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Angst vor einer Kurskorrektur beim Dax

Nach dem Urteil zum ESM vom Verfassungsgericht und auch der Lockerung der Geldpolitik der USA war die Kursrally erst einmal so richtig losgegangen. Dennoch ist es gut möglich, dass es bald zu einer großen Ernüchterung kommen könnte. Eine Kurskorrektur droht hier vor allen Dingen den europäischen Aktien. Am Morgen des heutigen Montags eröffnete der Dax auch gleich schwächer.

Es sieht so aus, als ob sich der Dax nun eine Ruhepause gönnt. Er notiert zu Beginn der neuen Handelswoche um 0,03 Prozent schwächer, als dies noch beim Handelsschluss der Fall gewesen ist am Freitag, er liegt somit bei 7.409 Punkten. Auch MDax und TecDax verlieren etwas, zum einen 0,1 Prozent, der MDax liegt somit bei 11.227 Punkten, und zum anderen 0,2 Prozent, so dass der TecDax 812 Punkte erreicht.

Ein Börsianer betonte angesichts dieser Ruhepause, dass dieser vorherige Aufwärtstrend sicherlich erhalten bleibe, schließlich sei es so, dass man auf einige Jahre damit rechnen müsse, dass die Zinsen niedrig bleiben. Daher bliebe den meisten Anlegern nichts anderes übrig, als doch in Aktien zu investieren, denn mit andersartigen Anlagen wie beispielsweise Staatsanleihen sei es lediglich möglich, recht geringe Renditen zu erwirtschaften.

Viele Analysten machen sich Gedanken, wie man es schaffen könnte, das Niveau zu erhalten, das die Aktien nach der Rally erreicht haben. Die Analysten von der Landesbank Berlin halten die Titel insgesamt für „stark überkauft“, seit der Dax seit dem Ende des Juli ganze 1000 Punkte zulegen konnte und ein neues Jahreshoch erreichte. Der jüngste Anstieg der Kurse sei sehr liquiditätsgetrieben gewesen, und es fehle ein solides Fundament wirtschaftlicher Art, und daher schätze man dort die Rückschlaggefahr als recht hoch ein.

Auch die Experten von der DZ Bank sehen sowohl beim Dax selbst als auch beim Euro Stoxx50 einen Bedarf an Korrekturen. Ihrer Meinung nach scheint es sehr unrealistisch zu sein, bei dem Konjunkturausblick, der momentan recht schwach ist, darauf zu hoffen, dass es zu einer raschen Besserung komme bei den Gewinnaussichten der unterschiedlichen Firmen. Daher stünde dieser Kursaufschwung, der bisher stattgefunden hat, auf einer recht wackeligen Basis.

Auch die Analysten der Raiffeisen Zentralbank aus Österreich glauben nicht daran, dass dieses hohe Kursniveau nachhaltig erhalten bleiben werde, auch wenn es ihrer Meinung nach gut möglich sei, dass diese gute Stimmung noch einige Tage oder auch noch Wochen anhalten könnte. Zudem wird seitens der österreichischen Analysten bezweifelt, dass die gerade beschlossenen Maßnahmen der Fed wirklich die lahme Konjunktur der US-Wirtschaft stützen können. Ein Grund ist, dass der US-Präsident, wer immer es auch sein wird, auf jeden Fall „auf die Ausgabenbremse steigen müsse“. Und innerhalb von Europa sei es so, dass etliche Stolpersteine warten würden in der Umsetzung des Maßnahmen, die beschlossen worden waren.

Jeff Hochman, beim Vermögensverwalter Fidelity der Leiter der technischen Analyse, sagte, dass der Markt nun reif sei für eine solche Korrektur. Dennoch ist er der Meinung, dass eine Menge Indizien darauf hinweisen würden, dass es lediglich zu einer Korrektur kommen könnte von maximal acht oder zehn Prozent. Daher rät er allen Investoren, die noch ein klein wenig Geld übrig haben, um es zu investieren, nicht zu warten, bis die Kurse allzu niedrig sind, denn dann ist es gut möglich, dass es bereits zu spät ist, weil die gesamten Märkte dann bereits wieder durchstarten zur üblichen Schlussrally des Jahre.

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