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Anleger sind heute nicht in Stimmung

Das Wetter ist schön, und das scheint sich auf die Stimmung der Anleger auszuwirken, denn diese zeigen sich heute eher träge. Wieder einmal ist bei ihnen Rückzug angesagt. So konnte der Dax am heutigen Morgen auch nur notieren ganz knapp unter dem Schlusskurs, den er am Freitag gehabt hat. Allerdings ist es gut möglich, dass noch etwas frischer Wind hereinkommt, denn es stehen auch einige Quartalszahlen an.

Der Aktienmarkt in Deutschland hat zu Wochenbeginn ganz leicht nachgeben müssen. Nachdem der Dax eine recht positive Eröffnung hinter sich gebracht hat, musste er 0,1 Prozent abgeben, so dass er noch 8.324 Punkte erreicht. Es war dem Dax somit nicht möglich, anzuschließen an die Gewinne in Höhe von rund eineinhalb Prozent, die er in der Vorwoche verbuchen konnte. Zulegen kann dagegen der Euro, dieser erhält 0,15 Prozent dazu und steht bei 1,3155 Dollar. Im Plus notierte gleich am Morgen auch der Ölpreis.

Aus Japan kommen positive Vorgaben, allerdings waren auch diese nicht in der Lage, die Anleger in eine Kauflaune zu versetzen. Der Nikkei-Index konnte nach der Wahl zum Oberhaus am Wochenende, die der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe mit einer großen Mehrheit für sich entscheiden konnte, zulegen um 0,5 Prozent. In Japan setzen die Anleger darauf, dass es Abe nun möglich sein wird, einige Reformen in der Wirtschaft nun ganz ohne Probleme durchsetzen zu können. Damit soll dann der Konjunktur des Landes wieder neuer Schwung verliehen werden.

Die Papiere von RWE gehörten im Dax zu den größten Gewinnern des Tages, sie verbuchten ein Plus in Höhe von 1,5 Prozent. Einem Zeitungsbericht nach ist es so, dass RWE seine Sparanstrengungen ausweitet, es soll geplant sein, die Kosten zu drücken um ein Minimum von 1,5 Milliarden Euro im Jahr. Zulegen konnte auch die Deutsche Bank, die Aktien des Bankhauses verteuerten sich um 1,4 Prozent. Grund dafür ist ein Bericht der „Financial Times“, demnach die Bank eine Verkleinerung plane seiner Bilanz um ganze zwanzig Prozent.

Wieder einmal zu den Verlierern zählt die Aktie von SAP, sie gab 0,7 Prozent nach. Am Abend des gestrigen Sonntags hatte der Konzern eine überraschende Ankündigung gemacht. Demnach soll im nächsten Jahr die Doppelspitze, die erst vor dreieinhalb Jahren eingeführt worden war, wieder abgeschafft werden wird. Jim Hagemann Snabe, der Co-Vorstandssprecher des Unternehmens, soll sich im nächsten Jahr zurückziehen in den Aufsichtsrat, und zwar zur Hauptversammlung, die im Mai 2014 stattfinden wird. Übrig bleibt dann an der Spitze noch Bill McDermott.

Zulegen konnte unter den Nebenwerten die IVG-Aktie, und das recht deutlich. Der Kurs der Aktie ging um rund 60 Prozent nach oben. Grund dafür ist die Hoffnung darauf, dass man sich mit den Gläubigern einigen kann bezüglich des geplanten Schuldenerlasses. Praktiker legt dagegen weiterhin eine wahre Achterbahnfahrt hin. Zu Handelseröffnung musste die Aktie gleich 11 Prozent abgeben. Sie steht somit noch bei 0,18 Euro.

Einem Zeitungsbericht nach plant die Deutsche Bank eine Verkleinerung der eigenen Bilanz um zwanzig Prozent. Der „Financial Times“ nach, die sich auf Personen beruft, die Kenntnisse haben von der Sachlage, soll die Bilanzsumme der Deutschen Bank bis zum Ende des Jahres 2015 sinken auf eine Billion Euro. Es sei so, dass diese Pläne in Zusammenhang stünden mit strengeren Kapitalanforderungen, die die Banken zukünftig umsetzen müssten, um besser gerüstet zu sein für den Fall einer Krise. Die Deutsche Bank wolle die eigenen Pläne diesbezüglich vorstellen bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen des zweiten Quartals diesen Jahres, die am 30. Juli stattfinden wird, so der Bericht. Eine Stellungnahme seitens der Deutschen Bank wurde abgelehnt.

Für den Euro begann die Woche recht positiv. Er notierte bei 1,3153 Dollar, im Schlussgeschäft des Freitags in New York waren es noch 1,3139 Dollar. Seitens der Experten von der Commerzbank wird allerdings nicht damit gerechnet, dass es in dieser Woche Impulse geben wird, die positiv sind für den Euro. Man geht davon aus, dass die Stimmung innerhalb der Euro-Zone weiterhin gedrückt sein werde.

Antje Praefcke, Analystin bei der Commerzbank, rechnet auch nicht damit, dass auch ein Blick auf die Aktienmärkte oder die Anleihemärkte sonderlich hilfreich sein wird, da man davon ausgeht, dass die Berichtssaison in Deutschland für das zweite Quartal des Jahres eher durchwachsen sein wird, somit dürfte der Dax dann eher seitwärts tendieren.

Auch der Ölpreis kann ein Plus verzeichnen, der Grund dafür ist die Hoffnung darauf, dass es zu einer Nachfrage kommen wird, die anzieht. Börsianer sagten, dass die Grundlage für diese Hoffnungen darin zu finden seien, dass die G-20-Staaten sich bekannt haben zur Förderung vom Wirtschaftswachstum. Die Nordsee-Sorte Brent legte 0,3 Prozent zu, und ein Barrel WTI verteuerte sich um 0,4 Prozent.

Der Preis von WTI kann sich über dem Preis von Brent halten, weil die Nachfrage von den Raffinerien in den USA weiterhin hoch ist. Zum ersten Mal seit dem Oktober des Jahres 2010 hatte ein Fass von der US-Sorte WTI mehr gekostet als die gleiche Menge von der Nordsee-Sorte. Gleichzeitig konnte auch ein neues 16-Monats-Hoch erreicht werden.

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