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Anleger im Griff der Fed

Zur Zeit sind es die Notenbanken, die die gesamten Märkte fest in ihrem Griff haben. Die Anleger fragen sich nun, ob die Fed, die Notenbank der USA, den Geldhahn jetzt wieder zudrehen wird oder nicht. Die Debatte darüber könnte wieder aufflammen, vor allen Dingen dann, wenn die US-Arbeitsmarktdaten bekanntgegeben wurden.

Die US-Erstanträge auf die Arbeitslosenhilfe sind unerwartet gestiegen, daher blicken die Börsianer heute mit großer Spannung Richtung Washington. Heute wird dort, wie es jeden ersten Freitag im Monat der Fall ist, der ganz offizielle Arbeitsmarktbericht vorgelegt. Dieser ist ganz besonders brisant, denn die US-Notenbank Fed hat ihre Geldpolitik ganz eng gekoppelt an den Arbeitsmarkt in den USA. Die Fed wird ihre Zinsen nur so lange bei fast null Prozent belassen, wie sich die Arbeitslosenquote über der Zahl von 6,5 Prozent hält.

Allerdings rechnen die Volkswirte damit, dass auch dieses Mal die Arbeitslosenquote nicht darunter liegen wird, sondern eher verharren wird bei 7,7 Prozent. Sollte dies der Fall sein wird Ben Bernanke, der Notenbankchef der Fed, die momentane Zinspolitik wohl so weiter belassen. Aber es besteht durchaus das Risiko, dass erneut das Thema eines vorzeitigen Stopps von den Anleihekäufen auf den Tisch kommt, wenn die Zahlen auch nur ein klein wenig besser ausfallen, als man dies erwartet hat. Somit könnten die Märkte erneut wieder für eine kurze Zeit erschüttert werden durch die Diskussion bezüglich eines Endes von der Geldflut.

Analysten, die von Reuters befragt worden waren, rechnen hier auch mit einem ganz leichten Dämpfer bei den Arbeitsmarktdaten. Von ihnen wurde für den Monat Februar durchschnittlich ein Plus vorausgesagt von 200.000 Jobs, im Vormonat waren es 236.000 gewesen.

Im frühen Handel am heutigen Vormittag verliert der Dax 0,3 Prozent und erreicht 7.795 Punkte. Die Gewinne, die der Dax gestern in der Früh einfahren konnte, musste er später wieder abgeben. Er wurde belastet durch die Aussage der EZB bezüglich der Entwicklung der Wirtschaft, und so musste der Index im Minus schließen. Getrübt wurde die Stimmung gestern auch durch die negativen Daten vom Arbeitsmarkt der USA.

Sorgen bereitet auch der erneute Ausbruch von der Vogelgrippe im Land China. Hier wird befürchtet, dass es zu einer sinkenden Nachfrage kommen könnte nach Flugreisen. Daher gab es Verluste für die Aktien von Airlines, die teilweise recht kräftig waren. Die Aktien der Lufthansa büßten 3,8 Prozent ein und übernahmen die rote Laterne im Dax.

An die Spitze des Dax konnten sich die Papiere der Münchener Rück setzen, diese erhielten ein Plus in Höhe von 2,3 Prozent nachdem die Analysten von der HSBC sie hochgestuft hatten. Auch die Aktien von der Allianz konnten im Fahrwasser mit vorrücken, sie legten 1,2 Prozent zu.

Gestern hat die EZB entschieden, ihren Leitzins zu belassen bei den bisherigen 0,75 Prozent. Allerdings sieht Mario Draghi, der Präsident der EZB, die Konjunktur innerhalb der Euro-Zone nun skeptischer. Seiner Meinung nach sei auch weiterhin damit zu rechnen, dass er im zweiten Halbjahr diesen Jahres zu einer Erholung kommen wird, aber diese Annahme sei trotzdem noch verbunden mit Risiken.

Die Bank of Japan hatte ihre Geldpolitik weiter gelockert, und darauf reagierte auch gleich die Börse in Tokio. Am heutigen Vormittag gab es in Tokio ein wahres Kursfeuerwerk. Dadurch konnte der Nikkei-Index über die Marke klettern von 13.000 Punkten, die als psychologisch wichtig gilt. Dies ist der höchste Stand, den der Index erreichen konnte seit dem August der Jahres 2008.

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