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Das Allzeithoch ist in greifbarer Nähe

Dax könnte Allzeithoch knackenDer letzte Handelstag in dieser Woche ist angebrochen, und tatsächlich könnte es ein sehr ereignisreicher Tag werden. Es sind nur noch wenige Punkte, bis der Dax sein Allzeithoch erreicht hat. Die Anleger halten sich allerdings auch heute wieder ein wenig zurück, Grund dafür ist die nächste Sitzung der Notenbank.

Am gestrigen Donnerstag hatte in New York der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent abgeben müssen, er schloss bei 15.300 Punkten. Etwas fester konnte der Nikkei-Index schließen, er gewann 0,1 Prozent dazu und stand bei 14.404 Punkten. Wie der Dow Jones musste heute auch der Dax zu Beginn des Tages 0,2 Prozent abgeben, er stand bei 8.476 Punkten. Etwas besser schlugen sich der MDax und der TecDax. Der MDax konnte um 0,4 Prozent zulegen, somit erreicht er 14.881 Punkte, und beim TecDax gibt es ein Plus in Höhe von 0,2 Prozent, er steht bei 1.065 Punkten.

Seitens der Anleger wird momentan damit gerechnet, dass die Banker der Zentralbank in den USA wohl beschließen werden, das Anleihe-Kaufprogramm ganz langsam zu drosseln. Momentan werden dafür jeden Monat 85 Milliarden Dollar ausgegeben. Würde dies wirklich eintreffen, würde sich die Fed auf dem Weg befinden hin zur Zinswende. Bisher war es so gewesen, dass es die lockere Geldpolitik der Fed war, die die Börsen insgesamt angetrieben hat.

Seitens der Experten geht man davon aus, dass es wohl lediglich zu einer recht moderaten Drosselung kommen wird. Einer Umfrage, die von Reuters durchgeführt wurde, kann man entnehmen, dass die Ökonomen erwarten, dass das monatliche Volumen der Käufe um lediglich zehn Milliarden Dollar reduziert werde.

Neben der Fed steht auch wieder einmal Syrien im Blickpunkt der Börsianer, genauer gesagt die Verhandlungen, die diesbezüglich in Genf stattfinden zwischen den USA und Russland. Die Außenminister der beiden Länder, Lawrow und Kerry, diskutieren über einen möglichen Beitritt von Syrien zu der Chemiewaffenkonvention.

Seitens der Anleger geht man davon aus, dass diese Gespräche dafür sorgen könnten, dass ein Militäreinsatz der USA in Syrien unnötig wird, dennoch sollte man immer vorsichtig sein und nicht zu vorschnell urteilen. Die Interventionswahrscheinlichkeit bleibt sicherlich erhalten, dies ergibt sich auch aus vielen Reden von Präsident Obama in denen er betont, dass er ein Eingreifen in Syrien für legitim hält.

Vieles ist momentan unklar, dennoch ist es gut möglich, dass der Dax doch noch dazu ansetzt, seinen Rekord zu knacken. Bereits gestern stand der Dax ganz kurz davor, schaffte es dann aber doch nicht ganz, 14 Punkte fehlten noch.

Heute stehen auch wieder Konjunkturdaten an, von denen ebenfalls viel abhängen könnte. Dazu gehört die Handelsbilanz des Monats Juli von der Euro-Zone. Aus den USA werden am Nachmittag noch die Erzeugerpreise veröffentlicht, der Umsatz vom Einzelhandel und auch noch das Verbrauchervertrauen, das von der Uni Michigan erhoben wird. Ebenfalls auf der Agenda stehen die Lagerbestände der USA.

Fresenius sorgt heute für Gesprächsstoff, Grund dafür ist die Übernahme von etlichen Kliniken des Betreibers Rhön-Klinikum. Ganze 3,07 Milliarden Euro wird Fresenius dafür zahlen. Sogleich konnten die Aktien des Unternehmens ein Plus verzeichnen von 4,3 Prozent, sie setzten sich damit an die Spitze vom Dax. Davon konnten auch die Papiere profitieren von Fresenius Medical Care, dem Tochterunternehmen. Sie legten um 1,3 Prozent zu. Ebenfalls Nutznießer waren aber auch die Aktien von Rhön-Klinikum, sie verbuchten ein Plus in Höhe von 11 Prozent.

Im MDax haben sich die Aktien von Kabel Deutschland unter die Gewinner mischen können mit einem Plus in Höhe von 4,5 Prozent, Grund dafür ist die Übernahme des Unternehmens durch Vodafone. Mehr als 75 Prozent von allen Aktionären haben die eigenen Anteile an Kabel Deutschland verkauft an Vodafone.

Schlechte Zahlen musste Gerry Weber präsentieren. Das Unternehmen hatte seine Prognose für dieses Jahr noch einmal kürzen müssen. Grund dafür soll das Wetter im Frühling und im Sommer gewesen sein das dafür gesorgt habe, dass die Kundinnen weniger Kleidung kauften. Dies ist aber nicht der einzige Grund, auch die Kosten, die durch die Expansion entstehen, tragen dazu bei, dass der operative Gewinn gedrückt wird. Nach dieser Ankündigung gab es für die Aktien des Unternehmens kein Halten mehr, sie gaben rund neun Prozent ab. Noch im Juni war man von Umsätzen für dieses Jahr ausgegangen, die zwischen 860 Millionen Euro und 870 Millionen Euro liegen sollten. Jetzt geht man noch von rund 850 Millionen aus.

Neben Fresenius konnte sich auch die Münchener Rück einreihen bei den Gewinnern des heutigen Tages. Grund dafür war eine Heraufstufung der Papiere des Versicherers auf „overweight“ von zuvor „neutral“. Daraufhin konnten die Aktien ein Plus verbuchen von 1,7 Prozent.

Die Aktie von Bayer gaben heute 0,4 Prozent ab. Der Konzern hat momentan mit Korruptionsvorwürfen in China zu kämpfen. Den Angaben von Bayer nach wurden bereits Ende August die Büros des Konzerns in China durchsucht von den Behörden, Grund dafür seien eventuelle Wettbewerbsverstöße. Dies teilte der Konzern am heutigen Tag mit. Es wurden zwar keine Einzelheiten bekanntgegeben, aber es wurde betont, dass das Unternehmen vollständig kooperiere mit den chinesischen Behörden,

In den USA soll der Handel nun sicherer werden. Aufgrund der vielen Pannen, die sich jüngst ereignet hatten, planen die Börsen in den USA einen sogenannten Notausschalter. Dieser soll es ermöglichen, den Handel im Bedarfsfall sofort auszusetzen. Dieser Notausschalter wird als „Kill Switch“ bezeichnet. Seitens der SEC, der Börsenaufsicht der USA, wurde erklärt, dass dieser Schalter ein Teil sei von den Reformen, mit denen man reagiere auf den Handelsausfall der Nasdaq im August, der einige Stunden gedauert hatte.

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