Im ersten halben Jahr konnten die Steuereinnahmen ganz deutlich steigen. Ein Plus in Höhe von 3,5 Prozent zaubert den Finanzministern ein Lächeln ins Gesicht vor Freude. Angestiegen sind vor allen Dingen die Einnahmen, die sich ergeben aus der Lohnsteuer, und das trotz der Konjunkturschwäche, die momentan vorherrscht.

Weiterhin steigende Steuereinnahmen können Bund und Länder verzeichnen. Allein im ersten halben Jahr konnten die Steuerkassen gefüllt werden mit etwa 277 Milliarden Euro, das sind 3,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies kann man entnehmen aus den Daten vom Bundesfinanzministerium, die am heutigen Montag veröffentlicht worden sind. Für das gesamte Jahr 2013 wird damit gerechnet, dass es zu einem Plus kommt in Höhe von 2,5 Prozent, diese Schätzung stammt aus dem Mai diesen Jahres.

Dem „Handelsblatt“ nach ist es so, dass man bei diesen Daten davon ausgehen kann, dass sich die Konjunkturschwäche bisher noch nicht niedergeschlagen habe auf die Unternehmensgewinne. Denn es ist nicht nur die Lohnsteuer, die stark zulegen konnte, sondern auch die Steueraufkommen, die gewinnabhängig sind. Kapitalgesellschaften zahlten im ersten halben Jahr 9,3 Prozent mehr an Körperschaftssteuern als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das „Handelsblatt“ zitiert das Finanzministerium so, dass sich das Körperschaftssteueraufkommen erweise als recht robust, angesichts von dem schwierigen Umfeld außenwirtschaftlich gesehen, von dem ganz besonders die Kapitalgesellschaften, die stark exportorientiert sind, betroffen seien.

Einen großen Anteil am Anstieg der Einnahmen an Steuern haben auch die Arbeitnehmer. Sie zahlten im ersten halben Jahr fünf Milliarden Euro mehr ein an Lohnsteuer als im ersten Halbjahr 2012. Daraus ergibt sich ein Plus in Höhe von sieben Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte mehr, als es von den Steuerschätzern berechnet worden ist für das komplette Jahr. Das Finanzministerium erklärte weiter, dass sich nicht nur das hohe Beschäftigungsniveau auswirke auf das Aufkommen, sondern verstärkt auch die Steigerungen beim Tariflohn in diesem Jahr.

Die wichtigste Einnahmequelle vom Staat ist die Umsatzsteuer, und gleich danach kommt bereits die Lohnsteuer. Im ersten Halbjahr konnte bei der Umsatzsteuer allerdings nur ein Plus erzielt werden in Höhe von einem Prozent. Dies führt man zurück auf eine geringer ausfallende Einfuhr-Umsatzsteuer, weil Rohstoffe billiger seien. Im Rahmen einer Wirtschaftsbelebung erwartet man sich im Finanzministerium im zweiten halben Jahr eine Steigerung.

Im Bereich der Steuern, die ganz allein nur den Ländern zustehen, sticht besonders die Grunderwerbssteuer hervor. Grund dafür ist der Immobilienboom hierzulande. Das Plus beträgt hier 15 Prozent allein im ersten halben Jahr, das bedeutet ein Gewinn von vier Milliarden Euro.