daten werden wieder mit Spannung erwartet, da die Fed die Geldpolitik abhängig macht vor allen Dingen von der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

Heute zählen die Thyssen-Krupp-Aktien zu den größten Verlierern im Dax. 3,3 Prozent verloren die Aktien, Grund dafür sind wieder neue Probleme, de sich mit dem Stahlwerk in Brasilien ergeben haben, welches für das Unternehmen sehr verlustreich ist. In diesem Werk befinden sich zwei Hochöfen, von denen einer beinahe einen ganzen Monat nicht genutzt werden konnte. Seitens der Anleger wird nun natürlich befürchtet, dass diese Tatsache einen Verkauf von diesem Werk erheblich erschweren könnte.

Ein sehr großes Plus im MDax konnten heute die Aktien von Rhön-Klinikum verbuchen, nachdem die Dividende herausgerechnet wurde ergab sich ein Plus in Höhe von 13,3 Prozent. Grund dafür war, dass im Bereich der Unternehmensentscheidungen nun eine 75-Prozent-Hürde gilt, nicht mehr wie zuvor die 90-Prozent-Hürde. Dies war genau die Hürde, die im Jahr 2012 den Kauf verhindert hatte von Rhön durch Fresenius. Mit dieser Entscheidung stehen neuen Spekulationen bezüglich einer neuen Offerte für eine Übernahme nichts mehr im Weg, so ein Händler.

Am heutigen Donnerstagmorgen haben Devisen-Investoren darauf gewettet, dass die Fed ihre massiven Anleihekäufe weiterhin fortsetzen wird. Dies bedeutet aber auch, dass sie den Dollar als absehbar schwach einstufen, und daher stießen sie auch gleich Anlagen ab in der Währung der USA.

Profitieren kann davon unter anderem der Euro, dieser legte zu um 0,3 Prozent, so dass er 1,3390 Dollar erreicht. Zuletzt konnte die Gemeinschaftswährung diesen Wert erreichen gegen Ende des Februars. Boden gutmachen konnte heute auch der Yen, er wurde unter anderem angetrieben durch einige Anleger, die ihre Gewinne mitnahmen.

Abgeben musste der Dollar, er verlor zwei Prozent, teilweise notierte er um 93,78 Yen. Schon seit Anfang des Monats April war der Dollar schon nicht mehr so günstig gewesen. Zu dem Zeitpunkt hatte die Bank of Japan damit begonnen, die Geldschleusen zu öffnen. Am 22. Mai hatte der Dollar zum Yen sein Viereinhalb-Jahres-Hoch erreicht, dies lag bei 103,74 Yen. Seitdem musste die Währung 8,6 Prozent abgeben zum Yen.

Vorausgegangen war dem eine sehr drastische Abwertung des Yen. Die Exporteure Japans sollten durch die lockere Geldpolitik des Landes wettbewerbsfähiger werden auf internationalem Terrain. Der Aktienmarkt Japans erhielt sehr viel Auftrieb durch diese Erwartungshaltung.

 

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