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Nur ein geringes Wirtschaftplus von der Bundesbank erwartet

Momentan sieht es so aus, dass die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr wohl nur halb so stark wachsen wird, wie die Regierung dies erwartet. Realistisch sei ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 bis 1,0 Prozent, so die deutsche Bundesbank. Sie erwartet einen recht schweren Winter für alle deutschen Unternehmen. Es sei wahrscheinlich, dass die deutsche Wirtschaft wohl in recht schwieriges Fahrwasser kommen werde, von der Konjunktur her gesehen. Dann werde sich die Abkühlung bei der Auslandsnachfrage vermischen mit der allgemeinen Nervosität an den allgemeinen Finanzmärkten. Das ist so im Monatsbericht der Notenbank zu lesen, der bereits am Montag herausgegeben wurde.

Die große Gefahr wird darin gesehen, dass die momentan noch sehr kaufwilligen Verbraucher sich doch noch von der allgemeinen schlechten Stimmung anstecken lassen und sich ausbremsen lassen. Eine weitere Gefahr sei zudem, dass die Binnenkonjunktur, die eigentlich eine starke Stütze ist, zumindest in Teilen wegbrechen könne. Bislang sei es so, dass sich deutsche Verbraucher unbeeindruckt zeigt von der Schuldenkrise in Euroland. Sie investieren sehr gerne in Autos, Renovierungen und auch Unterhaltungselektronik.

Auch für Deutschland erweise sich die Euro-Schuldenkrise bald als Belastung, nach Einschätzung der Experten der Bundesbank könne diese Krise die ganze Erholung innerhalb Europa belasten und sich dann auch negativ auswirken auf die Handelspartner in ganz anderen Wirtschaftsräumen.

Als Stütze für die deutsche Konjunktur wird sich nach den Einschätzungen der Bundesbank wieder einmal der Arbeitsmarkt erweisen. Bislang sehe es laut den Planungen der deutschen Unternehmen danach aus, dass diese positive Entwicklung wohl auch anhalte. Bereits seit einigen Monaten ist es ja so, dass die Zahl der Arbeitslosen unter der als kritisch geltenden Marke von drei Millionen liegt. Als positiv wird auch bewertet, dass es keine feststellbare Kreditklemme geben, die Banken haben bisher noch nicht den Kredithahn zugedreht.

Die meisten deutschen Unternehmen fürchten auch für das kommende Jahr trotz der Schuldenkrise in Euroland keine Rezession. Rund die Hälfte der Unternehmen setzen laut einer IW-Umfrage auf eine sehr stabile Produktion. Das Institut der deutschen Wirtschaft sieht hier zwar eine deutlich nachlassende Dynamik für das Jahr 2012 voraus, und es gebe eine gestiegene Gefahr für eine Rezession, aber eine Rezession gebe es nicht.

Auch der Präsident des BDI, des Bundesverband der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel, sagte, dass ein massiver Wirtschaftsabschwung sehr unwahrscheinlich sei. Es gebe keinen Anlass für ein erneutes Rezessionsszenario. Die Lageeinschätzung und auch die industrielle Produktion in den Unternehmen seien auf einem sehr hohen Niveau, und die Auftragsbücher seien durchaus gut gefüllt.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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