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Absturz beim Dax

An den internationalen Börsen stürzen die Kurse. Nachdem es in Japan zu regelrechten Panikverkäufen gekommen ist, geht es auch in Europa los. Sowohl der Dax als auch der Euro Stoxx verlieren jeweils noch mehr als zwei Prozent. Als Grund dafür wird das mögliche Ende der extremen Geldschwemme angesehen.

An der Börse in Tokio hat es den heftigsten Rutsch bei den Kursen gegeben seit der großen Atomkatastrophe. Dies hatte auch Auswirkungen auf den Dax, dieser startete gleich mit einem Minus in den heutigen Handelstag. Schon in den ersten Minuten musste der Dax 2,1 Prozent abgeben und stand noch bei 8.350 Punkten. Erst am gestrigen Mittwoch war er mit einem erneuten Rekordhoch herausgegangen aus dem Handel. Es sind vor allen Dingen Bankaktien und auch Werte, die konjunkturabhängig sind, die nun verkauft wurden. So mussten beispielsweise die Aktien von der Deutschen Bank gleich zu Beginn des Tages einen Abschlag hinnehmen in Höhe von 3,6 Prozent. Den Händlern nach ist es so, dass der Ausverkauf an der japanischen Börse dafür gesorgt hat, dass es zu verstärkten Gewinnmitnahmen kam.

Der japanische Nikkei-Index hat den Handel beendet in Tokio mit einem Abschlag von ganzen 7,3 Prozent, er erreichte lediglich noch 14.483 Punkte. Dies ist das stärkste Minus bei den Kursen, das der Index hinnehmen muss seit dem März des Jahres 2011. Der Grund für diese massiven Kursverluste in Japan ist im Einkaufsmanagerindex für China zu finden, der von der Großbank HSBC kommt. Dieser ist seit sieben Monaten zum ersten Mal wieder gefallen.

Für einen weiteren Dämpfer sorgten die Sitzungsprotokolle von der Fed, der US-Notenbank, die am gestrigen Mittwoch veröffentlicht worden waren. Aus ihnen konnte man entnehmen, dass es einige Mitglieder der Fed gibt, die schon ab dem Juni diesen Jahres das laufende Anleihekaufprogramm zurückfahren möchten, zumindest dann, wenn sich das Wachstum der Wirtschaft der USA gebessert habe, und zwar nachhaltig.

Gestern hatte die Bekräftigung von der Geldpolitik der Fed durch Ben Bernanke, den Chef des Fed, noch dafür gesorgt, dass es an den Börsen in Frankfurt und auch in New York zu neuen Rekordmarken kam. Dies war zu Beginn der Anhörung des Chefs der Fed vor dem Kongress der USA. Im weiteren Verlauf von dieser Anhörung sagte Bernanke dann aber auch, dass es möglich sei, dass die Fed schon bei einer der kommenden Sitzungen eventuell das Tempo verringern könnte dieser Anleihekäufe. Dies könnte der Fall sein, wenn sich die Lage am US-Arbeitsmarkt weiterhin verbessere. Nachdem in den USA das Zinsprotokoll der Fed veröffentlicht worden war, fanden an den Börsen des Landes Verkäufe statt, die recht deutlich waren.

Hierzulande wird heute die Deutsche Bank im Fokus der Anleger stehen. Es wird die Hauptversammlung stattfinden von der größten Bank Deutschlands, und es wird erwartet, dass sich die Anteilseigner interessieren werden für die Erneuerung des Instituts. Es gibt schließlich so einige Skandale, die nun aufgearbeitet werden müssten, beginnend bei den US-Hypothekengeschäften, die recht fragwürdig sind, über den Umsatzsteuerbetrug bei dem Handel mit den CO2-Zertifikaten, bis hin zu der Manipulation des Libor, dem Referenzzins.

Heute wird es auch neue Zahlen geben, das Statistische Bundesamt wird bekanntgeben, wie es im ersten Quartal diesen Jahres bestellt war bei der Entwicklung des Luftverkehrs. Seitens der Experten wird erwartet, dass die Branche wohl auch weiterhin unter Druck stehen wird.

Eher in der Gegenwart sind die Lanxess-Aktionäre zugegen, denn diese interessieren sich vornehmlich für die schlechtere Entwicklung, die momentan stattfindet. Insgesamt ist das Geschäft um einiges schwieriger geworden. Der Konzern musste im ersten Quartal diesen Jahres den stärksten Rückgang beim Ertrag hinnehmen unter allen großen Chemiekonzernen in Europa.

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