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Dax erholt sich wieder etwas

Am heutigen Donnerstag Morgen muss der Dax kämpfen um die Marke von 7300 Punkten. Für ein Plus der Kurse sorgten Hoffnungen darauf, dass es zu neuen Maßnahmen geldpolitischer Art kommen könnte seitens der chinesischen Notenbank. Am Mittag steht dann der Haushaltsentwurf Spaniens im Fokus der Anleger.

Heute konnten sich die Aktien von den Verlusten des Tages zumindest teilweise erholen, und sie tendierten auch gleich fester. Die Hoffnungen auf die Maßnahmen durch die Regierung Chinas stehen im Raum, aber auch die Sorgen, die sich die Anleger bezüglich der finanziellen und der politischen Lage machen in den beiden Schuldenländern Griechenland und Spanien. Am Morgen konnte der Dax 0,27 Prozent zulegen, er steht somit bei 7.296 Punkten. Der MDax stieg auch an auf 11.022 Punkte, das sind 0,65 Prozent mehr, und auch der TecDax legte zu, bei ihm waren es 0,28 Prozent mehr, er erreicht 805 Punkte.

Die Kurse werden zur Zeit gestützt durch Berichte, nach denen die Notenbank Chinas wohl noch diese Woche etwa umgerechnet 45 Milliarden Euro aufwenden will, um diese in den Geldmarkt zu stecken. Dadurch wurden die meisten Börsen Asiens ganz deutlich in das Plus gebracht, und auch einige Währungen, die belastet waren, wurden gestützt. Am Vormittag hatte es auch Meldungen gegeben bezüglich des Einsatz des ESM, und diese hätten laut Händlern die Stimmung getrübt. Aber auch die Euro-Schuldenkrise ist nicht vom Tisch, sie hat weiterhin alle Märkte im Griff.

Uwe Streich, Analyst bei der LBBW, sieht es so, dass vor allen Dingen die Lage im verschuldeten Spanien als recht besorgniserregend sei, und dass ein Hilfsantrag Spaniens längst nicht mehr eine Frage sei des ob sondern eher des wann.

Am heutigen Mittag wird Spanien die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn dann wird die Regierung den Haushaltsentwurf vorstellen für das Jahr 2013. Mariano Rajoy, der Ministerpräsident des Landes, hatte bereits vorher angekündigt, dass es in diesem einige Reformen geben wird.

Noch gestern hatte der Ministerpräsident bekräftigt, dass seine Regierung zu Reformen gewillt sei, um die Krise in den Griff zu bekommen. In New York sagte er auf einer Veranstaltung, dass man wisse, was zu tun sei, und da man dies wisse, werde man es auch tun. Die Regierung des Landes verfolge eine ganz klare Strategie. Zudem verfüge man für die nächsten Jahre über ein Parlament, das stabil sei, und das auch die Einführung der Reformen, die benötigt werden, erlauben werde.

Auch an den Börsen insgesamt ist man der Meinung, dass es nicht mehr um die Frage des ob geht, sondern nur noch darum, wann das Land unter den Rettungsschirm schlüpfen wird. Die Verfassung der Börse ist momentan recht labil, und das schieben die Experten auf die Angst vor einer Abkühlung der gesamten Weltkonjunktur oder vielleicht auch einer weltweiten Rezession. Dazu kommt noch die Angst, die die Anleger haben vor dem Monat Oktober, denn dies ist für gewöhnlich der Monat, in dem es in den vergangenen Jahren sehr oft schon recht turbulente Entwicklungen gegeben hat an den Börsen. Dies sagte Hans-Jürgen Klisch, Finanzhaus Raymond James & Associates.

Die Flaute in der Konjunktur zieht nun auch immer mehr den deutschen Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft. Zwar ging im September die Anzahl der Arbeitslosen etwas zurück, 117.000 waren es weniger, dennoch ist dieser Rückgang geringer, als es üblich ist für die Herbstbelebung, die für gewöhnlich im September einsetzt. Dies teilte die Bundesagentur für Arbeit heute mit in Nürnberg. Insgesamt sind 2,788 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job. Dies sind lediglich noch 7.000 weniger als noch ein Jahr zuvor. Jeden Monat wird der Abstand zum Vorjahresmonat geringer.

Frank-Jürgen Weise, der Chef der BA, sagte, dass die wirtschaftliche Entwicklung, die momentan schwächer ist, sich auf den gesamten Arbeitsmarkt auswirkt. Dennoch zeige sich der Arbeitsmarkt insgesamt recht robust.

Die Angst davor, dass sich die Schuldenkrise noch verschärfen könnte sorgte dafür, dass die Anleger im Moment recht wenig Lust verspüren auf den Euro. Am heutigen Morgen notierte der Euro ein klein wenig unter der Marke von 1,29 Dollar. Noch Mitte September waren es 1,3169 Dollar gewesen. Es waren die neuen Proteste in Madrid und Athen die laut Händlern dafür sorgen, dass neue Zweifel daran aufkommen, ob diese Länder wirklich ihre finanziellen Probleme in den Griff bekommen könnten.

Erst gestern hatte die Rendite für die Anleihen Spaniens mit einer Laufzeit von zehn Jahren zum ersten Mal wieder die Marke von sechs Prozent überschritten, die als psychologisch wichtig gilt. Als langfristig untragbar gelten Zinsen ab sieben Prozent. Im heutigen frühen Handel standen die Papiere bei 6,156 Prozent. Die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren wurden verzinst mit einer Rendite von 1,466 Prozent.

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