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Auch am zweiten Börsentag verlieren die Facebook-Aktien weiter

Sie sind gerade einmal zwei Tage an der Börse, die Aktien von Facebook, und schon kann man eine sehr ernüchternde Bilanz ziehen. Schon wieder verlor die Aktie. Allein die Aktien, die Mark Zuckerberg selbst hält, sind momentan ganz zwei Milliarden Dollar weniger wert, als dies noch am Freitag der Fall gewesen war. Kein Wunder, dass die Suche nach dem Schuldigen dafür in vollem Gange ist.

Als wichtigster Anteilseigner ist der Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg, auf jeden Fall auch der größte Leidtragende von diesem Kursverfall. Ein einziger Dollar mehr oder auch weniger bei Preis für die Aktie kann sich bei ihm mit gut einer halben Milliarde Dollar bemerkbar machen bei seinem eigenen Vermögen. Gerade einmal 17 Milliarden Dollar waren seine eigenen Anteile zuletzt noch wert, das sind zwei Milliarden weniger, als dies noch am Freitag der Fall gewesen sei. Umso bitterer war der Verfall seiner eigenen Aktien wohl auch, weil die Börsen in den USA insgesamt stiegen, und das recht deutlich.

Die Suche nach dem Schuldigen dieses Desasters ging gleich los, und der Analyst Michael Pachter hatte auch gleich einen gefunden. Gegenüber dem „Wall Street Journal“ sagte er, dass es die platzierenden Banken gewesen seien, die alles „völlig vergeigt“ hätten. Er hatte bereits Kritik geübt am legeren Auftreten Zuckerbergs, der es sich natürlich nicht nehmen ließ, in seinem berühmten Kapuzenpulli mit Jeans aufzutauchen. Seiner Meinung nach wäre es besser gewesen, wenn man nur die Hälfte von den Aktien auf den Markt gebracht hätte. Den Recherchen der Zeitung nach könnte es auch durchaus sein, dass der Ausverkauf beschleunigt worden sei dadurch, dass die Käufer deutlich mehr Aktien erhalten hätten bei der Platzierung, als sie eigentlich geordert hatten.

Am Montag hatte gleich zu Handelsbeginn diese Talfahrt der Aktie begonnen. In der Zwischenzeit war es sogar einmal vorgekommen, dass das Minus bei fast 14 Prozent gelegen hat. Markus Huber, Händler von ETX Capital sagte, dass sich diese Facebook-Neuemission sehr enttäuschend entwickelt und für so einige auch durchaus zu einem Albtraum werden kann. Insgeheim habe wohl bei vielen die Hoffnung bestanden, dass sich Facebook zu einem neuen Google oder auch Apple entwickeln könne.

Bereits am Freitag hatte diese Aktie nur sehr knapp über dem Ausgabekurs schließen können, der bei 38 Dollar lag, gerade einmal 23 Cent waren es hier mehr gewesen. Mehrfach hatten die Banken, die hieran beteiligt waren, den Börsengang stützen müssen durch eigene Käufe. Diese Banken ließen allerdings am Montag los.

Nun fühlen sich sicherlich all diejenigen bestätigt, die Facebook insgesamt für vollkommen überbewertet halten. Natürlich besitzt das Netzwerk insgesamt rund 900 Millionen Mitglieder, aber wenn man sich die Geschäftszahlen anschaut stellt man schnell fest, dass diese doch eher bescheiden zu nennen sind. Im gesamten letzten Jahr gab es gerade einmal einen Umsatz von 3,7 Milliarden Dollar, daraus resultierte ein Gewinn von einer Milliarde. Bei Facebook ist die Haupt-Einnahmequelle eindeutig die Werbung, und genau dort hapert es offensichtlich auch.

Schon vor dem eigentlichen Börsengang kamen recht kritische Stimmen auf, und so wurde dann auch bekannt, dass General Motors sein Anzeigenkampagne, die das Unternehmen auf Facebook gebucht hatte, gestoppt hatte. Der Grund war dafür, dass die Kunden einfach nicht erreicht würden. Dazu kommt noch das Problem, dass es immer mehr Menschen sind, die Facebook per Smartphone nutzen, und auf einem solch kleinen Bildschirm gibt es weitaus weniger Platz für Werbung als auf dem Bildschirm des Rechners. Dies ist ein Problem, das auf jeden Fall noch gelöst werden muss.

Ende der letzten Woche wurden insgesamt 421 Millionen Aktien von Facebook verkauft, damit konnte man insgesamt 16 Milliarden Dollar einnehmen. Somit war dies der größte Internet-Börsengang, den es je gegeben hat, und auch generell einer der größten. Durch die insgesamt schwache Nachfrage nach diesen Aktien von Facebook werden auch andere Internetaktien mit hinunter gezogen.

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