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Auch heute kann der Dax seine Erholung fortsetzen

Am heutigen Dienstag kann der Dax seine begonnene Erholung weiter fortsetzen. Er kann zudem auch seine Gewinne weiterhin ausbauen. Weiterhin stehen heute allerdings Spanien und auch Griechenland bei den Anlegern im Fokus. Weitere Impulse könnten heute auch die Konjunkturdaten aus den USA liefern.

Zurzeit weist der Dax ein Plus auf von 0,7 Prozent, er steht bei 6.183 Punkten. Dies wird seitens der Händler allerdings zurückgeführt auf technische Faktoren. Weiterhin geht bei den Anlegern die Angst um bezüglich einer Ausbreitung der europäischen Schuldenkrise.

Am gestrigen Montag hatte der Hilferuf, der von Spanien in Richtung des Euro-Rettungsfonds kam im Namen der Banken des Landes, für ein sehr kurzes Strohfeuer gesorgt an den gesamten Aktienmärkten. Danach setzte dann doch eher eine Ernüchterung ein. Der Tageskommentar der Commerzbank fasste dies so zusammen, dass die Investoren zur Kenntnis genommen hätten, dass sich Spanien selbst nicht zutraue, die nötigen Mittel zu erhalten am Markt, und daher zögen sie sich zurück. Börsianer sagen, dass es bei Spanien wohl nur eine Frage der Zeit sei für die Investoren, bis es auch selbst offiziell flüchten müsse unter den Rettungsschirm. Auch dass die Details für die Finanzhilfe noch nicht festgelegt wurden, sorgt für eine weitere Verunsicherung an den Kapitalmärkten. Bis zu 100 Milliarden Euro sollen die spanischen Banken erhalten.

Derweil stiegen Renditen der zehnjährigen spanischen Anleihen an auf 6,6 Prozent, und somit geraten sie sehr nahe an sieben Prozent, ein Niveau, bei dem bereits Irland, Griechenland und Portugal hatten um Rettungspakete ersuchen müssen.

Es sieht wohl auch so aus, dass zudem Italien immer weiter hineinrückt in den Fokus der gesamten Märkte. Maria Fekter, Finanzministerin Österreichs, schloss nicht aus in einem Fernsehinterview, dass auch Italien bald Finanzhilfen in Anspruch nehmen muss von den Euro-Partnern.

Dabei ist es bereits jetzt so, dass die Anleihen Italiens angesichts der recht schwachen Konjunkturdaten sowieso schon recht stark unter Druck stehen. Auch heute rutschten hier die Kurse wieder ab, parallel dazu stiegen die Renditen an. Ebenfalls einen Anstieg verzeichneten die Kreditausfallversicherungen für diese Bonds. Christian Schmidt, Analyst bei der Helaba sagte, dass zu hören sei, dass vor allen Dingen die Hedgefonds recht massive Positionen aufgebaut hätten, und diese hätten bereits gestern die Renditen Italiens recht deutlich ansteigen lassen.

Die Märkte werden aber auch weiterhin in Atem gehalten von der Wahl in Griechenland. Ein Händler sagte, dass sich die Anleger wohl schon darauf eingestellt hätten, dass Griechenland nach diesen Wahlen aus der Euro-Zone fliegen wird. Den Umfragen nach gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Befürwortern des Sparkurses und den Gegnern, so dass noch völlig offen ist, wer die Wahl gewinnen könnte.

Unterdessen warnte Nouriel Roubini, US-Ökonom davor, die Finanzhilfen zu stoppen für Griechenland. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte er, dass jeder, der den Griechen den Stecker ziehe, den kompletten Zusammenbruch der gesamten Euro-Zone provoziere. Die Prognosen Roubinis werden immer sehr aufmerksam verfolgt an den Finanzmärkten, denn er hatte bereits den Einbruch vorausgesagt des US-Immobilienmarktes, und das im Vorfeld der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftskrise.

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