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Bernanke ist abgehakt – Kurse werden durch schlechte Quartalszahlen gedrückt

Heute steht einmal nicht Ben Bernanke, Chef der amerikanischen Notenbank Fed, im Mittelpunkt des Geschehens. Die Kurse werden am heutigen Morgen gedrückt durch schlechte Quartalszahlen. Hier steht heute SAP im Mittelpunkt, der Softwarekonzern hat seine Prognose gesenkt, und somit musste der Kurs auch recht deutlich nachgeben.

Die Kauflust bei den Anlegern ist heute fast gar nicht vorhanden, Grund dafür sind einige Quartalsberichte, die sehr enttäuschend ausgefallen sind. Gleich zu Beginn des Handelstages verlor der Dax 0,3 Prozent, so dass er 8.232 Punkte erreicht. Am gestrigen Mittwoch hatte der Dax schließen können bei 8.253 Punkten, also etwa 0,6 Prozent mehr.

Für diese Kursgewinne des gestrigen Tages gab es wieder einmal einen bestimmten Grund, und das war erneut Ben Bernanke, der Chef der Fed. Wieder hat er gestern versichert, dass er weiterhin festhalten will am recht expansiven Geldkurs von seiner Notenbank. Gleich gingen die Börsen weltweit wieder nach oben. Trotz dieser erneuten Zusicherung erwarten allerdings immer mehr Anleger, dass es doch recht bald zu einer Straffung kommen wird von der Geldpolitik der USA. Am Morgen konnten auch am Devisenmarkt bereits die ersten Reaktionen festgestellt werden.

Gleich im frühen Handel des Tages fiel der Euro ab auf 1,3091 Dollar. Im Schlussgeschäft in New York am gestrigen Tag hatte er noch gelegen bei 1,3123 Dollar. Der Konjunkturbericht von der Fed, der am Abend veröffentlicht worden war, zeichnete ein recht optimistisches Bild auf, und die Erwartungen sollen gefestigt werden durch den heutigen US-Datenkranz, demnach sich die US-Wirtschaft weiterhin stabilisiert, so Ulrich Wortberg, Analyst der Helaba, in einem Kommentar. Er betonte, dass es möglich sei, dass Spekulationen bezüglich einer Reduzierung von dem Anleihekaufvolumen vor diesem Hintergrund wieder vermehrt auftreten.

Am Nachmittag stehen unter anderem der Konjunkturindex an von der Fed von Philadelphia, aber auch die Erstanträge auf die US-Arbeitslosenhilfe. Und auch Ben Bernanke wird heute wieder einen Auftritt haben, und zwar den zweiten vor dem Kongress der USA.

Die Geldpolitik der USA rückt heute aber zunächst einmal in den Hintergrund, denn in den Vordergrund haben sich schlechte Quartalszahlen geschoben, die aus Deutschland kamen. Als größter Dax-Verlierer stellten sich heute die Aktien von SAP heraus. Der Konzern hatte die eigene Umsatzprognose gesenkt für das Jahr 2013. Grund dafür ist wohl die Eintrübung von der chinesischen Konjunktur, dadurch kam es zu einer Investitionsrückhaltung, die ganz Asien betrifft. Somit mussten die Titel gleich drei Prozent abgeben.

Auch Infineon kam heute bei den Anlegern nicht gut weg. Die Papiere des Unternehmens gaben nach um 0,5 Prozent, Grund dafür sind die schlechteren Geschäfte von Intel, dem Chiphersteller aus den USA. Bei Intel macht sich die Wende am PC-Markt bemerkbar, die Verbraucher setzen immer mehr auf Smartphones und Tablets anstatt auf die üblichen PCs. Daher geht man seitens des Unternehmens davon aus, dass es in diesem Jahr nur noch stagnierende Umsätze geben wird. Zuletzt allerdings war man davon ausgegangen, dass es in diesem Jahr ein ganz leichtes Wachstum geben wird. Verlierer im SDax sind heute die Aktien von Delticom, sie gaben 5,1 Prozent ab.

Nach oben ging es für Praktiker, die Papiere des Unternehmens legten gleich am Morgen einen großen Sprung nach oben an den Tag. Getrieben durch die Hoffnung auf eine Übernahme konnte die Aktie ganze 17 Prozent zulegen. In der Spitze konnte die Aktie sogar noch mehr als 40 Prozent zulegen. Der Auslöser für diese Steigerung soll laut den Börsianern ein Bericht sein des „Saarländischen Rundfunks“. Dieser soll davon berichtet haben, dass es einige ernsthafte Interessenten gebe für Praktiker. Man beruft sich dabei auf den Insolvenzverwalter Udo Gröner. Bei diesen Interessenten soll es sich zum einen um Konkurrenten handeln, zum anderen um Finanzinvestoren.

Bundesfinanzminister Schäuble wird sich heute auf Reisen begeben, Ziel ist Athen. Dort wird es Beratungen geben mit Antonis Samaras, dem Regierungschef, und Ioannis Stournaras, dem Finanzminister des Landes. Im Mittelpunkt sollen dabei die Fortschritte stehen, die es beim Spar- und Reformprogramm zu vermelden gibt, und auch bei der Bekämpfung der Schulden. Die Regierung in Berlin wird sich mit etwa 100 Millionen Euro beteiligen an einem Wachstumsfonds.

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