Seitens der Anleger hatte man sich von Mario Draghi konkrete Maßnahmen erwartet. Die Andeutungen, die der Chef der Europäischen Zentralbank nach der Ratssitzung am gestrigen Tag machte bezüglich einer eventuellen Lockerung von der Geldpolitik der Notenbank reichte den Anlegern einfach nicht aus. Der Dax reagierte auf die Enttäuschung mit leichten Verlusten.

Im Laufe des Vormittags musste der Dax 0,4 Prozent abgeben, er notierte bei 9.572 Punkten. Noch gestern hatten allerdings Aussagen Draghis dafür gesorgt, dass der Dax zulegen konnte um 0,9 Prozent, die Anleger erhofften sich eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik.

Allerdings gab es keine konkreten Aussagen und Maßnahmen, sondern lediglich Andeutungen, und das passt den Anlegern gar nicht. Nicht nur der Dax musste unter der Enttäuschung der Anleger leiden, auch der MDax konnte keine Gewinne verbuchen, er notierte ohne Änderung bei 16.267 Punkten. Abgeben musste der TecDax, er büßte 0,2 Prozent ein und erreichte 1.225 Punkte.

Seitens der Anleger hatte man darauf gehofft, dass die EZB weitere Maßnahmen ergreifen würde angesichts der niedrigen Inflation innerhalb der Euro-Zone. Statt dessen wurde allerdings beschlossen, den Leitzins unverändert zu lassen bei den bisherigen 0,25 Prozent. Aber Draghi betonte wenigstens, dass er zumindest im nächsten Monat bereit sei, dann doch zu handeln, allerdings auch nur dann, wenn es die Lage auch wirklich erfordere.

Gute Vorgaben sind am heutigen letzten Handelstag der Woche eine Seltenheit. In den USA schloss der Dow-Jones-Index den Handelstag ab mit einem kleinen Plus in Höhe von 0,2 Prozent, er ging mit 16.550 Punkten aus dem Handel. Im Minus schloss allerdings der Nasdaq, dieser Index musste 0,4 Prozent abgeben und notierte bei Handelsschluss bei 4.051 Punkten. Insgesamt setzte der Nasdaq damit die Talfahrt der vergangenen drei Tage fort, in dieser Zeit musste er 2,1 Prozent abgeben. Ein leichtes Plus verbuchte heute der japanische Nikkei-Index, er legte 0,4 Prozent zu und ging mit 14.218 Punkten ins Wochenende.

An der Spitze des Dax wechseln sich heute die Titel von K+S und der Deutschen Börse ab. Zur Zeit liegen die Aktien von K+S mit einem Plus von 0,8 Prozent ganz vorne, die Deutsche Börse dicht dahinter mit einem Gewinn von 0,7 Prozent. Ebenfalls 0,7 Prozent erreichen die Papiere von RWE. K+S konnte profitieren von einer Heraufstufung der Aktie seitens JP Morgan. Großer Verlierer des Leitindex sind die Titel der Commerzbank, diese büßten 2,9 Prozent ein.

Die Spitze des MDax übernahmen die Titel von Salzgitter. Grund dafür war, dass der Konzern die Verluste gegenüber dem Vorjahr eindämmen konnte. Dies gefiel den Anlegern gut, und die Aktie des Unternehmens legte 3,6 Prozent zu. Auch TUI konnte im oberen Bereich des MDax mitmischen, die Papiere des Unternehmens legten 2,2 Prozent zu. Der Index hat aber auch einige Verlierer zu verzeichnen. Das untere Ende nehmen hier die Titel von Talanx ein, diese gaben 4,3 Prozent ab, gefolgt von den Bilfinger-Aktien, die 3,8 Prozent abgaben.

Carl Zeiss Meditec setzte sich im TecDax durch, die Titel des Unternehmens legten gute 3,8 Prozent zu. Mit einem Plus von 2,1 Prozent sind aber auch die Titel von O2 gut dabei. Auf der Verliererseite sind die Titel von SMA Solar zu finden, diese verbuchten ein Minus von 2,4 Prozent.

Neuigkeiten gibt es heute auch von der Ratingagentur S&P. Diese setzte den Ausblick für Portugal hoch auf stabil, bisher hatte die Agentur die Kreditwürdigkeit des Landes mit negativ eingestuft. Wenigstens hier scheint die momentane Geldpolitik der EZB eine gute Wirkung zu zeigen. Das Rating blieb allerdings weiterhin bei „BB“.

Viele Daten aus den Konjunktur stehen heute nicht an, dafür jede Menge Quartalszahlen. Unter anderem werden Fresenius und Fresenius Medical Care ihre Zahlen veröffentlichen. Schlechte Nachrichten gibt es vom Export, hier gab es für den Monat März einen Rückgang zu vermelden um 1,8 Prozent verglichen mit dem Februar. Seitens der Experten hatte man hier eher mit einem Plus gerechnet in Höhe von einem Prozent.