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Anleger halten sich sehr zurück

Die Zeichen mehren sich, dass ein Militärschlag bald durchgeführt werden könnte gegen Syrien, und wieder wird der Dax dadurch belastet. Den Druck spürt ganz besonders die Flugbranche und die Reisebranche, aber auch die Ölpreise und die Goldpreise legen recht deutlich zu.

Auf der ganzen Welt leiden die Börsen momentan unter dem bevorstehenden Militärschlag, der gegen Syrien durchgeführt werden könnte. Schon gestern war der Handelstag sehr schlecht verlaufen, und auch heute rutscht der Dax weiter ab ins Minus. Zwar hielten sich die Verluste heute ziemlich in Grenzen, ein Minus von 0,4 Prozent wird verbucht, so dass der Dax noch 8.211 Punkte erreicht. Am gestrigen Dienstag hatte der Dax noch mehr als zwei Prozent abgeben müssen.

Etwas weniger hat gestern der Dow Jones abgeben müssen, er verlor 1,1 Prozent. Am heutigen Mittwoch hat der japanische Nikkei-Index 1,6 Prozent eingebüßt. Angezogen und das recht deutlich sind dagegen die Preise für Gold und Öl.

Am Abend zuvor hatte man von John Kerry, Außenminister der USA, gehört, dass es „überzeugende“ Beweise gebe für einen Giftgaseinsatz seitens der Regierungs-Truppen in Syrien. Die Regierung der USA mache Syrien verantwortlich für den Angriff, der gegen die eigene Bevölkerung gerichtet war. Dieses wiederum spricht dafür, dass es bald zu einem Militäreinsatz kommen könnte.

Bei den Anlegern fürchtet man bereits die Konsequenzen, die ein solcher Militäreinsatz in Syrien haben wird, und sie halten sich dementsprechend zurück. Dies sagte Michele Rimann, Händler der Luzerner Kantonalbank. Seiner Meinung nach ist es so, dass die Märkte wohl langsam nicht mehr in der Lage seien, negative Nachrichten gut zu verarbeiten.

Der Wunsch nach Sicherheit bei den Investoren hat schwerwiegende Konsequenzen für alle Schwellenländer. Ein Händler sagte in Tokio, dass das Thema Syrien die Nervosität, die an den Märkten herrscht, noch weiter erhöhe. Schon jetzt habe der eventuell bevorstehende Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik der USA sehr große Auswirkungen auf den gesamten Handel, und das macht sich besonders bemerkbar in den Schwellenländern. Dadurch komme es, dass sich die Investoren trennen von Anlagen, die als riskant beurteilt werden, dafür retteten sie sich in die Sachwerte.

Die Anleger flüchten sich jetzt in Papiere, die als sicher gelten an den Aktienmärkten. Gekauft werden US-Treasuries und auch deutsche Staatsanleihen. Diese Kurse legten zu, im gleichen Zug sanken die Renditen. Gefragt waren auch Gold und der US-Dollar als Krisenwährungen. Schon seit Montag legen die Ölpreise zu. Der Grund ist darin zu finden, dass die Anleger fürchten, dass die Krise in Nahost dafür sorgen könnte, dass der Nachschub an Öl behindert wird. Seit Montag konnte der Preis für ein Fass von der Sorte Brent steigen um beinahe sieben Dollar, für denselben Zeitraum werden beim Goldpreis zwanzig Prozent mehr verzeichnet.

Jetzt sind bei den Anlegern wieder die sicheren Häfen gefragt. Dies wirkt sich negativ aus auf die Schwellenländer. Dies spüren zunehmend vor allen Dingen Indien und die Türkei. Schon während der letzten Wochen wurden die Währungen belastet durch die Aussicht darauf, dass die US-Notenbank Fed ihre Anleihekäufe bald drosseln könnte. Der Abzug von den Investoren aus diesen Ländern, die häufig aus dem Ausland kommen, wird nun noch beschleunigt durch den bevorstehenden Militärschlag. Verglichen zum Dollar fällt die türkische Lira auf 0,4869 Dollar, dies bedeutet ein neues Rekordtief für die Währung.

Unter diesen Ereignissen haben momentan auch die Werte aus dem Bereich Flug und Reise zu leiden bei den Einzelwerten. Seitens der Anleger wird befürchtet, dass es zu Beeinträchtigungen kommen wird beim Reiseverkehr und beim Luftverkehr, wenn der Konflikt in Syrien eskalieren sollte. So gaben die Papiere von der Lufthansa nach um etwa 2,6 Prozent, und mussten sich am Ende des Leitindexes einreihen. Auch die Aktien von Tui mussten 1,6 Prozent abgeben. 1,5 Prozent waren es bei der britischen Tochter von Tui, Tui-Travel. Der dazugehörige Branchenindex, der Stoxx600 Travel & Leisure, musste heute morgen ganze 1,7 Prozent abgeben.

An die Spitze des Dax konnten sich heute die Aktien von RWE setzen. Die Papiere des Unternehmens konnten um zwei Prozent zulegen, nachdem es einen Bericht gegeben hatte bezüglich des Verkaufs von einem Aktienpaket an die Ludwigshafener Pfalzwerke. Als Gewinner kann sich heute auch Eon zeigen, die Papiere des Unternehmens legten zu um 0,7 Prozent.

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