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Trotz Krise – die Anzahl aller Beschäftigten in Deutschland erreicht ein neues Rekordniveau

Die Krise im Euro-Land ist ja schon seit etlichen Monaten im Gange, dennoch scheint dies die deutsche Wirtschaft nicht zu betreffen, denn durch den Boom, den es in der Wirtschaft hierzulande gibt, hat sich die Lage auf dem Jobmarkt ganz eindeutig verbessert. Im Jahre 2011 waren in der ganzen Bundesrepublik zum ersten Mal mehr als 41 Millionen Personen erwerbstätig. Dies gab das Statistische Bundesamt bekannt. Und die gute Nachricht ist, dass dieser Wert auch trotz der immer noch anhaltenden Schuldenkrise durchaus in den kommenden Monaten nochmals steigen kann.

Seit der Wiedervereinigung waren noch nie so viele Menschen erwerbstätig, wie dies im letzten Jahr der Fall gewesen ist. Laut dem Statistischen Bundesamt sind es 41,04 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Jahre 2010 sind dies rund 535.000 Arbeitende mehr, das macht ein Plus aus von 1,3 Prozent.

Laut der Statistik sieht es so aus, dass die Anzahl der Arbeitnehmer um rund 478.000 Personen anstieg, und bei den Selbständigen ist auch ein Zuwachs zu verzeichnen, und zwar um 57.000 Menschen. Mitgezählt sind in dieser Statistik auch bereits die mitarbeitenden Angehörigen der Familie.

Die Experten rechnen momentan damit, dass die Anzahl aller Erwerbstätigen auch in diesem Jahr noch weiter steigen wird, somit wird dann ein absoluter Höchstwert erreicht werden. Dennoch werde eine Konjunkturflaute erwartet, und daher werde das Plus wohl nicht so hoch ausfallen, wie man dies gedacht hatte.

In diesem Bereich werden durchaus unterschiedliche Zahlen genannt, bei den Forschern des RWI-Instituts in Essen wird eine Zahl von 41,24 Millionen vorausgesagt, beim Münchner Ifo-Institut ist es sogar etwas mehr, hier geht man von 41,27 Millionen aus. Im letzten Jahr wuchs die Wirtschaft um etwa drei Prozent, nun rechnen die Ökonomen aber wegen der anhaltenden Schuldenkrise und zudem auch wegen der globalen Abkühlung mit einem weitaus geringeren Wachstum, und zwar von etwa 0,5 Prozent.

Insgesamt hört sich dieser Rekord im Bereich der Erwerbstätigen auf jeden Fall sehr positiv an, aber eines sollte einem auch hier klar sein, und zwar dass der Arbeitsmarkt in Deutschland doch in so einigen Bereichen sehr beschönigend ist. Hier werden beispielsweise auch die sogenannten Ein-Euro-Jobber und die große Anzahl der Minijobber zu den Erwerbstätigen hinzugezählt. Sie können zwar von dem erarbeiteten Geld nicht leben und sind trotz Arbeit auf die zusätzliche Hilfe des Staates angewiesen, aber dennoch werden sie in der Statistik geführt.

Es ist ja auch nicht gerade unüblich, dass die Regierung auch des öfteren an der Arbeitslosenzahl herumtrickst. Dies konnte man erst letzte Woche wieder erleben, als aus der Statistik ganz plötzlich rund 100.000 Erwerbslose verschwunden waren.

Der Hintergrund ist hier, dass alle Menschen, die älter sind als 58 Jahre und zudem noch seit mindestens einem Jahr Hartz IV beziehen und dazu auch noch keinerlei Jobangebot bekommen haben, gar nicht mehr mitgezählt werden als Arbeitslose. Dennoch sind sie es ja faktisch.

Aber auch bei der Nachfrage nach den passenden Arbeitskräften sieht es zur Zeit sehr gut aus, denn zum Ende des Jahres hat auch diese Nachfrage ein absolutes Rekordhoch erreicht. Nach einem Höchststand im letzten November konnte der Stellenindex des Bundesagentur für Arbeit, der BA-X, noch einmal zulegen, und zwar um 180 Zähler. Dies teilte die BA mit. Insgesamt ist es so, dass er somit um 24 Punkte höher liegt über dem Wert des Vorjahres.

Für diese Entwicklung werden von der Behörde drei verschiedene Gründe genannt. Zum einen natürlich die stabile Wirtschaft, aber auch, dass es mehr offene Stellen vorhanden seien durch das Beschäftigungsplus, das es in den vergangenen Jahren gegeben habe. Zudem sei es für die Unternehmen nicht mehr so einfach, offene Stellen schnell wieder zu besetzen, und daher seien sie immer öfter gezwungen, bei der Suche nach guten Arbeitskräften auch auf die Hilfe der BA zurückzugreifen.

 

Bildquelle: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt  / pixelio.de

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